Prospekt – The Illuminated Sky

© Prospekt

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Prospekt
Album: The Illuminated Sky
Plattenfirma: The Lasers Edge/Sensory Records
Veröffentlichung: 21. Juli 2017

Die britischen Progressive Metaller von Prospekt gehören zu den Bands, die statt Masse lieber Klasse produzieren und daher handelt es sich bei „The Illuminated Sky“ auch erst um das zweite Studioalbum der seit 2008 aktiven Formation. Gleichzeitig ist es der erste Longplayer, bei dem Michael Morris die Vocals beisteuert.

Ich neige bei mir unbekannten Bands, die dem Genre Progressive Metal zugeordnet werden, oft schon zur Skepsis, bevor ich den ersten Ton gehört habe. Es ist halt einer der wenigen Bereiche der Musik, wo man nicht pauschal sagen kann, dass einem dieser Stil gefällt. Dazu ist er einfach zu weit gefasst. Während ich also quasi mit hochgezogener Augenbraue einen ersten Hörtest starte, entspannen sich meine Gesichtszüge doch recht zügig angesichts der Klänge, die mir entgegenschallen. Scheinbar mühelos gelingt es Prospekt, einen melodie- und harmoniebetonten Progressive Metal zu erschaffen, der seine Einflüsse aus anderen Genres, insbesondere dem Power Metal, nicht verleugnet.

Der Opener „Ex Nihilo“ ist ein reines Instrumentalstück, welches durch die dominanten Pianoklänge und seine orchestrale Gesamtinszenierung symphonische Züge aufweist. Als Titeltrack muss natürlich auch „The Illuminated Sky“ hervorgehoben werden. In knapp acht Minuten zeigen die Briten hier, wie sie problemlos, und auf handwerklich und künstlerisch hohem Niveau, ihre verschiedenen Einflüsse zusammenbringen. Während  die instrumentalen Passagen und die Strophen doch noch ziemlich progressiv angelegt sind, würde der Refrain auch jedem Power Metal Kracher mühelos eine Zierde sein. Hier zeigt Michael Morris, das er über eine hervorragende Stimme verfügt. Gekrönt wird das Ganze von einem nicht zu verachtenden Gitarren-Solo. Insgesamt ein hervorragender Anspieltipp, um Prospekt kennenzulernen.

Besonders erwähnenswert ist auch „Where Masters Fall“. Mit fast zwölf Minuten Spielzeit einer der wenigen Tracks des Albums, dem man auf Grund der Länge auch ungehört progressiven Charakter unterstellt. Hier steuert Marc Hudson, die Stimme von Dragonforce, Vocals bei, ein bekennender Prog Fan. Und das ihm progressive Power Metal Töne gut zu Gesicht stehen, durfte er ja auch schon auf der aktuellen Dragonforce-Scheibe beweisen.

Ein interessanter künstlerischer Aspekt ist zudem, dass die Gitarrenmelodie, mit der „Where Masters Fall“ als letztes Stück des Albums ausklingt, der Pianomelodie am Anfang des Openers „Ex Nihilo“ entspricht. So schließt sich der Kreis nach einer guten Stunde schöner Musik.

„The Illuminated Sky“ ist zugegebenermaßen kein Fast Food für die Ohren, ich habe zwei oder drei Durchgänge gebraucht, um es richtig wertschätzen zu können. Daher meine Empfehlung: Auch Fans des klassischen Heavy und des Power Metals sollten hier mal mit etwas Zeit reinhören. Man muss definitiv kein eingeschworener Progger sein, um „The Illuminated Sky“ toll zu finden. Ein Album zum Genießen.

Line-up:
Lee Luland – Guitar
Michael Morris – Vocals
Rox Capriotti – Keyboard
Blake Richardson – Drums
Phil Wicker – Bass

Trackliste:
1. Ex Nihilo
2. The Illuminated Sky
3. Titan
4. Distant Anamnesis
5. Beneath Enriya
6. In the Shadows of the Earth
7. Alien Makers of Discord (feat. Greg Howe)
8. Cosmic Emissary
9. Akaibara
10. Where Masters Fall (feat. Marc Hudson)

Weitere Infos:
https://www.facebook.com/ProspektUK/
http://www.lasersedgegroup.com/labels/sensory-records/prospekt

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