PhonoOne – Move On

(C) PhonoOne

 

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Phono One
Album: Move On
Genre: Classic Rock
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 09.09.2018

Die Welle der sogenannten Retro-Bands reißt nicht ab und spült neben bereits etablierten Formationen auch immer wieder neue Gruppen ins Scheinwerferlicht. Wobei das mit dem „neu“ im Fall von PhonoOne nicht so wirklich stimmt, denn die mittlerweile in Berlin beheimatete Band wurde bereits im Jahr 2006 auf der beschaulichen Insel Rügen mit dem Ziel gegründet, großen Vorbildern wie Pink Floyd, Led Zeppelin, Deep Purple oder Black Sabbath nachzueifern. Nach ihrem 2008 erschienenen Debüt Album „Born Too Late“ folgte bereits ein Jahr später mit „The Sound Of The Underground“ der musikalische Nachschlag und der Umzug in die Hauptstadt, um sich einem größeren Publikum zu stellen. In den Folgejahren absolvierten PhonoOne zahlreiche Konzerte und Support-Shows, u.a. eröffnete man bereits für Jennifer Rostock, 4Lyn, Vicky Vomit und Siena Root.

Auf dem nun erscheinenden dritten Album „Move On“ serviert das Quartett abermals klassischen, mit reichlich Blues getränkten Rock der späten 60er und 70er Jahre, der dem geneigten Fan die Freudentränen in die Augen treiben dürfte. Dabei rockt die Truppe zumindest gefühlt munter drauf los, ohne auch nur einen Gedanken an mögliches Hitpotential zu verschwenden. Das führt dazu, das die Songs teilweise wie eine spontane Jam-Session anstatt mit einer wohl kalkulierten Songstruktur rüberkommen. Beispielsweise beim groovigen Opener „Funky Boys“, bei dem sich auf mehr als der Hälfte des Tracks die Instrumente – einschließlich eines smoothen Saxophon Solos – austoben dürfen. Oder auch das langsam startende „Stoned Kids“, dessen bluesige Anfangsstimmung einem flotten Hammond-Orgel vs. Gitarren Duell weicht. Weitere Highlights sind der leicht funkige Classic Rocker „Live Is For The Living“, die flotte Blues Nummer „Poor
Johnny“ sowie der getragene Rausschmeißer „Sad Day“, letzterer glänzt mit dem wohl coolsten Gitarren Solo des gesamten Albums.

Auch wenn das Album in Eigenregie produziert wurde, gibt es soundtechnisch nichts auszusetzen. Den Musikern merkt man die jahrelange Live Erfahrung und Spielfreude deutlich an und die Gesangsstimmen passen perfekt zur Mucke. Unterm Strich bleibt eine tolle Blues/Classic Rock Scheibe, die vor allem Liebhaber dieses Genres ansprechen dürfte. Wer auf ne schnelle (Hit-) Nummer hofft, ist hier definitiv Fehl am Platz. Bleibt abzuwarten, ob PhonoOne mit „Move On“ auf der Erfolgsleiter weiter nach oben steigen werden, zu wünschen wäre es ihnen.

 

Trackliste:

  1. Funky Boys
  2. Live Is For The Living    
  3. My Choice  
  4. Stoned Kids
  5. Poor Johnny  
  6. The Mirror   
  7. Menlo Park
  8. Le Funk  
  9. Sad Day    

Line Up:

Steffen Dißmann: Gitarre, Gesang
Christian Kowalewski: Keyboards, Gesang
Joshua Görner: Bass 
Fiete Blümel: Drums 

Christian Kohlhaas: Posaune 
Arthur Kohlhaas: Saxophon
Holger Klatt: Mundharmonika

Mehr Infos:

PhonOne Website
PhonoOne auf Facebook

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