Geschrieben von Marco Gräff
Band: Puppy
Album: The goat
Genre: Metal / Alternative Rock / Punk
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 25.01.2019
Ich sag’s ja immer wieder. Leute, geht auf Konzerte! Wo sonst kann man die Musik feiern und den Musikern so nah sein? Wo sonst kann man neue Musik für sich entdecken, die man normalerweise nie hören würde? So ein Erlebnis hatte ich neulich mal wieder beim Frankfurt Konzert von ‚Monster Magnet‘ bei deren Vorband PUPPY.
Der Auftritt der dreiköpfigen Band aus England hatte mich schon ein bißchen beeindruckt, so dass ich mir noch während der Show das aktuelle Album zu dieser Review schicken ließ. Nun, ich muss aber jetzt auch gestehen, live haben die Jungs mich deutlich mehr überzeugt, als mir nun auf ihrem Debüt THE GOAT entgegen schlägt.
Da war live deutlich mehr Energie zu spüren, und auch deutlich mehr „Rotzigkeit“. Im Vorfeld wurde schon viel über das Album geschrieben, selbst die Band wurde an dem Abend der Show nicht müde, das Album zu preisen – (ja auch völlig normal und nix ungewöhnliches). Doch ganz so toll war und ist der erste Eindruck dann doch nicht.
Auf Facebook bezeichnen PUPPY ihren Stil als Heavy Metal. Gut, darunter fällt ja vieles. Doch so wirklich Heavy ist die Musik dann doch nicht. Sicher haben die Songs einige Trademarks des klassischen Metal, auch finden sich viele thrashige Riffs auf dem Album. Doch alles wird mit viel Zuckerguss in Form von Melodien der Marke Pop-Punk glasiert. Gesanglich klingt es nach einem Mix aus ‚Wheatus‘ (kennt die eigentlich noch jemand?) und ‚The Smashing Pumpkins‘ (Ja, die gibt es auch noch). Das kann auf Dauer schon mal anstrengend werden. Wieso klang das live so viel anders, ja besser?
Da ist I FEEL AN EVIL eine wirklich gern gesehene Abwechslung, denn in diesem Stück übernimmt Basser Will Michael den Gesang. Und ja, es gefällt mir schon deutlich besser als auf dem Rest der Platte.
Auch wenn es bis hierher eher nach einem Verriss der Platte aussieht, will ich doch relativieren. Ja, ich fand die Band und die Songs live deutlich besser. Da war mehr Power in den Songs. Aber gut, bleiben wir fair.
Das Album startet mit BLACK HOLE, der ersten Single und ist ein gut gewähltes Aushängeschild der Platte. Noch nicht so poppig wie Einiges später, sogar leichte Melancholie macht sich breit. Schneidige Riffs dominieren und der catchy Refrain packt dann alles wieder in Watte. Nach diesem Schema fallen dann die meisten Songs aus, mal mehr freudig, dann mal wieder etwas trauriger. Ab und zu gesellen sich doomige Aspekte ein und auch vor ein bisschen Psychedlic machen die Jungs nicht halt.
Es gibt aber durchaus auch den ein oder anderen Song, der auch auf der Platte Bock macht. Das oben erwähnte I FEEL AN EVIL oder auch der zweite Song der CD, VENGEANCE. Ein flotter Heavy Rocker mit thrashigen Riffs, die in Teilen an ‚Metallica‘ erinnern. Ebenso WORLD STANDS STILL. Fette Riffs und gebändigte Melodien abseits von Kaugummi und Sonnenschein. Und sogar ein ordentliches Solo hat den Weg in den Song gefunden.
BATHE IN BLOOD hätte auch noch das Zeug dazu, nach rabiatem Beginn (für Bandverhältnisse) verfällt der Song dann doch in der Belanglosigkeit. Am Ende gibt es mit DEMONS noch mal die Riffkeule und ein wenig kommt die Erinnerung an das Konzert zurück.
Tja, da waren die Erwartungen höher als die Realität zeigt. Aber so ist das manchmal. Der Band will ich da keinen Vorwurf machen, das Album an sich ist ja sauber produziert und für ein Debüt auf einem sehr hohen Level. Und an Selbstbewusstsein mangelt es Band absolut nicht. Etwas mehr Abwechslung würde nicht schaden, und gerne auch darf Will Michael mehr ans Mikro treten. Ich jedenfalls werde weiter auf Konzerte gehen und hoffentlich auch zukünftig neue Entdeckungen machen. Denn Live könnte ich mir gut vorstellen PUPPY noch mal zu besuchen.
von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Black Hole
02 – Vengeance
03 – Poor me
04 – Just like you
05 – And so I burn
06 – Entombed
07 – World stands still
08 – Bathe in blood
09 – Nightwalker
10 – I feel an evil
11 – Handlebars
12 – Demons
Line-Up:
Billy Howard – Drums
Jock Norton – Gitarre, Vocals
Will Michael – Bass, Bcking Vocals
Weitere Infos: