Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Orden Ogan
Album: The Order Of Fear
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichung: 05.07.2024
Ich denke, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass sich ORDEN OGAN in den vergangenen Jahren einen festen Platz in den vordersten Reihen der deutschen Power Metal Acts erkämpft bzw. erspielt haben. Dass sich an diesem Status mit Album Nummer sieben „The Order Of Fear“ irgendwas ändern wird, war für mich im Vorfeld dieser Veröffentlichung ebenso unwahrscheinlich wie irgendwelche musikalischen Experimente. Ganz im Gegenteil, die Band hat in den mittlerweile achtundzwanzig Jahren ihres Bestehens ihren Stil gefunden und perfektioniert, auch wenn Mastermind Sebastian „Seeb“ Levermann behauptet, das neue Album sei „viel reduzierter, es ist auf den Punkt, metallischer, direkter und vielleicht „authentischer“.
Auch wenn ich soundtechnisch keine gravierenden Unterschiede zum Vorgänger-Album „Final Days“ auszumachen vermag, hat das Quintett mal wieder ganze Arbeit geleistet und eine abwechslungsreiche Scheibe abgeliefert, die Genre Fans mit Begeisterung aufnehmen sollten. Der Opener „Kings Of The Underworld“ beispielsweise denkt nicht einmal über einen gepflegten Build-Up nach, sondern gibt vom ersten Ton an derart Vollgas, dass es einem die Frise zurechtrückt. Mit seinen Backing Shouts und „Ohohoh“ Gesängen finden sich zusammen mit dem hymnischen Titeltrack zwei absolute Highlights direkt am Beginn des Albums wieder.
Die weiteren Top-Akzente tauchen zudem im hinteren Teil der Scheibe auf. „My Worst Enemy“ ist eine packende, jedoch absolut klischee-freie Ballade, die mich ähnlich beeindruckt wie „Ravages Of Time“ von der neuen Accept-Langrille. Das siebenminütige „Anthem To The Darkside“ – ein Track, der ursprünglich noch aus der Anfangsphase der Band stammt – mit seinen zahlreichen verschiedenen Stimmungen und Wendungen steht ähnlich gearteten Komposition der Kollegen aus Krefeld in nichts nach und der Schlusspunkt „The Long Darkness“ (ein Überbleibsel der „Gunmen“-Sessions) ist nichts anders als ein epischer Leckerbissen vom Feinsten.
Wer jetzt glaubt, dazwischen wäre nur Mittelmaß angesagt, der irrt. Exemplarisch seien hier das dynamische „Conquest“ genannt, dass über die wohl eindringlichste Melodielinie des gesamten Albums verfügt, sowie „Dread Lord“, das sich als nichts anderes als ein veritabler Midtempo-Banger entpuppt.
Ob „The Order Of Fear“ nun wie eingangs erwähnt tatsächlich „besser, direkter…“ ist, vermag ich nicht abschließend zu beurteilen. Unstrittig ist jedoch, dass ORDEN OGAN mal wieder ein melodisches Power Metal Album abgeliefert haben, dass trotz eines übergeordneten Konzepts im Großen und Ganzen klischeefrei verläuft und eigentlich ein MUSS für jeden Fan sein sollte.
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
1. Kings Of The Underworld
2. The Order Of Fear
3. Moon Fire
4. Conquest
5. Blind Man
6. Prince Of Sorrow
7. Dread Lord
8. My Worst Enemy
9. Anthem To The Darkside
10. The Journey Thus Far
11. The Long Darkness
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