Mit dem Hellfire Quick 5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von wenigen Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Ende Oktober lag uns das Debütalbum von „B‘ee“ „What‘s It Gonna Be“ zurRezension vor. Das Hellfire Magazin hatte die Gelegenheit am 21.12.2023 die sympathische Düsseldorferin „B‘ee“ in ihrem Düsseldorfer Stamm Cafe „Extrablatt“ zu interviewen.
HF: Birgit, Dein Debütalbum, das am 30.10.2023 erschienen ist, wird in vielen Radiostationen rauf und runter gespielt. Erzähl unseren Lesern einmal, wie es dazu gekommen ist.
Birgit B‘ee: Ja, das ist eine völlig verrückte Geschichte. Ich habe während der Coronazeit „Sounds of Silence“ gegründet, mit zwei Gitarristen und mir. Wir haben einen Coversong reingestellt auf Youtube. Und irgendwann hat sich ein spanischer Radiosender gemeldet, und gefragt, ob er die Songs spielen darf. Das war weniger professionell aufgenommen mit dem Handy, und wir waren vollkommen aufgeregt. Natürlich haben wir sofort zugesagt. Man hat dann unsere Musik gespielt, und wir haben uns für die nächsten Songs vorgenommen, etwas professioneller vorzugehen. Der spanische Sender war sehr an weiteren Tracks interessiert. Zusätzlich haben wir Videos gedreht zu den Songs. Irgendwann hat das Mick Simpson gehört, der zufällig in England dem Sender lauschte. Daraufhin schickte er mir per „FB“ eine Anfrage, rief mich am nächsten Tag an, und hat das Cover von „I will always love you“ von Gin Wigmore gehört. Er hatte sich direkt in meine Stimme verliebt, und wollte direkt ein Album mit mir machen. Mick Simpson und Andy Littlewood sind seit frühester Kindheit befreundet, was mir gänzlich unbewusst war. Darauf wurde im Mai meine erste Single „Shut The World Away“ veröffentlicht. Zwei weitere Singles folgten. „Drowning in my Tears“ und „Slow Moving Train“. Kurz danach haben wir die Arbeit an dem Album begonnen, was jetzt erschienen ist. Völlig verrückt.
HF: Du hast eben Mick Simpson genannt. Nun ist er in der Musikszene ja kein Unbekannter. Und auch Vic Martin, der mit in der Band spielt. Beide sind ja großartige Musiker. Wie war das für Dich plötzlich mit solchen Größen zusammenzuarbeiten?
Birgit B‘ee: Komplett verrückt (dabei leuchten ihre Augen) ich muss sagen, je populärer Musiker sind, umso normaler sind sie. Das ist schon mal sehr schön. Pete Ries, der Gitarrist der Gary Moore Band ist ja auch dabei. Es sind ganz normale, nette Menschen. Meine Erfahrung sagt mir, je unbekannter Musiker sind und bekannter sein möchten, umso unabhängiger sind sie. Sie haben mein Selbstbewusstsein total gestärkt. Sie fanden meine Stimme toll, wir wollen „Deine Band“ sein. Und es war eine große Ehre für mich, dass der Song „Blue For You“ als ein Gemeinschaftsprojekt von Vic Martin, Mick Simpson und Andy Littlewood für mich geschrieben wurde. Vor allem diese Menschen getroffen zu haben, sie in meinem Umfeld zu haben. Das ist einfach großartig. Dafür bin ich total dankbar. Diese Unterstützung erfährt man ja nicht ständig.
HF: Wie gehst Du damit um, Deine Stimme im Radio zu hören? Immerhin spielen die Stationen Deine Songs täglich. Was kommt bei Dir dabei für ein Gefühl auf?
Birgit B‘ee: Zu Beginn war das sehr aufregend (ihre Augen leuchten dabei wie bei einem Kind zu Weihnachten. Man spürt noch ein wenig ihre Angespanntheit). Aber es ist so, dass Tag für Tag irgendwo auf der Welt meine Musik durch den Äther kommt. Ich bin dafür sehr dankbar für diese Unterstützung, ein schönes Gefühl. Es soll so sein, ich wünsche mir das. Anfangs habe ich meine Arbeitszeit anders eingeteilt, wenn ich wusste, dass meine Songs gespielt wird. Nur kann Ich nicht jede Sendung anhören. Mein Leben muss ja auch weiterlaufen. Zu den unterschiedlichsten Zeiten laufen meine Songs. Australien, Kanada, da hab ich keine Chance immer reinzuhören. Teilweise laufen die Songs auch parallel. Gerade in England. Wenn ich die Zeit habe, höre ich natürlich rein in die Show. Ich freue mich über jeden Radiosender, der dazu kommt und meine Songs spielt.
HF: Aktuell habe ich gestern gesehen, dass die „Roots Music Records Charts“ Dein Album „What‘s It Gonna B‘ee“ auf Platz 1 der Charts stehen haben. Wie gehst Du damit um, und wie reagiert Dein direktes Umfeld darauf?
Birgit B‘ee: Also das ist eine Sache, die hat mich total geflasht. Damit habe ich in keinster Weise gerechnet. „Roots Music Records Charts“ ist eine der größten unabhängigen Charts der Welt, wenn man das googelt. Es gibt viele Charts, aber sie sind sehr anerkannt. Und ehrlich gesagt, hat es mich eine Nacht um meinen Schlaf gebracht. Meine Produktionsfirma informierte mich, und da war ich total aufgedreht. An Schlaf war nicht zu denken. Ja, mein direktes Umfeld (sie stockt kurz), die können damit nicht so recht umgehen. Sie können das nicht so einsortieren, weil es Menschen sind, die mit Musik nichts zu tun haben. Meine allerengsten Freunde, wie Arbeitskollegen, die wissen es. Erzähle ich etwas von den Charts, dann zucken sie die Schulter. Sie kennen „RTL“, „ZDF“ oder „ARD“, aber mit Musikcharts können sie nichts anfangen. Und mit diesem sympathischen Lachen bemerkt sie, das muss man einfach mal so sagen. Was da gerade in meinem Leben geschieht, können sie nicht verstehen. Hier im Büro ist es erst durch die „RP“ bewusst geworden. Wow, da passiert ja was, weil es für alle so weit weg ist. Im Gegensatz zu England. Da habe ich eine riesige Fanbase. Und „Midnight Rain“ ist der meistgewünschte Song im Radio. Aber hier? Ein bisschen enttäuscht schaut sie gerade.
HF: Du hast es eben angesprochen: „Midnight Rain“, der Song, durch den ich auf Dich aufmerksam geworden bin. Da hat mich Deine Stimme auch direkt in den Bann gezogen. Welche Erwartungen hast Du für 2024, was wird sich verändern? Ist es vermessen zu fragen, ob Du evtl mit einer Band auf Tour gehst?
Birgit B‘ee: Also „Midnight Rain“ , da bin ich fest davon überzeugt, dass der Song eine große Zukunft haben wird. Für mich ist es der beste Song des Albums. Tatsächlich mein Lieblingssong. Vom ersten Moment an habe ich diesen Track geliebt. Ich hoffe, und wünsche mir, dass ich mit „Midnight Rain“ auch hier in Deutschland eine große Aufmerksamkeit erreichen kann. Es steht tatsächlich für 2024 eine kleine Tour in England an.
HF: Ja Birgit, das war sehr nett von Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast für das Hellfire Magazin. Für unsere Leser werden diese Information sicher hilfreich sein. Wir wünschen Dir ein frohes Weihnachtsfest, komm gut ins Neue Jahr. Vor allem, dass Du weiterhin in den Charts vertreten sein wirst.
Mit ihrem sympathischen Lachen bedankt sich Birgit und wünscht auch dem Hellfire Magazin ein schönes Weihnachtsfest.
Interview: Bernd Kröninger
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