Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Prime Creation
Album: Tell Freedom I Said Hello
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 25.08.2023
Bei „Tell Freedom I Said Hello“ handelt es sich um das dritte Album der aus Linköping, Schweden stammenden Formation PRIME CREATION. Das lyrische Thema der Scheibe ist zwar durchgehend dystopisch, jedoch handelt es sich nicht um ein Konzeptalbum, jeder Song ist eigenständig und inspiriert von Büchern/Filmen und der Geschichte der Welt selbst. Obwohl die Band gerne dem Power Metal zugeordnet wird, vermag ich diese „Klassifizierung“ – zumindest für dieses Album – nicht zu teilen, dafür fehlt es den Songs insgesamt an der nötigen Vehemenz, ohne dass ich dem Ganzen die vorhandene Härte absprechen will.
Ganz im Gegenteil, gerade beim äußerst eingängigen „Erased“ wird beispielsweise reichlich Double Bass geboten, auch ohne dass einem ob des Tempos schwindelig wird. Gleiches gilt teilweise auch für „Promised Land“, wobei die Schweden hier einen gelungenen Spagat zwischen harmonischeren Momenten und dynamischeren Song-Parts vollziehen. Trotz der insgesamt etwas düsteren Ausrichtung sind die Melodielinien in den Refrains nicht nur bei diesen beiden Stücken vom Feinsten. Auch das abwechslungsreiche „State Dominion“ sowie die Halb-Ballade „Fallen“ gelingt es, sich mit starken Hooklines sofort im Ohr festzusetzen.
„Journey Through A Wasteland“ pendelt zwischen Midtempo Groover und getragenem Melodic Metal, bricht im Mittelteil aber überraschend in eine wilde Power Metal Raserei aus. „Receiver Of Memory“ ist ein modern klingender, moderat vor sich hin tuckernder Track im Stile von Bands wie Zero Theorem, während „My Last Farewell“ in Richtung melancholischer Modern Metal Ballade tendiert – zumindest bis zum letzten Abschnitt des Songs, wo der Song doch noch unterwartet etwas mehr Drive erfährt.
„Into My World“ folgt den Spuren von „Journey Through A Wasteland“, verweilt aber im Gegensatz zu diesem Track in der gewählten klanglichen Ausrichtung und verfügt über die etwas ausgeprägteren Haken. Mit „Dystopia“ folgt zum guten Schluss eine bombastische, eigentlich episch zu nennende Halb-Ballade mit kleineren progressiven Elementen, die für einen großartigen Album Abschluss sorgt. Hervorzuheben ist dabei der etwas raue Gesang von Frontmann Esa Englund (nicht verwandt mit Evergrey Sänger Tom S. Englund), der sich wohltuend von den zumeist mit klaren Vocals aufwartenden Genre Kollegen abhebt und den Songs seinen Stempel aufdrückt.
Auch wenn die Album-Thematik alles andere als Party tauglich ist, haben PRIME CREATION ein starkes Album abgeliefert, mit dem sie sich hoffentlich eine neue Hörerschaft erspielen.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Tell Freedom I Said Hello
- Promised Land
- Erased
- State Dominion
- Fallen
- Journey Through A Wasteland
- Receiver Of Memory
- My Last Farewell
- Into My World
- Dystopia
Mehr Infos: