Oracle – Into The Unknown

© Oracle

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Oracle
Album: Into The Unknown
Genre: Melodic Death/Black/Nu
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 11. Dezember 2017

Die ursprünglich vierköpfige Formation Oracle aus den USA veröffentlicht mit „Into The Unknown“ bereits ihr zweites Album. Angesichts der erst kurzen Bandgeschichte (Gründung im März 2016) ist die hohe Schlagzahl und vor allen Dingen die Qualität des kreativen Outputs bemerkenswert. Die Band um das Vater-Sohn-Gespann Trey und Ray Ozinga hat sich zusammen mit Sänger Jason Long und dem im Mai diesen Jahres ausgestiegenen Drummer B.G. Watson dem Melodic Death gewidmet, ergänzt um Einflüsse aus dem Black und Nu Metal. Oracle bezeichnen ihren Stil auch gerne als Extreme Metal.

Ich bin nun wirklich kein ausgewiesener Fan des Melodic Death Metal, aber einige Bands aus diesem Bereich schaffen es dann doch, mich zu beeindrucken und zu überzeugen. Oracle gehören definitiv dazu.

Der Titeltrack „Into the Unknown“ fährt direkt einen druckvollen Sound auf, mit der genre-typischen Drum- und Bass-Arbeit und melodischen Gitarrenparts, alles im hohen Tempo und mit den Growls von Jason Long entsprechend düster untermalt. Hammer-Song, der intensiv und bewegungsstark daherkommt und im Live Set nicht fehlen darf.

„Drafted“ arbeitet dann mit Voice-Samples und einem melodiebetonten Grundsound, der im Refrain schon fast zum Ohrwurm taugt. Catchiness können die Amis also auch. Bei „Why“ werden dann Härte und Melodie perfekt fusioniert indem sich der eingangs schnelle Song mit treibenden Beats und wuchtigen Gitarren in der zweiten Hälfte in eine Art Ballade auflöst, in der cleane weibliche und männliche Vocals zum Einsatz kommen,  instrumental untermalt und mit einem schönen Gitarrensolo versehen.

Das gitarrenbetonte Instrumentalstück „A Breathless October“ lockert die klangliche Dichte dann weiter auf und nimmt kurzzeitig den Druck aus dem Album, bietet es doch vergleichsweise entspannende Melodien.  Beim letzten Track „As The Worms Turn“ handelt es sich um ein Cover des Faith No More Songs, dem Oracle ihren eigenen Sound verpassen und mir mit dem vergleichsweise bombastischen Synthi-Einsatz und dem volleren Sound zusammen mit den Growls ausnehmend gut gefällt. Die Amerikaner beweisen hier, dass ein Cover kein billiger Abklatsch sein muss, sondern den individuellen Sound einer Band tragen kann.

Wer bis jetzt mit Melodic Death nichts am Hut hatte, aber grundsätzlich nichts gegen gutturalen Gesang hat, sollte Oracle auf jeden Fall eine Chance geben. Und wer eh schon Genre-Fan ist, könnte hier eine neue Band für sich entdecken.

Trackliste:
01.Caressed by the Hands of Fate
02.The Liquid Answer
03.Into the Unknown
04.From Blue to Black
05.1012
06.One by One
07.Drafted
08.Behind Closed Eyes
09.Why
10.A Breathless October
11.Becoming Nemesis
12.As the Worms Turn

Line-up:
Jason Long – Vocals/Guitar
Trey Ozinga – Lead Guitar
Ray Ozinga – Bass

Weitere Infos:
Oracle bei Facebook
Website von Oracle

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