Geschrieben von Marco Gräff
Band: Pentastone
Album: Stuck in the sky
Genre: Alternative Metal
Plattenfirma: -/-
Veröffentlichung: 19.02.2021
Für eine junge, aufstrebende Band gibt es wohl kaum einen schlechteren Zeitpunkt das eigene Debütalbum auf den Markt zu bringen, als die aktuelle Situation. Keine Liveauftritte möglich um das neue Material dem potenziellen Publikum vorzustellen. Dazu noch ohne ein reichweitenstarkes Label im Rücken zu haben. Wohl dem, der sich schon eine kleine (wenn auch regionale) Fanbase aufbauen konnte und zudem eine EP („Poisoned Mind“ – 2018) vorweisen kann.
Die Rede ist von der hessischen Band PENTASTONE, die ihr Lager rund um Darmstadt aufgeschlagen hat, und seit gut vier Jahren dort ihr Unwesen treibt. Das Quintett mit Sängerin Luisa ‚Lou‘ Knauß an der Spitze veröffentlicht nun (mit etwas Verspätung) sein wirklich gelungenes Debütalbum. STUCK IN THE SKY reifte über zwei Jahre und diese Zeit hört man dem Album auch wirklich an.
Für ein Debüt wirkt die Platte schon sehr erwachsen und die Musik hat schon fast internationalen Charakter, wie man so schön sagt. Wo die Vorbilder und Einflüsse sind, hört man schon direkt beim Titelsong oder spätestens bei Get better, sofern man die Band und ihre bereits erschienene EP noch nicht kennt. Female Fronted Alternative Metal der hauptsächlich an frühe ‚In This Moment‘ erinnert, auch, weil Lou’s Gesang oft nahe an dem von Maria Brink ist. Was aber absolut okay ist.
Die Songs wollen eine Geschichte erzählen; wie Lou im Interview erzählte, beginnt das Album recht düster, doch endet mit einem Lied über Hoffnung und Loslassen. Was zunächst recht ambitioniert wirkt, soll den geneigten Hörer aber nicht abschrecken. Denn über die gesamte Länge von 45 Minuten präsentiert sich STUCK IN THE SKY erfreulich eingängig, ansprechend und animierend. Kraftvoll, energiegeladen und partytauglich.
Musikalisch geben sich PENTASTONE relativ vielseitig, lassen zwischen international klingendem Alternative Metal auch Hardcore, Indie Rock und eventuelle Punk Wurzeln durchklingen. Gesanglich weiß Lou mit zerbrechlichen Vocals ebenso zu überzeugen wie mit derben Shouts und Growls. Alles klingt also schon sehr vielversprechend und gar nicht so nach Nachwuchsband.
Eindeutige Anspieltipps sind ganz klar das flotte, treibende und groovige How it feels, die erste Single Get better, aber auch das energische System spielt mit Emotionen und auch Rhythmen. Einen Ausfall sucht man hier vergebens. Auch die beiden neu eingespielten Songs Hurricane und Lost in reality von der 2018er EP fügen sich wunderbar ein.
Hier wirkt eigentlich nichts überzogen oder zwanghaft. Auch die weiblichen Growls verkommen nicht zu einem übertriebenen oder aufgesetzten Element und werden wohl platziert eingesetzt. Streng genommen braucht Lou das noch nicht einmal, da sie eine wirklich gute Stimme hat. Und doch macht es gerade das aus. Ohne das würde dann auch etwas Entscheidendes fehlen. So gesehen ist STUCK IN THE SKY ein super spannendes und starkes Debüt, mit dem man PENTASTONE wünschen möchte, dass die Bühnen der Welt bald wieder aufmachen. Diese Songs sind dafür gemacht live gespielt zu werden!
von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Rain (Intro)
02 – Stuck in the sky
03 – Get better
04 – Haunt me
05 – All we ever do
06 – Bleed you out
07 – How it feels
08 – System
09 – Keep falling
10 – Wounds are meant to heal
11 – Hurricane (2021)
12 – Lost in reality (2021)
13 – Sun (Interlude)
14 – It comes with the night
Line Up:
Luisa Knauß – Vocals, Lyrics
Timo Schwab – Drums, booking
Joschka Ihlefeld – Lead Guitar
Dennis Ludwig – Rhythm Guitar
Fabio Brauer – Bass
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