Powerwolf – Wake Up The Wicked

© Powerwolf

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Powerwolf
Album: Wake Of The Wicked
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 26.07.2024

Wenn Kollege Keiber auf die Frage nach der Bereitschaft im Team, eine Rezension zu schreiben, mit der Bemerkung „Na, wie viele Schlagerfans, von Klaus angesehen, haben wir?“ antwortet, dann kann es sich eigentlich nur entweder um den neuesten Output einer Werkzeug schwingenden schwedischen Formation oder eben um die neue Scheibe von POWERWOLF handeln. Ja, die Saarländer polarisieren, aber letztlich gibt der Erfolg ihnen recht, schließlich enterten POWERWOLF mit „Wake Up The Wicked“ bereits nun zum vierten Mal die Pole Position der deutschen Album Charts und zum ersten Mal in Österreich.

Was also bietet das neunte Studioalbum der Werwölfe, das mir u.a. Wacken-bedingt erst jetzt vorliegt? Wenn man es ganz schlicht betrachtet kann die Antwort nur „die gleichen Trademarks wie immer“ heißen, was den geneigten POWERWOLF Fans eigentlich nur Recht sein kann. Auffällig ist zumindest, dass die Band ihre elf Tracks in knackige siebenunddreißig Minuten verpackt hat. Entsprechend fliegen einem die ersten Songs förmlich um die Ohren.

Die kürzeste Nummer „Bless ‚Em With The Blade“ macht den Anfang und fällt direkt mal mit großem Bombast mehr oder weniger durch. Klar, die rasante Nummer ist catchy as f…, aber irgendwie ist mir das Ganze zu hektisch und unausgegoren, um sich ernsthaft für die Heavy Rotation zu empfehlen. „Sinners Of The Seven Seas“ ist zwar nur unwesentlich länger ausgefallen, dafür aber mehr auf den Punkt gebracht und Dank der Mega Hooks ein potentieller Kandidat für die im Herbst anstehende Tour.

Mit „Kyrie Klitorem“ folgt dann quasi das weibliche Gegenstück zu „Coleus Sanctus“, womit man auch direkt eine Vorstellung davon bekommt, wie sich der Song anhören mag. Hätten Sabaton Folk-Einflüsse in ihrem Sound, dann könnte man „Heretic Hunters“ ohne weiteres den Schweden zuordnen, wenngleich der Refrain im Powerwolf-Gewand fast schon erwartungsgemäß noch bombastischer ausfällt. Auch dass auf einem Werwolf-Prozess in Deutschland basierende „1589“ hat Dank der marschartigen Rhythmik im Refrain eine leichte Sabaton Schlagseite.

Mit „Viva Vulgata“ sowie dem Titeltrack folgen zwei absolute Ohrwurm Tracks, die sich nahtlos in die Riege der Großtaten der eigenen Diskographie einreihen, während „Joan Of Arc“, bei dessen Hookline ich unverblümt an „Killers With The Cross“ denken muss, trotz aller Bemühungen nicht ganz mithalten kann. „Thunderpriest“ lässt nicht nur aufgrund seines Titels an eine ganz bestimme Band denken, wobei die Highspeed Nummer der Werwölfe naturgemäß wesentlich opulenter und cheesiger ausgefallen ist. Dennoch unbestritten ein Highlight der Scheibe.

„We Don’t Wanna Be No Saints“ ist nur unwesentlich „langsamer“ ausgefallen und dürfte ebenfalls nach Replay schielen, wobei man über Sinn oder Unsinn des eingebauten Kinderchors sicherlich geteilter Meinung sein kann. Das keltisch angehauchte „Vargamor“ startet zunächst balladesk, legt aber im Laufe seiner Spielzeit immer mehr an Dynamik zu, bis man zum Schluss wieder in die anfängliche Harmonie zurückkehrt. Wohltuend hierbei ist der im Vergleich zu den übrigen Stücken deutlich reduziertere Sound, der beweist, dass POWERWOLF auch ohne viel Firlefanz richtig gut sind.

Machen wir es kurz: „Wake Up The Wicked“ ist ein gewohnt gutes Album mit einigen hervorstechenden Songs, vermag aber an seinen grandiosen Vorgänger „Call Of The Wild“ nicht ganz heranzureichen. Fehlt eigentlich nur noch ein Auftritt beim ZDF-Fernsehgarten – nicht wahr, Herr Keiber?

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

01. Bless ‚Em With The Blade
02. Sinners Of The Seven Seas
03. Kyrie Klitorem
04. Heretic Hunters
05. 1589
06. Viva Vulgata
07. Wake Up The Wicked
08. Joan Of Arc
09. Thunderpriest
10. We Don’t Wanna Be No Saints
11. Vargamor

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Video zu „We Don’t Wanna Be No Saints“

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