Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Pure
Album: Seeds of Despair
Genre: Raw Black Metal
Plattenfirma: Satanath Records
Veröffentlichung: 30. März 2021
Der werte Herr Bornyhake, der sich hier für das Ein-Mann-Projekt PURE verantwortlich zeigt, scheint im positiven Sinne musikalisch hyperaktiv zu sein, denn seit der Gründung im Jahre 2013 erschienen mit dem mir hier vorliegenden bis heute fünf Studioalben und die beiden ersten sogar innerhalb von 2014. Des Weiteren, so zumindest meine Recherche, steckt er u.a. auch hinter Ancient Moon und war wohl Live-Musiker bei Schammasch oder ist es heute noch und vielleicht habe ich ihn ja am 11.01.2020 mit Schammasch im Zwischenbau Rostock live erlebt, wer weiß. Wie genau auch meine Detektivarbeit war, sei dahingestellt. Fakt ist aber, der Schweizer hat jede Menge zu tun, denn die beiden vorher genannten, ebenfalls schweizerischen Bands, sind nur ein kleiner Teil von allem aus seiner Vita.
Nun gut, widme ich mich mal dem Werk, was im März diesen Jahres erschien und eine Länge von 45:31 Minuten aufweist. „Into Darkness“ beginnt wuchtig, treibend und schneidend in seiner ganzen Darbietung und gesanglich erwachen Erinnerungen an Onielar im mir, obwohl hier ein männlicher Part vokalistisch unterwegs ist. Was mir sehr gut gefällt, sind die immer wieder auftretenden kreativen Richtungswechsel und dieses in seiner ganzheitlich dämonisch anmutenden Gesamtheit. „Speak in Silence“ eröffnet fast still und leise, bietet Platz für nachdenkliches, ruhiges, schwarz romantisches und wuchtet sich dann schwer an den Pfaden, mit wehmütig und schmerzerfülltem Gesang entlang und ungezügelt bricht er immer wieder mal aus.
„Expressionless Eyes, Shattered Bones“ eröffnet gitarrenlastig akustisch, geht dann robust seinen Weg und gibt immer wechselseitig der Gelassenheit das Zepter in die Hand, „Somewhere in the Night, Loneliness Dwells“ führt das Akustische beginnend fort, entlädt sich dann morbide schwer, dem schreiend aus der Kehle kommenden möchte ich nicht nachts im dunklen Walde begegnen und während das Rasante die Fahrt aufnimmt, sehe ich mich in dieser Geschwindigkeit durch knackende Äste sprinten, um dem höllischen zu entkommen. Der längste Song mit genau 9 Minuten Spielzeit ist nach meinem hören gut gefüllt mit allerlei unterschiedlichster Atmosphäre.
Nach der doch viel in Ruhe getauft vorherigen Fahrt, kehrt mit „The Boundary Between Light and Shadow“ das frontal Ungezügelte zurück, kraftvoll, robust und gnadenlos wird ausgeteilt und das Kreative bleibt nicht auf der Strecke liegen. Mit „Seeds of Despair“ geht es drückend, ausbrechend und energiegeladen dem Ende entgegen und ich genieße diese letzten Minuten.
Fazit: Die Schweiz kann nicht nur Käse und Schokolade vorweisen, sondern auch exzellent geschwärzt musikalisch teuflisch besessenes!
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Into Darkness 05:17
- Speak in Silence 07:57
- Expressionless Eyes, Shattered Bones 07:52
- Somewhere in the Night, Loneliness Dwells 09:00
- The Boundary Between Light and Shadow 06:42
- Seeds of Despair 08:51
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