Omnium Gatherum – The burning cold

© Omnium Gatherum

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Omnium Gatherum
Album: The burning cold
Genre: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Century Media Records
Veröffentlichung: 31.08.2018

 

Der Melodic Death Metal kam dieses Jahr bisher viel zu kurz. Abgesehen von ‚At The Gates‘ und ‚Kataklysm‘ und auszugsweise ‚Amorphis‘ war nicht viel zu vermelden. Aber ich darf behaupten, da kommt noch was. Und damit meine ich nicht unbedingt hier vorliegendes Album von OMNIUM GATHERUM. Seit noch etwas gespannt. 😉

Aber auch das achte Album THE BURNING COLD der Melodic Death Band aus Finnland hat es in sich. Nur Finnen verstehen es so wunderbar Melodien mit Härte zu verbinden. Seit 1996 existiert die Band, wenn auch erst 2003 das Debüt Album erschien. Markus Vanhala ist einziges verbliebenes Gründungsmitglied und er beschreibt den Erfolg der Band wie folgt:

Die Leute sind über die Jahre gekommen und gegangen und ich bin der einzige ‚original gangsta‘, aber die Grundidee ist immer noch dieselbe. Uns ging es immer um die Verbindung vieler Melodien und wirklich aggressiven Vocals. Wir klangen niemals zu cheesy oder zu aggressiv. Es ist eine chaotische Balance zwischen Liebe und Hass, Melodie und Aggressivität, wo diese AOR-Melodien auf das knurrende ‚cookie monster‘ treffen!

Okay, dass mit dem cheesy muss er eigentlich jetzt streichen. Schon die erste Videoauskopplung GODS GO FIRST besticht neben seiner gesunden Härte halt eben durch den Einsatz dieses kläglichen 80iger Jahre „Quietsch Board“. Da hilft auch das lange, geniale Gitarrensolo nicht wirklich. Die Keyboards sind dann doch zu dominant. Hätte ein genialer Song werden können.

Dabei hatte ich während des Intros THE BURNING so viel Hoffnung geschöpft. Ein sich langsam steigerndes Melodie Wunder, melancholisch, zum Träumen. Doch GODS GO FIRST haut dem Hörer erst mal in die Fresse, um dann mit den Keyboards wieder einen auf sanft zu machen. Das soll der einzig „schwache“ Song auf dem Album bleiben. Zum Glück.

REFINING FIRE (zweites Video) klingt erst mal ähnlich, hält es mit den Synthi Sounds aber eher ruhig und dreht mehr an der Härteschraube. Wem das dann zu wild und laut ist, wird mit REST IN YOUR HEART glücklich werden. Mein erstes Highlight. Nicht weil ich auf die sanften Töne stehe. Nein. Ich stehe auf unsterbliche Melodien. Und was sich nach einer Ballade anhört ist einfach nur geilster, finnsicher Melodic Death wie er sich gehört. Traumhafte Melodien, tiefe Growls und eine gesunde Härte. Herz, was willst du mehr?

Doch bevor wir dann komplett ins Traumland abdriften, holt uns OVER THE BATTLEFIELD auf jenes gleich wieder zurück. Ein flottes Stück, melodisch mit fiesen Vocals. Geiler Abgehsong, bei dem sogar cleane Vocals eingesetzt werden. THE FEARLESS ENTITY beginnt wieder etwas ruhiger, mit einem gepflegten Solo um dann in Richtung ‚Amon Amarth‘ zu schwenken, auch wenn das längere Solo zur Mitte hin stark nach ‚Arch Enemy‘ klingt. Macht aber nix. Darf ruhig mal sein.

BE THE SKY macht dann wieder etwas auf den Ruhigen. Melodisch und rhythmisch lädt der Song zu permanentem Headbangen ein. Das nächste Highlight der Platte. Dann folgen zwei Ausnahmesongs. DRIVEN BY CONFLICT, der mit Blast Beats und leichten Black Metal Anleihen glänzt, ist der mit Abstand härteste Song. THE FRONTLINE dagegen tritt erneut auf die Bremse und klingt nach ‚In Flames‘ zu ihren besten Zeiten, genauer gesagt nach „The jesters race“. Einfach genial.

PLANET SCALE nimmt dann noch mal Tempo auf, bedarf aber keiner großen Worte, nur um dann zum besten Stück der Platte zu kommen. COLD toppt meiner Meinung nach beinahe alles was dieses Jahr in meine Ohren drang. Zu Beginn erinnert es noch an den Opener THE BURNING, doch macht es auch Sinn, schaut man sich den Titel des Albums an. Was dann in beinahe sechs Minuten vom Stapel gelassen wird ist finnischer Melodic Death in Perfektion. Melodien für die Ewigkeit, ein Stück, das Emotionen hervorruft und am besten niemals enden sollte. Ich bin den Tränen nah…

Allein wegen des letzten Songs hätte es das Album THE BURNING COLD verdient, Album des Jahres zu werden. Denn auch der Rest ist wirklich klasse und ich möchte fast behaupten, OMNIUM GATHERUM haben ihr bestes Werk geschaffen. Doch irgendwie klingt die Platte für mich nicht rund. Es kommt kein Fluss zustande, und so stark die einzelnen Songs sind, es braucht immer einen Moment um den Zugang zu finden. Eigentlich schade. Ich kann es mir nicht wirklich erklären, aber es hätte das perfekte Album werden können…

 

Tracks:

01 – The Burning (02:08)
02 – Gods Go First (04:31)
03 – Refining Fire (05:14)
04 – Rest In Your Heart (04:52)
05 – Over The Battlefield (04:21)
06 – The Fearless Entity (04:44)
07 – Be The Sky (04:44)
08 – Driven By Conflict (03:57)
09 – The Frontline (05:17)
10 – Planet Scale (05:44)
11 – Cold (05:49)

 

Line-Up:

Jukka Pelkonen – Vocals
Markus Vanhala – Guitar
Tuomo Latvala – Drums
Aapo Koivisto – Keyboards
Joonas Koto – Guitar
Erkki Silvennoinen – Bass

 

Weitere Infos:

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