Geschrieben von Dirk Draewe
Siegburg – Kubana Live Club. Freitag Abend, kurz vor Weihnachten und kein “Stille Nacht – Heilige Nacht” sondern harte Metal-Klänge. Ziel meines letzten Konzert-Termins für dieses Jahr war Paul Di’Anno, vielen noch bekannt als der erste Sänger der britischen Metal-Legende Iron Maiden. Auf dem Weg nach Siegburg, überlege ich ständig, wann ich Di’Anno zuletzt auf der Bühne gesehen habe… es ist verdammt lang her und ich bin schon ein bisschen auf seinen Auftritt gespannt. Obwohl der Saal beim Supporter Odium noch relativ leer war, waren die wenigen Fans schon gut warm gespielt. Kurz vor Beginn der Show von Di’Anno And The Phantomz änderte sich das schlagartig, der Saal war gut gefüllt und jeder wartete gespannt auf Paul Di’Anno – The Beast.
Di’Anno gesundheitlich angeschlagen
Als das Licht endlich aus ging, der erste Schock… Di’Anno gestützt auf einen Krückstock, mit Knieschiene und gesundheitlich sichtlich gezeichnet. Daher dauerte es dann auch etwas, bis er seinen Platz auf der Bühne endlich eingenommen hatte. Jetzt konnte nur noch gute Musik den Abend retten und darauf hoffte ich auch inständig bei diesem Anblick. Ab der Hälfte des Konzerts saß er dann fast nur noch und ich frage mich noch immer, ob man sich wirklich so quälen muss. Aber zurück zur Musik und hier muss ich Di’Anno wirklich loben. Stimmlich echt auf der Höhe, gab er auf der Bühne (wenn auch sehr statisch) alles. Allerdings hatte ich teilweise bei den schnellen Maiden-Songs wie z.B. “Prowler” persönlich dass Gefühl, dass er mit seiner Stimme nicht mehr hinterher kam. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass viele der Songs schneller und härter gespielt wurden, als ich es noch aus den Maiden-Zeiten kenne.
Von “Iron Maiden” über “The Phantomz” zu “Architects Of Chaoz”
Damit bin ich auch schon beim eigentlichen Thema… der Setlist. Nach dem Intro ging es gleich mit den Maiden-Krachern “Wrathchild” und “Sanctuary” los und das Publikum war außer sich. Di’Anno gab alles und nahm sich kaum Zeit zum atmen… er prügelte die Songs statt dessen in einem mörderischen Tempo durch. Sehr zur Freude der Fans prägten Maiden-Songs den Abend und es war eine wahre Freude für mich, “Maiden Ligth” live zu erleben. An dieser Stelle auch ein dickes Lob an “The Phantomz” aus Deutschland, mit der Di’Anno schon mehrfach als Begleitband tourte. Ob es nun Dom, ein Bär von Mann an den Drums, Andy und Joey an den Gitarren oder Gonzo am Bass ist… Spass, Spielfreude und Lust auf Neues haben sie. Diese Band hat in meinen Augen durch ihren erfrischenden Sound auch Di’Anno wieder neuen Halt und Aufwind gegeben… und dieses Urgestein hat einfach eine Chance verdient.
Denn Di’Anno verkündete an diesem Abend mehr als einmal, dass aus “The Phantomz” nun “Architects Of Chaoz” werden und man im neuen Jahr eine neue Scheibe auf den Markt schmeißen will. Ich für meinen Teil bin echt gespannt was uns da erwartet, denn die Mischung aus Paul Di’Anno und “Architects Of Chaoz” ist eine geile Mischung. Zieht Euch mal den Teaser zu “Rejected”, einem der Songs der neuen Scheibe rein und dann wisst ihr was ich meine.
Setlist Paul Di’Anno And The Phantomz
- Intro
- Wrathchild
- Sanctuary
- Purgatory
- Remember Tomorrow
- Marshall Lokjaw
- Muders In The Rue Morgue
- Angel Of Death
- Children Of Madness
- Genghis Khan
- Charlotte The Harlot
- Killers
- Phantom Of The Opera
- Prowler
Zugaben:
- Transylvania
- Running Free
- Blitzkrieg Bop
© Photos by Dirk Draewe (www.draewe.de bzw. facebook.com/pixxelkunst)
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