Geschrieben von Katja Maeting
Band: Paragnosis
Album: Clarity in Three (Redux)
Genre: Instrumental Progressive Metal
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 31. August 2018
Andere Bands suchen verzweifelt einen Sänger, Paragnosis haben ihren direkt nach der ersten Single im Jahr 2015 abgesägt und machen seither als reine Instrumental-Formation weiter. Und damit fahren die drei New Yorker eigentlich ziemlich gut. Der Sound von Paragnosis wird dabei wohltuenderweise nicht von abstrakten Keyboard-Ausflügen ins Experimentelle verdreht, sondern spielt mit den zahlreichen gegensätzlichen Facetten von Bass und Gitarre, beständig untermalt von einer druckvollen, aber nicht aufdringlichen Arbeit am Schlagzeug. 2016 begannen die Musiker mit der Arbeit an ihrer Debüt-EP „Clarity In Three“, welche dann 2017 erschien…und nun schon wieder? Ja, so in etwa kann man das ausdrücken, sind auf „Clarity In Three (Redux) doch die sechs Stücke der ursprünglichen EP enthalten, ergänzt um das sechsminütige „Asthmatic“.
Die Spannweite des Sounds von Paragnosis reicht dabei von der eher schlichten Angenehmheit des Openers „Maggots“, welches hauptsächlich aus einer, mal mehr, mal weniger, ausgeschmückten Aneinanderreihung des kurz-prägnanten Motivs besteht und so keine großartigen Ausschläge auf der Skala der überraschenden Wendungen verursacht. „Hindsight“ agiert in seinen gut drei Minuten deutlich druckbetonter und dominiert von rhythmischen Arrangements. Währenddessen setzt die Gitarre punktuelle schrille Akzente, die den progressiven Rahmen des Songs stimmig und ausgewogen abstecken. Der Bonus der Neuauflage, der Song „Asthmatic“ setzt sich klanglich etwas vom Rest der EP ab, agiert weniger geschlossen und klanglich nicht ganz so dicht gewoben, zudem traut sich insbesondere die Gitarre in improvisierend wirkende spielerische Gefilde vor und zeigt so, warum Paragnosis zu Recht eine Progressive Metal Band sind.
Insgesamt bleibt aber festzustellen: Besitzer der ursprünglichen EP sollten hier lediglich den neuen Song als Ergänzung erwerben, denn die sechs ursprünglichen Stücke kommen hier unverändert und auch technisch nicht sonderlich aufpoliert daher. Allen anderen Freunden des instrumentalen Prog seien die drei genannten Songs als Anspieltipps empfohlen, um sich ein Bild zu machen. Mir persönlich sind die „alten“ Stücke zu gleichförmig, zu unaufgeregt und zeigen zu wenig unterschiedliche Charakterzüge. Handwerklich auf hohem Niveau und auch musikalisch ist „Clarity In Three“ keineswegs schlecht, für mich fehlen ihm nur die kleinen Widerhaken, mit denen es seine Hörer in den Bann ziehen kann. Ein ordentliches Album, dass angenehm im Hintergrund wirken kann. Mir wäre eine EP oder gar ein Album im Stile von „Asthmatic“ wesentlich lieber gewesen, aber da setze ich einfach mal hoffnungsvoll auf zukünftige Entwicklungen.
Trackliste:
1. Maggots
2. Interlude
3. Better Off Dead
4. Hindsight
5. Foresight
6. Condition
7. Asthmatic
Line-up:
Guitar: Christian Realmuto
Bass: Thomas Salyer
Drums: Moise Scott
Weitere Infos:
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