Geschrieben von Dirk Draewe
Band: Pallbearer
Album: Heartless
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 24.03.2017
Mit „Heartless“ veröffentlichen die Doom-Metaller Pallbear aus Little Rock (Arkansas) ihr drittes Album, welches ebenfalls wieder in Eigenregie eingespielt und von Joe Barresi (Quens Of The Stone Age, Tool, Melvins und Soundgarden) abgemixt wurde. Die Eigenregie merkt man diesem Album aber absolut nicht an, es klingt von der ersten Minute an solide, wohl durchdacht und jeder einzelne Ton quält sich nahezu langsam und düster aus meinen Lautsprechern.
Los gehts mit dem imposanten „I Saw The End“, welcher sich für meinen Geschmack von den üblichen Doom-Metal-Longplayern positiv abhebt. Die kristalklare, ja schon fast sphärisch klingende Stimme von Frontman Brett Campbell wird durch sehr melodiöse Gitarrenklänge, unterbrochen von einigen düsteren Riffs und Solis im Midtempo unterstrichen. Ganz anders „Thorns“, dessen Intro mit düsteren Gitarrenriffs loslegt, dazu die Stimme von Brett die mich ein wenig an Ozzy’s Stimme aus den „Ultimate Sin“-Zeiten erinnert und im Mittelteil ein Gitarrensoli, welches auch gut zu einer Ballade passen könnte.
Mit „Lie Of Survival“ wird es verträumt… ein dezentes Fingerpicking geht in ein düster-warmes und langsames Gitarren-Soli über, bevor wieder die sehr prägnante Stimme von Brett einsetzt und der Song im Mittelteil wieder etwas an Geschwindigkeit aufnimmt. Der mit knapp 12 Minuten längste Song „Dancing With Madness“ schließt da an, wo „Lie Of Survival“ aufhört.Langsamer Schlagzeugtakt, Orgelklänge, ein verträumtes Gitarrensoli und ich ertappe mich dabei, wie ich meine Augen schließe und mich verzaubern lassen. Nach knapp zweieinhalb Minuten wechselt das Tempo deutlich, es wird wieder düster und der Hörer wird immer tiefer in diesen bombastischen Song hineingezogen.
Bei „Cruel Road“ wird die Geschwindigkeit wieder etwas angehoben, ohne aber Dramatik zu verlieren, bevor mit dem gleichnamigen Titel „Heartless“ ein sehr abwechslungsreiches Stück kommt. Den Abschluss der Platte bildet „A Plea for Understanding“, bei dem ich die Stimme von Brett fast nicht wiedererkannt hätte. Dominant in den Vordergrund gemischt, ist seine Stimmfarbe bei dem Song sehr warm und dunkel, wechselt aber auch immer wieder in die Clean-Vocals.
Was die US-Amerikaner mit dem Silberling vorlegen ist ein druckvolles, stimmiges und nie langweilig werdendes Werk, welches nicht nur Fans des Doom-Metal begeistern wird. Man merkt dem Album deutlich an, welche Arbeit hier drin steckt und das die Band es allen zeigen will… mich haben sie auf alle Fälle überzeugt.
Tracklist:
1. I Saw the End
2. Thorns
3. Lie of Survival
4. Dancing in Madness
5. Cruel Road
6. Heartless
7. A Plea for Understanding
Pallbearer sind:
Brett Campbell (Vocals,Guitars)
Devin Holt (Guitars)
Joseph D. Rowland (Bass)
Mark Lierly (Drums)
Mehr Infos:
http://www.pallbearerdoom.com
http://www.facebook.com/pallbearerdoom
http://www.nuclearblast.de/pallbearer