Geschrieben von: Jörg Schnebele
Band: Overdrive
Album: Metal Attack / Swords And Axes
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Shadow Records
Veröffentlichung: 01.01.2022
In den Achtzigern war die schwedische Untergrundszene sehr agil; allerdings schafften es nur wenige Truppen, sich eine breitere Fanbasis zu erspielen.
Neben den fantastischen Heavy Load, die speziell mit Ihrem 1983 veröffentlichten „Stronger Than Evil“ ein absolutes Meisterwerk veröffentlichten, waren Overdrive aus Karlshamn, Blekinge DER Geheimtipp.
Leider war meine damalige finanzielle Situation als Student nicht wirklich berauschend, so dass ich viele von mir favorisierte LPs auf Grund ständigen Geldmangels einfach nicht kaufen konnte.
Als dann die Möglichkeit Jahre später besser wurde, gab es die Scheiben nicht mehr. Ohne Internet war man kaum in der Lage, sich die verpassten Perlen zuzulegen.
So habe ich mich dann in den Allerwertesten gebissen und die beiden Scheiben „Metal Attack“ (1983) und „Swords And Axes“ (1984) zwangsläufig gedanklich zu Grabe getragen.
Welch Freude und Begeisterung nun über mich einbrach, als eben diese beide Alben von Shadow Records mit jeder Menge Bonusmaterial als CDs wieder veröffentlicht wurden, kann ich gar nicht beschreiben.
Oft ist es heute ja leider der Fall, dass alte Scheiben zu Kultprodukten avancieren und Re-Releases erscheinen, obwohl sie realistisch betrachtet heute wie damals nicht wirklich das Vinyl wert waren, auf dem sie gepresst wurden.
Bei Oberdrive ist das definitiv anders: Overdrive spielten damals einen typisch – heute würde man sagen – traditionellen Metal, der stilistisch bei vielen schwedischen Bands sehr ähnlich war, allerdings auch Parallelen zu Underground-Bands aufwies, die damals aus Holland, Belgien und Deutschland kamen.
Angelehnt an den NWOBHM waren Overdrive eigentlich voll im Trend; es fehlten halt an ausgedehnten Touren und etwas mehr Erwähnungen in der damaligen (fast ausschließlich existierenden) Fanzine-Presse.
Auch heute klingen die beiden Killeralben mit ihren galoppierenden Gitarren überaus interessant und zeitlos. Wer damals die Szene mitverfolgt hat, kann erahnen, was ihn erwartet.
Da Overdrive offensichtlich immer noch – oder wieder – existieren, wäre es im Rahmen der Reunion-Welle im Fall der Schweden wirklich angebracht, wenigstens über Festivalauftritte nachzudenken.
Erfreulich ist, dass bei den Re-Releases auch nicht mit Bonusmaterial gegeizt wurde. So enthält „Metal Attack“ fünf zusätzliche Tracks inklusive des ersten Demos, „Swords And Axes” sogar sechs Bonustracks.
Für alle, die wie ich damals den Kauf der Alben verpasst haben, sind beide Re-Releases Pflichtkäufe. Alle die, die in die Independent-Welt des damaligen Heavy Metals eintauchen wollen, nicht minder interessant.
Mit gutem Gewissen gebe ich beiden Alben 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist Metal Attack:
01 Back On The Hunt
02 Heart Of Stone
03 Breakin‘ Out
04 Confused
05 Metal Attack
06 The Battle
07 Doomwatch
08 Sweet Fear
09 Freelance
10 Overdrive [Bonus Track]
11 20th Century [Bonus Track]
12 Sounds Of War [Bonus Track]
13 Metal Attack [Bonus Track]
14 Heart Of Stone [Bonus Track]
Tracklist Swords And Axes:
01 Dream Away
02 Black Revenge
03 Fightin‘ Man
04 Burn In Hell
05 Swords And Axes
06 Livin‘ In Sin
07 Mission Of Destruction
08 Ode To Juliette
09 Broken Hearted
10 Crank It Up (Demo bonus track)
11 Gravy Train (Demo bonus track)
12 Can’t Do Without You (Demo bonus
13 Captured (Demo bonus track)
14 Reincarnation (Demo bonus track)
15 Heed The Prophecy (Demo bonus tra
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