Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Piss River
Album: Piss River
Genre: (Punk)Rock
Plattenfirma: The Sign Records
Veröffentlichung: 27. April 2018
Die Informationen über die Band Piss River sind eher spärlich gesät. Das Quartett stammt aus Schweden und bringt Ende April sein selbstbetiteltes Debütalbum heraus. Ein Teil der enthaltenen Song wurde bereits Ende 2016 über Bandcamp veröffentlicht. Und nun erscheint also ein komplettes Album bei The Sign Records, limitiert auf 1000 CDs und ebenso viele verschiedenfarbige Vinyls. Ob die sich verkaufen werden?
Normalerweise habe ich den Ehrgeiz, möglichst viel über eine Band herauszufinden, um mir ein umfassendes Bild machen zu können. Aber nach mehrmaligen Google-Versuchen und ebenso mehrfachem Hören des Albums ließ mein diesbezüglicher Antrieb leider deutlich nach.
Während die motiviert aufspielende Instrumentalfraktion ganz ordentlich, wenn auch etwas grobkörnig, abliefert und dabei manchmal auch ein paar nette Riffs und Soli aus dem Ärmel zaubert, erinnert mich Sängerin Sofia Nilsson eher an eine Punk-Ausgabe von Courtney Love. Und das meine ich nicht als Kompliment. Zugegeben, die musikalische Ausrichtung von Piss River folgt eher dem „In die Fresse“ Ansatz anstatt durch filigrane Melodieführung begeistern zu wollen. Und es gibt definitiv viele Bands, die mit diesem Ansatz tolle Songs produzieren. Leider gehören die vier Schweden wohl nicht dazu.
Besonders irritiert mich, dass ich beim googlen vereinzelt auf Seiten gestoßen bin, die den Sound von Piss River in die Tradition der NWoBHM stellen wollen. Ich bin in dem Bereich wahrlich keine Expertin, aber da kann ich einfach nur den Kopf schütteln. Das bemerkenswerteste am ganzen Album dürfte das Cover des Larry Wallis Songs „Police Car“ sein. Dieser Musiker ist u.a. als Vorgänger von „Fast Eddie“ Clarke bei Motörhead bekannt. Und sollte er diese Coverversion jemals hören, wird er wahrscheinlich Magenschmerzen kriegen.
Insgesamt muss man Piss River zugestehen, dass sie sehr motiviert an die Sache herangegangen sind. Und einzelne Songs haben durchaus etwas für sich. Die Schweden bedienen hier die Nachfrage nach dem äußerst Groben und wer nach ein paar Bierchen gepflegt mitgrölen will, ohne durch komplexe Melodien oder ähnliches gestört zu werden, kann wohl mal in das Album reinhören. Rustikaler geht’s eigentlich nicht mehr.
Trackliste:
1 – Desolation
2 – Speed Machine
3 -Police Car
4 – Ascona
5 – Creepy Swine
6 -Take Me To Rusk
7 – This Is Your Doom
8 – Thor Is Strong
9 – You Bleed
10 – Back Off
11 – Sparks
12 – Bad Reputation
Line-up:
Sofia Nilsson – Vocals
Björn Bergström – Guitarr
Albin Bilar – Drums
Viktor Boström – Bass
Weitere Infos:
Piss River bei Facebook