Palladium – Köln. Früher als erwartet besuchten die Jungs der japanischen Erfolgsband “One Ok Rock” ihre europäischen Fans. Traten sie zuletzt Dezember 2018 in Köln und Hamburg auf, kündigten sie nach dem Release ihres neuen Albums “Eye Of The Storm” eine weitere Europa-Tour an und brechen somit ihre europäische Wintertour-Tradition. Mit drei Konzerten in Deutschland und mit wieder deutlich mehr Raumkapazitäten, präsentieren sie den Europäern die internationale Version ihrer neuen Platte. Dass die Nachfrage nach Taka, Toru, Ryota und Tomo hoch ist, beweist auch die Hochverlegung des Kölner Konzertes ins Palladium und der sofortige Ausverkauf der VIP-Tickets. Wer die erfolgreichen Musiker persönlich kennenlernen und treffen wollte, konnte sich für einen Aufpreis ein VIP-Ticket ergattern und ein Erinnerungsfoto mit der Band während des Meet & Greets schießen, sowie Merch-Geschenke ergattern.
THE BEGINNING
Die Türen ins Palladium öffneten sich um 19 Uhr und die Halle füllte sich rasch mit gut gelaunten und internationalen Besuchern, besonders viele asiatische Fans besuchten das Konzert. Pünktlich um 20 Uhr eröffnete der britische Musik-Produzent “Dan Lancaster” den langen Abend und sang sich in die Herzen der One Ok Rock Fans. Unter den Fans ist der Musiker kein Unbekannter, denn Dan schrieb auch für One Ok Rock paar Songs und arbeitete mit ihnen zusammen. Tanzend und mit paar Ohrwürmern im Ohr verließ uns der Brite nach ca. 40 Minuten Spielzeit. Nach einer kurzen Umbaupause ging es weiter mit dem Quartett Anteros aus London. Die Pop-Indie Band lud zum Tanzen aber auch zum Staunen ein. Kriechend und hüpfend stürmte die Sängerin die ganze Bühne und bot eine abwechslungsreiche Show für Ohren und Auge. Es wurde mit dem Publikum geflirtet, auch die Sicherheitsmänner wurden gerne angesungen, bis es gegen 21:30 Uhr Zeit war die Bühne zu verlassen. Für den einen oder anderen OOR-Fan war die Spielzeit der Supportacts zu lang, da One Ok Rock erst gegen 21:45 auf die Bühne kamen.
WE ARE THE COLORS IN THE DARK
Als das Intro ertönte, gab es auch kein Halten mehr. Toru, Ryota und Tomo spielen die ersten Töne von “Push Back” allein, bis Sänger Taka auf die Bühne hüpfte und das ganze Publikum gleich mitriss. Die Sorge, dass One Ok Rock jetzt wohl zu poplastig klingen würden, und die Show weniger energiereicher, verflog sofort. Das Publikum war textsicher und hatte sichtlich Spaß. Es folgte das Lied “We Are” und spätestens dann hatten die Jungs alle mitgerissen. Jeder sang aus Leibeskräften Versen wie “We are The colors in the dark”. Schade, dass es kein buntes Lichtermeer zu dem Song gab. Wäre ein schönes Fan-Projekt gewesen.
Weiter ging es mit “Unforgattable” ein Lied aus der internationalen Version des neuen Albums und lud zum Tanzen ein. Live kam der ganze Song ganz anders rüber, als auf CD und gefiel mir so deutlich besser. Anschließend folgte eines der Klassiker “Clock Strikes”, mein All-Zeit-Favorit. Taka bewies hier erneut, dass er zum Singen geboren wurde. Gefühlt eine halbe Minute (ungefähr 20 Sekunden!) hielt er den einen berühmten Ton und lud anschließend das Publikum ein, ihn mit Backgroundgesang zu unterstützen. Gänsehaut-Moment!
GROßE TÖNE BEIM INSTRUMENTALEN BATTLE
Nicht nur Taka konnte mit seinem Gesang glänzen, auch an den Instrumenten ging es ständig hoch und heiß her. So lieferten sich Ryota am Bass, Toru an der Gitarre und Tomoya an den Drums, nach “Head High”, “Take What You Want” und ihrer neuesten Single “Stand Out Fit In”, ein energiegeladenes Instrumentales Battle. Wer diese Runde gewonnen hat, ließ sich schwer einschätzen, denn jeder von ihnen beherrscht sein Instrument nahezu perfekt. An dieser Stelle haben die vier Jungs bewiesen, dass sie musikalisch zu den ganz Großen und auf die Bühne gehören.
Eine große Überraschung erwartete uns dann zum Intro von “Change”. Ist man gewohnt, dass lediglich Taka das Sprechen mit dem Publikum übernimmt und die anderen Bandmember sich im Hintergrund zurückhalten, konnte man auch Mal in den Genuss kommen die Stimmen von Ryota, Tomo und Toru zu hören. Gemeinsam hielten sie eine kleine aber tiefgründige Motivationsrede zum Thema „Veränderungen“. Und wenn man dachte besser könnte es nicht werden, holten die Jungs zwei weitere Klassiker, die ihnen zum großen Erfolg halfen, aus der Tasche: “Mighty Long Fall” und “The Beginning”. Dort konnte dann auch wieder auf japanisch gesungen werden. Für mich ist der clever eingesetzte Mix aus Japanisch und Englisch immer das Aushängeschild für One Ok Rock gewesen. Schade, dass sie international ausschließlich nur noch Englisch singen, wobei ganz besonders das deutsche Publikum auch bei den japanischen Versen sehr Textsicher ist.
Mit dem Song „Wasted Nights“, die Zugabe, welches auch der Filmsoundtrack zum Kinofilm “Kingdom” ist, und dem Versprechen bald zurückzukehren, verabschiedete sich die Band schweren Herzens von den Kölnern Fans und verließen unter tosendem Applaus die Bühne. Gehen wollte niemand so wirklich.
“YOUR ARE THE BEST CROWD SO FAR”
Dass One Ok Rock besonders in Deutschland gerne Konzerte geben, ließ Sänger Taka zum Ende hin verlauten, der das Kölner Publikum, als das bisher beste Publikum betitelte. Darauf kann man stolz sein. Auch viele asiatische Fans haben die lange Reise nach Europa auf sich genommen, um die Jungs hautnah mitzuerleben. Können sie in Japan ihre Idole nur in den größten Konzerthallen aus weiter Ferne feiern, ist es in Europa doch noch familiärer. Leider gibt es immer nur einen Song als Zugabe. Da können in Zukunft gern noch 1-2 Lieder mehr auf die Setlist kommen.
Die Kritik, dass One Ok Rock zu poppig werden, kann ich bei ihren Live Shows keineswegs nachvollziehen. Von Anfang bis Ende haben die Jungs gerockt und durchaus bewiesen, dass sie ihre Instrumente sehr wohl zu nutzen wissen und sich nicht auf die faule Haut legen. Meiner Meinung nach war es genau der richtige Mix an Songs gewesen. Von Neu und Alt war alles dabei und ich freue mich auf viele weitere Konzerte des japanischen Quartetts. Sie sind hier immer Herzlich Willkommen.
Setlist
Push Back
We Are
Unforgettable
Clock Strikes
Head High
Take What You Want
Stand Out Fit In
(Instumental Battle)
Giants
I Was King
Change
The Beginning
Jaded
Mighty Long Fall
Encore:
Wasted Nights
Review written by Jennifer Ehlers / © Photos by Jenna Ehlers
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Mehr zu One Ok Rock:
Internet: http://www.oneokrock.com/
Facebook: https://www.facebook.com/ONEOKROCK/
https://www.youtube.com/watch?v=_1NU-YkY3dk