Pyramaze – Bloodlines

© Pyramaze

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Pyramaze
Album: Bloodlines
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 23.06.2023

PYRAMAZE ist mir vor allem deshalb ein Begriff, weil zum Ersten das 2008 erschienene Album „Immortal“ von einem der besten Metal Sänger überhaupt – Matt Barlow (ex-Iced Earth) – eingesungen wurde, zum Zweiten, weil eben jener Barlow beim „We Are Sentinels“ Projekt mit Pyramaze Keyboarder Jonah Weingarten gemeinsame Sache macht und zum Dritten, weil Produzenten Legende Jacob Hansen seit einigen Jahren als Gitarrist mit an Bord ist. Ansonsten liefen die Dänen bislang eher unter meinem Wahrnehmungsradar. Ob zurecht oder nicht sei jetzt mal dahingestellt, jedenfalls hat die Band nunmehr ihr siebtes Album „Bloodlines“ am Start.

Die gut zweiminütige sinfonische Einleitung (Titeltrack) bereitet den Boden für „Taking What’s Mine“, einem mit mächtigem, beinahe schon poppigen Chorus ausgestatten Midtmepo Song, der ein klein wenig wie eine Light-Variante eines Amorphis Tracks klingt, wenn man einmal von Gesang absieht. „Fortress“ ist nichts anderes als Melodic Power Metal europäischer Prägung, der sich in Sachen Tempo und Intensität als äußert variabel präsentiert und mit einer tollen Hookline glänzt. Lediglich die in den Strophen eingestreute Erzählstimme bleibt Geschmacksache.

„Broken Arrow“ hält den Energielevel oben und fährt vor allem in Sachen Synthies schwere Geschütze auf, in Sachen Melodieführung und Gesang erinnert die super eingängige Nummer an die skandinavischen Kollegen von Dynazty. „Even If You’re Gone“ schippert in ähnlichen Gewässern wie „Taking What’s Mine“, was den von mir gezogenen Verglich in gewisse Weise miteinschließt. Für die Ballade „Alliance“ haben sich die Dänen mit Melissa Bonny (Ad Infinitum, The Dark Side Of The Moon) eine exzellente Gastsängerin an Bord geholt. Auch wenn ich einem guten Schmusesong nie abgeneigt bin und das Teil an sich gar nicht schlecht ist, fühlt sich der Zuckergehalt dieser Nummer so hoch an wie man es sonst nur aus einem der mit viel Gesang durchsetzten Kitsch-Filme kennt.

Nach diesem Kitsch-Overkill legt sich „The Midnight Sun“ mächtig ins Zeug, wieder mehr Dynamik an den Tag zu legen, der Song pendelt zwischen gediegenen, leichtfüßigen Parts und schnelleren Abschnitten, gekrönt von einem starken Chorus. Als Gast-Gitarristen konnte man übrigens einen gewissen Tim Hansen, seines Zeichens Sohn von Helloween/Gamma Ray Legende Kai Hansen, gewinnen. „Stop The Bleeding“ lässt es vergleichsweise gemächlich angehen, schmückt sich dafür mit einer großen Portion Bombast und fast schon poppig anmutenden Melodien.

Auch das nachfolgende „The Mystery“ kommt sehr opulent daher, der Song variiert abermals zwischen getragenen Momenten in den Strophen und Uptempo Parts ab der Bridge und die Hookline ist schlichtweg unwiderstehlich. Zudem konnte man mit  Andrew Kingsley (Unleash The Archers) und Olof Mörck (Amaranthe) zwei weitere prominente Namen als Gast-Musiker gewinnen. „Wolves Of The Sea“ beendet das Album so, wie es begonnen hat: instrumental, sinfonisch, fast schon Soundtrack-artig. Kann man so machen, mir persönlich wäre ein weiterer mit Gesang versehener Track allerdings lieber gewesen.

Freunde des Melodischen Metals dürften hier auf ihre Kosten kommen, eingefleischte PYRAMAZE Anhänger ohnehin. Für mir persönlich ist ein Instrumental zu viel auf der Scheibe und über die Ballade kann man geteilter Meinung sein, davon abgesehenweiß „Bloodlines“ aber dennoch zu gefallen.

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Bloodlines
  2. Taking What’s Mine
  3. Fortress
  4. Broken Arrow
  5. Even If You’re Gone
  6. Alliance
  7. The Midnight Sun
  8. Stop The Bleeding
  9. The Mystery
  10. Wolves Of The Sea

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Video zu „Fortress“

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