Porta Nigra – Schöpfungswut

© Porta Nigra

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Porta Nigra
Album: Schöpfungswut
Genre: Schräger Black Metal
Plattenfirma: Soulseller Records
Veröffentlichung: 17.01.2020

 

Mit dem Album SCHÖPFUNGSWUT legt die Koblenzer Band PORTA NIGRA ihr drittes Album vor. Anhand des Bandnamen vermutete ich deren Herkunft in Trier. Hab ich mich wohl geirrt. Seit 2012 macht die Band als solche Musik, und ihre ersten beiden Alben haben „zweifelhaften“ Ruf, werden sie dem dekadenten, avantgardistischen Black Metal zugeordnet. Zumindest sehr interessant zuzuhören. Wenn auch speziell.

SCHÖPFUNGWUT ist auch kein Album welches leicht zugänglich wäre. Ganz so avantgardistisch wie der direkte Vorgänger ist es aber beileibe nicht. Auch war „Kaiserschnitt“ sehr viel rotziger und mit einer punkigen Attitüde ausgestattet, das neue Werk ist dagegen viel traditioneller und schon fast harmlos zu betiteln.

Es gibt roh klingenden 90er Black Metal, mehr von schwedischer Art als der norwegischen. Dazu gibt es noch nicht mal viel zu meckern, außer das manches Solo etwas schräg oder deplatziert wirkt (wie bei Die Kosmiker). Schnell spielen die Jungs. Blastbeats und flotte Riffs. Die Produktion stimmt auch. Doch wieso will ich mit der Platte nicht warm werden?

Nun, ganz so rund klingen die Songs nicht immer. Wirre Kompositionen und Rhythmen, was aber absolut nix mit progressiver Musik zu tun hat. Dazu der Gesang. Anstrengend. Abgesehen von den Lyrics, die zwischen philosophisch und schräg hin und her pendeln. Oder auch platt wie bei Unser Weg nach Elysium, wo man einfach mal das allgemeine „Vater unser“ umdreht und in der Ich-Form interpretiert. Genauso platt wie die Verwurstung von „We are the champions“ durch ‚J.B.O.‘ Nur ohne lustig. Der Titelsong allein macht das Album interessant.

Und doch wirkt es stellenweise unfreiwillig komisch. SCHÖPFUNGSWUT ist ein Album das man wirklich verstehen muss. Nicht einfach, Zeit hilft da wohl. Wenn man denn die Nerven dazu hat. In dieser Form werden PORTA NIGRA ein sehr kleines Nischendasein fristen. Aber ich denke auch dafür gibt es Anhänger. Ich zähle mich sicher aber nicht dazu.

von mir gibt es 5,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

1 – Die Kosmiker (7:44)
2 – Das Rad des Ixion (8:04)
3 – Die Augen des Basilisken (8:16)
4 – Die Entweihung von Freya (5:51)
5 – Unser Weg nach Elysium (8:12)
6 – Schöpfungswut (8:43)

 

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