Osovets – Aокигахарa (Aokigakhara)

© OSOVETS

Geschrieben von Melanie Busch
Band: Osovets
Single: Aокигахарa (Aokigakhara) + 7 Songs
Genre: Industrial Metal
Label: Eigenveröffentlichung
Veröffentlichung: 11/2016 bis 12/2017

Die aus Moskau stammende Band OSOVETS gründeten sich im Juni 2016. Sänger „Vadim“, Gitarrist „Alexander“, Bassist „Dmitri“ und Schlagzeuger „Maxim“ entschieden eine eigene Marke im russischem Metal zu erfinden. Doch nach kurzer Zeit stellten sie fest, dass es in ihren Songs, mit den schweren Riffs, noch an elektronischen Elementen mangelte, so kam Keyboarder „Georgy“ zur Band hinzu. Den Namen OSOVETS erfand Sänger „Vadim“, welcher mit der Geschichte zur Festung „Osowiec“ in Polen zusammenhängt. Die Macht, die Kraft, die Furchtlosigkeit und das Entsetzen zur Festung „Osowiec“ inspirierten ihn so sehr, dass mit diesen Eigenschaften zahlreiche Fragen zur Charakteristik der Band beantwortet werden können. Schon mit ihrem ersten Auftritt im November 2016 konnten sie einen lebhaften Eindruck beim Publikum hinterlassen, so gelang es ihnen kurz darauf weitere Gigs auf diversen Bühnen Russland´s zu absolvieren. Nur ein Jahr später schafften sie es dann in die Moskauer Radiostation „Radio Jam Zone“ und veröffentlichten dort ihre Single „Эпилог“ (Epilogue). Derzeit arbeitet die Band an einem Debütalbum, ihre bereits veröffentlichte Single „Aокигахара“ (Aokigakhara) wurde am 29.12.2017 veröffentlicht, welche von Beginn an für Begeisterung sorgte.

Ich weiß nicht genau wie die Band auf uns aufmerksam wurde. Schließlich wurde ich gefragt, ob ich Interesse habe ein paar Worte über OSOVETS und deren Songs zu schreiben. Zunächst stellte sich dies für mich etwas schwierig dar, da ich der russischen Sprache nicht gewachsen bin. Doch als ich in ein paar Songs hörte, konnte ich die Frage nicht verneinen. Nach umfangreichen Recherchen und Nachfragen, ist es mir schließlich gelungen notwendige Infos einzuholen. Es freut mich, dass wir unseren Lesern wieder einmal etwas völlig Unbekanntes aus fernen Regionen vorstellen können. Auch die Tatsache dass wir das bisher einzige Magazin außerhalb Russland sind, welches über die Band berichtet, macht ein wenig stolz. Musik verbindet eben… 😉    

Harte Riffs und lyrische Melodien verpacken sie in Songs, die über jene Dinge handeln die in unseren Leben vorkommen worüber nicht geredet wird. Ihre Texte sind schreckhaft und unmoralisch, verursachen Reizung und Unbequemlichkeit. So erzählt der Song „Aокигахарa“ (Aokigakhara) die Geschichte des Fuji-Hakone-Izu-Nationalparks in Japan, welcher durch eine erschreckend hohe Anzahl von Leichenfunden bekannt geworden war. Der Song „Мощь“ (Power) handelt über sadomasochistische Leidenschaften, während man sich in der Nummer „Один за одним“ (One Behind One) mit dem chaotischen und unordentlichem Leben in unseren Seelen auseinandergesetzt hat. Doch mit „Вернись моя мечта“ (Return My Dream) beweisen sie schließlich auch, dass sie den Verlust eines geliebten Menschen und den damit verbundenen Schrei der Seele zum Ausdruck bringen können.  

Stimmlich kann mich Vadim überzeugen, besonders im Track „Один за одним“ (One Behind One) kann ich eine starke Ähnlichkeit mit Till Lindemann´s Gesang erkennen. Das führt dazu, dass ich glaube einen Song von Rammstein auf Russisch zu hören. Er selbst sagt hierzu: […ich würde das nicht singen nennen, ich nenne es lesen von Gedichten…, denn ich bin ein Dichter, das Erste was ich in meinem Leben gemacht habe, die Musik kam erst später dazu…] Doch auch im Sound kommen sie nah an Rammstein, wobei ich immer wieder von Riffs mitgerissen werde, welche ihre eigene Klangfarbe mitbringen. So kann mich auch die Nummer „Взрыв во тьме“ (Explosion In Darkness) überzeugen, der düstere und melodiöse Sound lässt meine Leidenschaft zur schwarzen Szene wieder aufblühen. Mir liegen leider keine qualitativ hochwertigen Aufnahmen vor, sodass es mir hier an einer gewissen Power des Schlagzeugers fehlt, wobei mich der raue Gesang und die düsteren Riffs darüber hinweg sehen lassen. „Tы ждёшь“ (You Wait) überrascht mich, zu Beginn wippe ich erstmal mit, werde dann von einem gefühlvollem Gesang zum schunkeln gebracht und im Refrain wieder mit rhythmischen Riffs zum Wahnsinn getrieben. „Эпилог“ (Epilogue) punktet nochmal mit melodiösen Synthesizer Klängen, welche sich dem Gothic zuordnen lassen und der Band somit einen facettenreichen Stil verleihen.               

Abschließend hat Sänger Vadim noch ein paar Worte an die jungen Menschen, welche ebenso davon träumen Erfolg in der Musikbranche zu haben: […Schwierigkeiten können fehlende Kenntnisse besonders am Anfang der Karriere sein. Die jungen Leute wissen oftmals nicht, was es bedeutet Rockmusiker zu sein. Es nimmt viel Zeit und Anstrengung in Anspruch. Einige brechen einfach zusammen, nachdem die Last des Ruhms auf sie gefallen ist, ihre Seele kann es nicht ertragen. Einige verstehen nicht, dass sie das in Wirklichkeit gar nicht wollen. Sie geben die Musik und die Menschen mit denen sie gearbeitet haben einfach auf…]  
       
Meine Top-Songs: Aокигахарa (Aokigakhara), Один за одним (One Behind One), Взрыв во тьме (Explosion In Darkness), Tы ждёшь (You Wait)

Fazit: Was in Deutschland Rammstein ist, scheint (aus meiner Sicht) in Russland den Namen OSOVETS zu bekommen. Würden sie ihre Songs nicht in ihrer Landessprache, sondern auf Englisch singen, sehe ich bei dieser Band durchaus Potential weltweit Früchte ernten zu können. Ich bin gespannt wie sie sich entwickeln.

Tracks:
Aокигахарa (Aokigakhara)
Мощь (Power)
Один за одним (One Behind One)
Вернись моя мечта (Return My Dream)
Бездна (Chasm)
Взрыв во тьме (Explosion In Darkness)
Tы ждёшь (You Wait)
Эпилог (Epilogue)

Line Up:
Vadim Nikitin – Gesang
Alex Khandogy – Gitarre
Dima Pekha – Bass
Gera Spektor – Keyboard
Max Vasiliev – Schlagzeug

 

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=7g18yHvlsj0&w=560&h=315]
Weitere Infos:
https://www.facebook.com/Osoveц
https://vk.com/osovetsmetalgroup
https://www.instagram.com/osovecband
https://www.youtube.com/channel/osovets

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

2 Kommentare

  1. Schön finster – weiter so, Kollegen!
    Viel Erfolg wünscht Euch TiefRot: http://www.tiefrot-music.de

  2. Vielen Dank für die Worte! Es freut uns immer wieder, wenn es so gut ankommt und wir damit unsere Leser beeindrucken können! VG Melanie Busch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.