Geschrieben von Katja Maeting
Band: Project Aegis
Album: And The Rest Is Mystery (Charity Single)
Genre: (Progressive) Power Metal / Melodic Metal
Plattenfirma: Ulterium Records
Veröffentlichung: 07. Februar 2020
Für den guten Zweck kann man auch mal über seinen Schatten springen. Und so mache ich hier eine Ausnahme von meiner Regel, dass ich keine Singles reviewe. Was aber, neben der Tatsache, dass es sich hier um ein Charity Projekt handelt, vielleicht auch daran liegt, dass ich just bevor wir „And The Rest Is Mystery“ reinbekamen, meinen Kollegen Klaus vollgejammert habe, dass ich auch mal wieder was aus dem Bereich Power Metal/Melodic Metal rezensieren möchte 😉 . Und plötzlich wurden wir dann von Ulterium Records bemustert – Jackpot für alle Fans der eben genannten Genres.
Project Aegis geht auf eine Idee von Eric Westerdahl von Ulterium Records zurück, wo u.a. Theocracy unter Vertrag stehen. Deren Mastermind und Sänger Matt Smith war sofort begeistert von der Idee und so erschien 2013 die erste Single „Collide And Spark“ für den guten Zweck. 2016 folgte dann „Angel In The Ashes“ und nun also „And The Rest Is Mystery“, alle mit einer unglaublichen All Star Besetzung realisiert und angetrieben von der Kreativität Matt Smiths‘, dessen eigene Band Theocracy zur Zeit zwar live spielt, sich aber in Sachen neuer Releases eher im Winterschlaf befindet. Aber solang sich daran nichts ändert, sind die Fans mit Projekten wie diesem gesegnet, an dem auch die Theocracy-Mitglieder Ernie Topran und Val Allen Wood mitgewirkt haben.
Und wo Qualität draufsteht, ist in dem Fall auch Qualität drin und man bekommt eine großartige, dynamische, neunminütige Mischung aus Power Metal und Melodic Metal serviert, die mit großer Abwechslung und großen Stimmen glänzt. Melodische Passagen wechseln mit ausgedehnten Gitarren-Soli, die Dramaturgie des Songs wird stimmig umgesetzt mit einem Wechselspiel aus fein gewobenen, fast schon zerbrechlichen Momente und kraftvollen, schnellen Abschnitten und gipfelt in einer ausgiebigen Passage mehrstimmigen Gesanges. Eine Erlebnisreise zum Hören, die gerade durch die Vielzahl der beteiligten Künstler, deren Individualität aber zugleich auch Kompatibilität lebt. Hier hat Matt Smith wahre Mastermind-Qualitäten bei der Zusammenstellung des Casts um einen brillianten Neal Morse bewiesen und einen wunderbaren Track für alle geschaffen, die sich irgendwo zwischen Avantasia, Theocracy, Nergard und Seventh Wonder wohlfühlen.
Alle Erlöse des Songs gehen zu 100 % an Legacy Music, eine Hilfsorganisation, die sich um Kinder aus schwierigen Verhältnissen kümmert, die familiäre Schwierigkeiten haben oder an seelischen Erkrankungen leiden. Die Organisation gibt ihnen die Möglichkeit, Musikunterricht zu nehmen, ein Instrument zu lernen und so Halt in einer ansonsten schwer zu ertragenden Lebenssituation zu finden.
Von mir gibt es 9 von 10 Punkten (und für den Charity-Aspekt sowieso volle Punktzahl)
Mitwirkende: Matt Smith (Theocracy, Jesus Christ: The Exorcist), Neal Morse, Daniel Heiman (Dimhav, ex-Lost Horizon, Heed, Harmony, Crystal Eyes), Leah McHenry (LEAH), Ernie Topran, Val Allen Wood
Weitere Infos:
Project Aegis bei Bandcamp