One More Word – Wheel Of Suffering

© One More Word

Geschrieben von Katja Maeting
Band: One More Word
Album: Wheel Of Suffering
Genre: Modern Metal(core)
Plattenfirma: Boersma Records
Veröffentlichung: 15. Mai 2020

Soweit man im deutschen Underground senkrecht starten kann, so haben One More Word dies wohl getan. Erst 2016 gegründet, bringt die Band aus Hamburg dieser Tage schon ihr zweites Album an den Start und hat in der Zwischenzeit zahlreiche Support-Gigs für bekannte(re) Namen gespielt und sich einen selbigen gemacht – solide und beachtliche Fan-Base inklusive.

Nun treten die fünf Jungs also an, zu beweisen, dass One More Word keine Eintagsfliegen sind und erfüllen diese Mission mit „Wheel Of Suffering“ ziemlich erfolgreich. Ihre spezielle Mischung aus Modern Metal und Metalcore fusioniert Eingängigkeit und brachiale Momente zu einem dynamischen Sound, immer wieder gespickt mit besonderen Facetten.

So schaffen Tracks wie „Inner Demons“ oder „Out Of Sight, Out Of Mind“ mit symphonischen Elementen auffällige Hooks, die der Härte der Tracks interessante Zierelemente entgegensetzen, letzterer arbeitet zudem mit einem harten, aber catchy Riff-Motiv und Gegensätzen in den Vocals. Apropos Gegensätze, die brachiale Power von „Darkest Days“ setzt ebenfalls einen solchen, instrumental und gesanglich und spielt zur Auflockerung mit einem Piano-Motiv, welches die rohe Wucht der kompakten Ausgestaltung kaum aufzubrechen vermag. 

„The Illusion Of Time“ stellt sich als unwiderstehliche Metalcore-Hymne vor, die sich dauerhaft ins Ohr schraubt und mit den roughen Crew Shouts im melodischen Refrain zum Mitsingen einlädt. Ähnlich agiert „Momentum“ mit seiner mitreißenden Bass-Linie im Wechsel mit eingängigem Riffing und Gang Shouts. Dafür arbeitet „The Eagle And The Snake“ mit einem heftigen Überraschungseffekt, startet als sanft gesungene proggy angehauchte Ballade bevor die Jungs heftig aufdrehen und das Ganze soundmäßig immer weiter verdichten zu einer massiven Klangwand, über die im Hintergrund ein paar Clean Vocals tanzen und die Wirkung noch verstärken. Bei „Forever“ gibt es dann eine weibliche Gaststimme, zu der mir leider kein Namen vorliegt, aber die Dame macht ihren Job ordentlich und verpasst dem Track mit ihrem Gesang ein paar Extra-Facetten.

Nicht ganz mithalten können nur die Tracks, die zu sehr die Genre-Klischees abhaken, so z.B. das mit dem klassischen Gegensatz aus kompakten, geshouteten Strophen und melodischem, clean gesungenen Chorus arbeitenden „Trapped“ (feat. Patrik von Revaira) inklusive erwartbarem Breakdown oder das ähnlich agierende „Total Eclipse“ und die mit Vogelgezwitscher und sanfter Acoustic Gitarre zu viel Weichzeichner fahrende Ballade „Noah“, wobei hier allerdings der mehrstimmige Gesang großartig gelungen ist. Der fast Interlude-artige Titeltrack mit seinen großräumigen, immer wieder gern genommenen Erzählparts, ist für mich dafür absolut entbehrlich und stört die ansonsten tolle Dynamik des Albums. 

One More Word beweisen mit „Wheel Of Suffering“, dass sie definitiv noch einiges vorhaben und liefern hier eine abwechslungsreiche Scheibe, die mich mit ihrer Energie und teils auch mit der Melodieführung der Gitarren und der Ausgestaltung der Vocals an Landmvrks erinnern, auch wenn sie insgesamt deutlich mehr Härte in ihren Sound integrieren. Hooklines treffen auf Brachialität und auch stimmliche Vielfalt ist reichlich vorhanden. So macht das Spaß, so kann das gerne bleiben. 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. Inner Demons                                                                  
02. Darkest Days                                                                 
03. The Illusion Of Time                                                         
04. Trapped                                                                           
05. The Eagle And The Snake                                               
06. Momentum                                                                       
07. Out Of Sight, Out Of Mind                                               
08. Forever
09. Total Eclipse
10. Wheel Of Suffering (Samsara)
11. Noah

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