Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Pharaoh
Album: The Powers That Be
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 18.06.2021
Die Idee zur Gründung von PHARAOH kam Drummer Chris Black vor fast 25 Jahren, als dieser auf einer Party SAXON hörte. Kurz darauf schickte er einem seiner Metalzine-Kollegen, Gitarrist Matt Johnson, eine E-Mail, in der er ihn von seiner Idee überzeugte. Zu dieser Zeit war Black noch auf seine Band „Dawnbinger“ fokussiert; Johnson hingegen war schlichtweg begeistert, Teil eines aufregenden neuen Projekts zu sein. Das Ziel war es, eine melodische Metal-Band zu gründen, die ihren tiefen Brunnen an Einflüssen von Bands der 80er Jahre anzapft. Sänger Tim Aymar und Bassist Chris Kerns komplettierten rasch das Line Up, welches bis heute bestand hat. Leider liegt die letzte Scheibe „Bury The Light“ schon gut neun Jahre zurück, weshalb die Band meinem persönlichen Empfinden nach fast schon ein wenig in Vergessenheit geraten ist.
Betrachtet man die neue Scheibe „The Powers That Be“ im Ganzen, so lässt sich unweigerlich konstatieren, dass die große Stärke der Band eindeutig in den Song-Strukturen und deren technischer Umsetzung liegt. Da wird mal gekonnt geschreddert, mal ein gepflegter Basslauf eingefügt, mal urplötzlich das Tempo abrupt gestoppt oder ein fast schon proggiger Instrumentalpart eingestreut. Den Gesang hingegen würde ich schlicht als solides Handwerk einordnen, denn auch wenn der gute Tim Aymar sicherlich nicht zu den begnadetsten seiner Zunft zu zählen ist, passt seine Stimme zum vorhandenen Songmaterial.
Die neun Tracks selbst könnte man grob gesagt in zwei Arten von Songs einteilen: schnelle Vollgas-Nummern mit gelegentlich begrenztem Schaum und wechselhafte, teils auch langsamere Nummern, die für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgen. Dabei scheuen die Amerikaner auch nicht davor zurück, eine Akustik Nummer wie „Waiting To Drown“, die die meisten Bands wohl eher ans Ende der Scheibe packen würden, inmitten zweier Nackenbrecher zu platzieren. Kann man sicherlich so machen, wirkt hier für meinen Geschmack aber eher kontraproduktiv, da es dem Hörvergnügen den Fluss raubt. Dafür überzeugt das flotte „Ride Us To Hell“ mit seinem dezenten Hang zum Prog umso mehr, und mit dem eingängigen, sehr abwechslungsreichen „When The World Was Mine“ hat man sogar einen Song mit Hitpotential im Gepäck. Ähnliches lässt sich über das knackige „Freedom“ sagen, bei dem sich ein gewisses Running Wild Feeling nicht leugnen lässt.
Fans der Band, die die Rückkehr ihrer Lieblinge herbeigesehnt haben, dürften mit dem neuen Album zufrieden sein, Freunde US-amerikanischer Hartwurst Produktion sollten ebenfalls gut bedient werden. Für mich stellt „The Powers That Be“ ein gutes Stück Metal dar, bei dem die Zeit zeigen wird, wie groß der Bedarf an Rotation in meinem Player sein wird.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- The Powers That Be
- Will We Rise
- Waiting To Drown
- Lost In The Waves
- Ride Us To Hell
- When The World Was Mine
- Freedom
- Dying Sun
- I Can Hear Them
Line Up:
Chris Black: Drums
Matt Johnson: Gitarre
Tim Aymar: Gesang
Chris Kerns: Bass
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