Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Primal Fear
Album: I Will Be Gone (EP)
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 09.04.2021
Gerade einmal ein dreiviertel Jahr ist es her, dass uns die renommierte süddeutsche Stahlschmiede PRIMAL FEAR ihre aktuelle Scheibe „Metal Commando“ (Review HIER) mit Karacho um die Ohren gehauen hat. Normalerweise wird eine solche Veröffentlichung ja mit ausgiebigen Tournee-Reisen begleitet, doch da das mit dem Touren in Pandemie Zeiten leider nicht möglich ist, kredenzen uns Mastermind Mat Sinner und seine Mitstreiter eine neue Five-Track EP namens „I Will Be Gone“.
Dem eingefleischten Primal Fear Fan wird der Titel natürlich bekannt vorkommen, war doch eben jener Song bereits auf der im vergangenen Jahr erschienenen Langrille enthalten. Doch nun haben PRIMAL FEAR die Nummer neu aufgenommen, und zwar mit niemand geringerem als der früheren Nightwish Chanteuse Tarja Turunen. „Wir hatten drei sehr bekannte Sänger und Sängerinnen auf unserer finalen Liste“, kommentiert Mat Sinner. „Dass wir Tarja für unseren Song begeistern konnten, hat uns alle unglaublich gefreut. Die Zusammenarbeit während der Entstehung des Songs und Videos war super entspannt und angenehm professionell – eine großartige Erfahrung, denn auch Tarjas und Ralfs Stimme funktionieren unglaublich gut miteinander. Jetzt können wir die „Metal Commando“-Saga um einen fantastischen Baustein erweitern und sind einfach stolz auf unsere neue Single“.
Ganz so enthusiastisch wie Herr Sinner fällt meine Reaktion dann aber nicht aus. Ohne Zweifel fügt sich Tarjas Stimme gut in den Song ein und harmoniert durchaus mit Ralf Scheepers, aber mir war die Nummer in ihrer ursprünglichen Version schon etwas zu seicht, daran vermag auch die Hinzunahme der Finnin leider nichts zu ändern. Fehlt „I Will Be Gone“ doch etwas der nötige Grip, sieht dies beim nachfolgenden „Vote Of No Confidence“ ganz anders aus. Hierbei handelt es sich um ein brandneues Stück, welches „als erste grobe Marschrichtung eines neuen Albums schon jetzt Großes erwarten lässt“. Da hat die Promo ausnahmsweise Mal nicht übertrieben, die wuchtige Uptempo Nummer fräst sich mit krachenden Riffs und hymnenhaften Chorus unweigerlich in die Gehörgänge. Ihr einziger „Fehler“ besteht eigentlich nur darin, nicht bereits auf „Metal Commando“ enthalten gewesen zu sein.
Dies trifft – zumindest in Teilen – auf die übrigen drei Titel nicht zu, denn wer die limited Digipack Edition von „Metal Commando“ sein eigen nennt, der wird die nachfolgenden Nummern bereits von der dort enthaltenen Bonus CD kennen. „Rising Fear“ ist ein knapp eineinhalb minütiges instrumentales quasi-Intro, welches den Boden bereitet für das folgende „Leave Me Alone“, ein gepflegter Midtempo Stampfer, bei dem sich Frontmann Ralf Scheepers die Vocals mit Mister Sinner teilt und eine eindeutige Botschaft parat hält: „Hau ab, lass mich mit deiner Scheiße in Ruhe, mach dich rar und verpiss dich!“. „Second To None“ gleicht sich lediglich in Sachen Geschwindigkeit seinem Vorgänger an, der Chorus hat hingegen schon fast hymnenhaften Charakter („Be wild, stay young, live life to the fullest ‚cause it’s second to None“) und geht zusammen mit dem brandneuen „Vote Of No Confidence“ als eindeutiger Sieger über die Ziellinie.
Ob dies alles unterm Strich ausreicht, um „I Will Be Gone“ käuflich zu erwerben, muss der geneigte Fan für sich selbst entscheiden, erst Recht, wenn man bereits im Besitz des besagten Digipacks ist. Ist dies nicht der Fall, kann man mit dieser EP trotz des etwas schwächelnden Titeltracks definitiv nichts falsch machen.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- I Will Be Gone (feat. Tarja Turunen)
- Vote Of No Confidence
- Rising Fear
- Leave Me Alone
- Second To None
Line Up:
Ralf Scheepers: Gesang
Alex Beyrodt: Gitarre
Tom Naumann: Gitarre
Magnus Karlsson: Gitarre
Mat Sinner: Bass
Michael Ehré: Drums
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