Ost+Front – Dein Helfer In Der Not

© Ost+Front – Dein Helfer In Der Not

 

Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Ost+Front
Album: Dein Helfer In Der Not
Genre: Neue Deutsche Härte
Plattenfirma: Out Of Line Music
Veröffentlichung: 31. Juli 2020

 

Alle zwei Jahre nach „Ave Maria“ (2012) wurde ein Album veröffentlicht und so passt es auch diesmal wieder das nun 2020, am kommenden Freitag, das fünfte Studioalbum „Dein Helfer In Der Not“ veröffentlicht wird. Ich persönlich höre das Sextett aus Berlin seit dem ersten Tage und jedes Mal werde ich wieder aufs Neue überrascht, von Album zu Album, von der stetig kreativen Weitertwicklung.

Das mir vorliegende beinhaltet 16 Songs (ohne Remixe) und so viel sei schon einmal vorweg gesagt bzw. geschrieben: es gibt keinen Song, der nicht irgendwie bei mir punktet. Alle haben ihren entsprechenden Reiz mit überragend grundsätzlich angelegter musikalischer Härte und die immer wieder für die Band typisch choral angelegten Refrains und Zwischensequenzen.

Thematisch geht es u.a. gesellschaftskritisch zu („Schau ins Land„), aber auch tiefe, menschliche Abgründe in Form des kranken deutschen Serienmörders Fritz Honka auf St. Pauli („Honka, Honka„) werden verarbeitet (huch, die Wortwahl hier ist nicht zweideutig gemeint, denn wer die Geschichte von Honka kennt, der weiß was ich meine). Musikalisch ist bei zweitem eher „Party“ angesagt, zumindest zu beginn, daher finde ich diese hörenden Gegensätze fantastisch. „Sex, Schnaps und Gewalt“ wird auch zukünftig live definitiv der Brecher sein. Geradlinig geht es voran, headbangen zum Rhythmus ist angesagt und alle singen oder grölen zusammen lautstark: Sex, Schnaps und Gewalt!

Ikarus“ rotzt sich ordentlich metallisch durch meine Gehörgänge, gepaart mit wunderbar klanglich episch anderen Momenten und hintergrundfröhnenden Keyboardklängen. Bei „Was einmal war“ wird es nachdenklich, düster und ruhiger im Klang, genauso wie beim folgenden „Mein Eigentum„, während es mit „Schwarzer Helmut“ (..dir gehört die Uhr..) kraftvoll auf Party lastige „Reise“ geht. Inhaltlich wird jeder wohl was anderes für sich heraushören oder alles hier vertretende interpretieren, daher behalte ich meine Gedanken für mich, zumal auch demnächst die schwarze Tinte in meiner Tastatur leer sein wird.

Die Räuber“ gibt „spaßig“ in Töne gefasstes mit grausig textlichem wieder (ob es eine Anlehnung an Schillers die Räuber ist – dort gibt es auch einen Herrmann, weiß ich nicht), „Zaubertrank“ beginnt mit mir vertrauten Klängen aus „Halloween“, macht willenlos und Geradlinigkeit ist folgend angesagt, „Frauenzimmer“ lässt wieder für viele Spekulationen offen die Tür (oder nur bei mir – grins), „Viel Spaß beim Sterben“ rechnet blutig und dies zurecht mit Kinderschändern ab und „Roter Bau“ lässt nach entspannten Klängen ab der Mitte die groovende Grindcore-Sau heraus, inklusive gutturalem. „Der Anfang“ ist gleichzeitig auch das Ende und dies instrumental gereicht in einer lichtlosen Stimmung.

Okay, dem einen möge die Anzahl der Titel zu viel sein, dem anderen zu wenig oder es ist genau richtig, das entscheidet ihr. Ich persönlich mag es in der Länge, da immer einfallsreich für Abwechslung gesorgt wurde und wird. 

Zusatzinfo:Dein Helfer in der Not“ erscheint als einfache CD, als 2-CD Digipak inklusive einer Bonus CD mit weiteren Tracks und Remixen, als limitierte 2-LP inkl. Downloadcode sowie als limitiertes Boxset inklusive dem Digipak, einem Flachmann, einem Notfall Set, einer Gesichtsmaske, einem von der Band signierten und handnummerierten Echtheitszertifikat sowie einer weiteren Bonus CD mit exklusiven Songs.

Fazit: ein morbides, hartes, nachdenklich und vorbildlich provakantes Werk, was zweifelsohne eine Weiterentwicklung darstellt und extrem hörenswert ist! 

Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

  1. Geld Geld Geld
  2. Schau ins Land
  3. Honka Honka
  4. Sex, Schnaps und Gewalt
  5. Ikarus
  6. Was einmal war
  7. Mein Eigentum
  8. Schwarzer Helmut
  9. Die Räuber
  10. Porco Dio
  11. Zaubertrank
  12. Frauenzimmer
  13. Untermensch
  14. Viel Spaß beim Sterben
  15. Roter Bau
  16. Der Anfang

 

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