Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Phil Campbell
Album: Old Lions Still Roar
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 25. Oktober 2019
Manche Leute muss man echt nicht vorstellen. Und der unvergleichliche Kerl hier steht auf dieser Liste ganz oben: Phil Campbell, der Rockprinz von Wales, über 30 Jahre lang und bis zum bitteren Ende MOTÖRHEAD-Gitarrist, Vater des Hard-Rock-Generationentreffens BASTARD SONS, Rock‘n‘Roll-Lichtgestalt, kurz: der Stoff, aus dem sechssaitige Legenden sind. Auch mit bald 60 Jahren hat er seinen Hunger nach Lärm nicht gestillt. Und jetzt, nach einem wahnsinnig erfolgreichen Album mit PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS (samt Live-Dates mit Kapazitäten wie GUNS’N‘ROSES) häutet er sich ein weiteres Mal – und zeigt darunter erstmals sein wahres Ich. / @Promoauszug
Der Albumtitel „Old Lions Still Roar„, soviel wie alte Löwen brüllen trifft vollends zu. Hier wurden Rock Kapazitäten wie z.B. Rob Halford (JUDAS PRIEST), Ben Ward (ORANGE GOBLIN), Alice Cooper, Nick Oliveri (MONDO GENERATOR) oder Dee Snider (ex-TWISTED SISTER) an das Mikrofon gebeten und feinster Hard Rock (nicht im Motörhead-Style) tritt zu Tage. Überraschend geht hier zu beginn nicht die berühmte Post ab, sondern mit „Rocking Chair feat. Leon Stanford“ geht es ruhig Country-Rock blueslastig zur Sache, der auf einer alten Gibson aus den Vierzigern aufgenommen wurde und gefühlvoll von Leon Stanford gesanglich dargeboten wird. „Straight Up feat. Rob Halford“ kommt mit schneidigen Riffs und straightem Rhythmus daher, „Faith In Fire feat. Ben Ward“ groovt mit rauer vokalistischer Unterstützung von Ben Ward und der Fürst der Dunkelheit gibt bei „Swing It“ sein swingend rockendes Stelldichein.
Mit „Left For Dead“ wird es balladesk in stimmlicher Verbindung mit Nev MacDonald – Sänger der britischen Hard-Rock-Band SKIN, während „Walk The Talk“ sich wuchtig vintage mit jeder Menge schneidenden Riffs vorwärts bewegt. „These Old Boots“ geht richtig gut ab, entsprechend auch durch Dee Sniders Gesang und Mick Mars (Mötley Crue) Gitarrensolo. Der Song rockt ungemein und drückt mich formlich in den Sessel.
„Dancing Dogs“ schrampft schwer und lädt förmlich zum headbangen ein. Mit „Dead Roses“ ist die Zeit der schwenkenden Flammen der Feuerzeuge mit Herzschmerz angebrochen und der Song wird extrem einfühlsam von Benji Webbe vorgetragen, während das abschließend ruhig instrumentale „Tears from A Glass Eye“ mit Joe Satriani als Saitenalchemist einen würdigen Abschluss bildet.
Fazit: rockend breitbeiniger Treibstoff, so betitele ich das erste Soloalbum des Walisers!
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Rocking Chair feat. Leon Stanford
- Straight Up feat. Rob Halford
- Faith In Fire feat. Ben Ward
- Swing It feat. Alice Cooper
- Left For Dead feat. Nev MacDonald
- Walk The Talk feat. Nick Oliveri
- These Old Boots feat. Dee Snider
- Dancing Dogs (Love Survives) feat.Whitfield Crane
- Dead Roses feat. Benji Webbe
- Tears From A Glass Eye