Pattern-Seeking Animals – Pattern-Seeking Animals

© Pattern-Seeking Animals

Geschrieben von Michi Winner
Band: Pattern-Seeking Animals
Album: Pattern-Seeking Animals
Genre: Progressive Rock
Plattenfirma: InsideOut Music
Veröffentlichung: 05. Juli 2019

Pattern-Seeking Animals ist eine neue Formation, die jedoch aus lauter Altgedienten besteht. Der Songwriter und Produzent John Boegehold hat sich mit drei ehemaligen Mitgliedern von Spock’s Beard zusammengetan und sich vorgenommen uns mit melodischem Prog zu beglücken.

Schon am Line-Up wird deutlich, dass hier jede Menge Elektronik zum Einsatz kommt und so überrascht es micht auch nicht, dass  bereits der erste Track, der nebenbei bemerkt mit über 9 Minuten der drittlängste auf diesem Album ist, nach einem noch eher zurückhaltenden und gitarrenlastigen Intro mit viel Synth daher kommt. Insgesamt ist es hier typisch Prog mit eher langsamen Rhythmen, tragenden Melodieteilen und ausufernden Akzentuierungen. Ich bin schon froh, dass nur drei der neun Songs über eine progtypische Spielzeit verfügen und der Rest sich mit um die 5 Minuten begnügt.

Beim Folgenden „The Same Mistakes Again“ habe ich erst gedacht, meine Playlist spinnt, da sich die ersten Töne verdächtig nach „Little Bit Love“ von Sunrise Avenue anhören. Statt der Gänsehautstimme von Samu Haber gibt es hier aber Keyboard und Synth und zwar viel davon. Die Stimme von Leadsänger Ted ist auch um Oktaven von „tief“ entfernt. Trotzdem entfaltet sich eine stimmungsvolle Melodie mit emotionalen Vocals. Mir ist es etwas zu soft und zu viel Elektronik, hat schon fast was von Erasure. Auf die konnte ich aber damals schon gut verzichten, was sich auch nicht geändert hat. „Orphans Of The Universe“ geht stilistisch in die gleiche Richtung, die mehrstimmigen Gesangspassagen erinnern hier leicht an Queen, auch der ein oder andere Gitarrenpart geht in diese Richtung, aber der progressive Ansatz ist nicht zu überhören. die sich immer wieder variierenden Melodiebögen bilden komplizierte Strukturen, die auf alten Mediaplayer-Grafiken verschörkelte Gebilde, die wahrscheinlich Chinesischen-Knoten ähneln würden, erschaffen dürften. Gefühlt bekomme ich bei diesen Synthesizer-Spielerein auch langsam Knoten in den Gehörgängen. Diesem Track hätte eine Beschränkung auf unter 6 Minuten ganz gut getan.

Ob gewollt oder nicht, weißt diese Werk für mich deutliche Parallelen zum aktuellen Werk von Neal Morse, ebenfalls Ex-Spock’s Beard, auf. Weniger was den Sound angeht, aber der Aufbau der Songs und die Art der Melodieführung ähneln sich doch deutlich. Mal abgesehen von der unterschiedlichen Themenauswahl der beiden Produktionen, bin ich mir nicht sicher, ob die Tracks bei einer gemischten Playlist korrekt zuordnen könnte. Dies wird mir bei „These Are My Things“ besonders deutlich.

Prog ist zwar immer eine Gratwanderung zwischen Innovation, Freigeist und stimmigem Gesamtergebnis, aber auch das kann man unterschiedlich lösen. Hier hat man sich sehr auf die Melodien focusiert und dabei einen Schwerpunkt auf Synth und Keyboard gelegt. Im Vergleich zu anderen aktuellen Produktionen ist mir das ein wenig zu synthetisch mit vielen homogenen Tracks, deren Grundstruktur nur minimal variiert. Dieses Album eignet sich perfekt als entspannte Hintergrundmusik. Nicht mehr und nicht weniger.

Daher gibt es von mir 6,5 von 10 Hellfire-Punkten!

 

Trackliste:

  1. No Burden Left to Carry
  2. The Same Mistakes Again
  3. Orphans of the Universe
  4. No One Ever Died and Make Me King
  5. Fall Away
  6. These Are My Things
  7. We Write the Ghost Stories
  8. No Land’s Man
  9. Stars Along The Way

 

Line-Up:

John Boegehold: Synths, Keyboard
Ted Leonard: Gesang, Gitarre
Dave Meros: Bass
Jimmy Keegan: Schlagzeug, Gesang

 

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