Perspectives – Visitors

© PERSPECTIVES

Geschrieben von Katja Maeting
Band: PERSPECTIVES
Album: Visitors
Genre: Progressive Metalcore / Melodic Hardcore
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 14. Dezember 2018

Manche Alben kommen einfach genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit ihrem Release Datum haben PERSPECTIVES also schon mal alles richtig gemacht, denn in all der vorweihnachtlichen Süßlichkeit tut ein Album wie „Visitors“ richtig gut. Vorausgesetzt man mag Core-Sound, der harte Grundsubstanz mit einem zurückhaltenden Maß an Melodie zusammenbringt und sich nur wenige Beschränkungen auferlegt.

Die 2017 gegründete Band aus Bottrop vereint in ihren Songs Elemente des Melodic Hardcore mit Progressive Metalcore und verfeinert diese stimmig mit Djent-Aspekten und Beatdown-Momenten, schafft es aber ebenso, melodische Metal-Riffs in ihren Sound einzuweben. Ein perfektes Spiegelbild der unterschiedlichen musikalischen Hintergründe und Vorlieben der einzelnen Bandmitglieder, welches bei aller Grundhärte für angenehme Abwechslung auf dem Album sorgt.

Nach dem bereits als Single veröffentlichten Titeltrack, der die Betonung auf kompakten Rhythmus legt und mit melodischen Elementen in der Konsistenz von fließendem Stahl eine massive Klangwand aufbaut, überrascht das nachfolgende „Rebirth“ mit einem schnörkeligen Melodie-Motiv der Gitarre, welches sich als dominantes Zierelement in den Vordergrund legt. Der Track fusioniert Metalcore mit Melodic Hardcore und erhält durch die Verflechtung aus fast filigraner instrumentaler Melodiegestaltung und den melodisch-massiven Shouts des Frontmanns seinen besonderen Charakter und Reiz. Einer Achterbahn-Fahrt gleich lotet der Song die Tiefen der Härte und die Höhen der melodischen Verzierung aus. 

Während man innerlich noch etwas dieser einnehmenden Tonfolge nachhängt, tritt einem „Clay“ mit einer fetten Beatdown-Eröffnung erstmal die Füße weg und knüppelt anschließend 3,5 Minuten kräftig nach. Massive Beat-Kaskaden bilden einen musikalischen Treibsand, der einen unweigerlich immer tiefer zieht und nur in den kurzen Momenten der melodischen Auflockerung Luft zum atmen lässt. Während „Unfollow“ in eine ähnliche stilistische Kerbe schlägt, vereint das abschließende „The Dream Vortex“ erneut eine Vielzahl an erstaunlich gut zusammenpassenden Ideen. Melodiebetonte Eröffnung geht in rhythmusbetonte Strophe über, die sich im Tempo aufnehmenden Pre-Chorus auflockert und im Chorus eine getragene melodische Ausgestaltung wählt. Entsprechend wandelbar zeigen sich die Shouts, die von massiv bis hin zu fast gesungen agieren.

Netterweise haben die Jungs meinen absoluten Album-Liebling „The Shape Of The Waves“ vorab als Single veröffentlicht, so dass ich euch meinen Anspiel-Tipp direkt unter die Review packen kann. Unbedingt mal reinhören, denn dieser Song fasst viele Facetten des Sounds von PERSPECTIVES zusammen. Ich gebe zu, es braucht ein bisschen, bis dieser Sound so richtig wirkt, denn auf Mainstream und 08/15-Weichspüler haben die Vier definitiv keinen Bock, sondern gestalten die bekannten Stilmittel nach ihrem eigenen Willen. 

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:
01. We Are All
02. Visitors
03. Rebirth
04. Clay
05. The Shape Of The Waves
06. Dead End
07. Unfollow
08. 13
09. Ephemeral
10. The Dream Vortex

Line-up:
Fred – Vox
Marc – Guitar
Dustin – Drums
Rob – Bass

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