Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Rage
Album: Spreading The Plague (EP)
Genre: Power Metal
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: 30.09.2022
Mit einer besonderen Überraschung belohnt die deutsche Power Metal Institution RAGE ihre Fans für die Treue und Geduld während der pandemisch bedingt langen Wartezeit: Rechtzeitig zur großen Co-Headliner-Tour mit Brainstorm im Oktober und November 2022 und als Appetizer auf das, was dort zu hören sein wird, veröffentlichen Sänger/Bassist Peavy Wagner und seine Bandkollegen die EP „Spreading The Plague“ mit drei bislang unveröffentlichten neuen Songs sowie drei Bonustracks. Peavy: „Dies ist ein Dankeschön an unsere Fans, die Rage seit vielen Jahren loyal zur Seite stehen und auf die wir uns bei den bevorstehenden Konzerten riesig freuen.“
Kommen wir zunächst mal zu den neuen Tracks. Dabei handelt es sich laut Bandleader Peavy um Songs, die im Zuge der „Resurrection Day“ (Review HIER) Sessions aufgenommen, aber bislang bewusst zurückgehalten wurden, um den Fans etwas Besonderes zur anstehenden Tour bieten zu können. Den Anfang macht „To Live And To Die“, eine energiegeladene Uptempo Nummer mit starken Riffs, erstklassigem Solo und einem mehr als gefälligen Refrain, die über einen ähnlichen Vibe verfügt wie der Titeltrack des letztjährigen Albums. Beim nachfolgenden „Spreading The Plague“ wird der Schwung zu Gunsten eines coolen Grooves ein klein wenig zurückgenommen, jedoch ohne dass die Nummer hinter dem Eröffnungsstück zurückstecken muss, ganz im Gegenteil, die Double Leads im Solo-Part sind wahrlich nicht von schlechten Eltern. Auf „The King Has Lost His Crown“ geht dann wieder ordentlich die Post ab, zudem wirkt der Song etwas sperriger, ohne ihn abwerten zu wollen. Auch hier ist es das etwas im Tempo gedrosselte Solo-Intermezzo, das besonders beeindruckt.
Als erster von drei sogenannten Bonus Tracks folgt eine Acoustic-Version des „Resurrection Day“ Tracks „A New Land“. Der Song unterstreicht eindrucksvoll, welch starke Melodielinien sich in den RAGE Kompositionen „verbergen“, denn auch ohne E-Gitarren funktioniert die Nummer hervorragend. „The Price Of War 2.0“ stammt ursprünglich vom 1995er Album „Black In Mind“ und wurde vor zwei Jahren als digitale Single zur Präsentation des neuen Line Ups veröffentlicht, war bislang jedoch auf keinem physischen Tonträger zu finden. Abgerundet wird die EP von einer Live-Stream Version des Klassikers „Straight To Hell“ aus der Balver Höhle vom Juli 2020, wobei das Live-Feeling leider nur bedingt rüberkommt, da Corona bedingt natürlich keine Fans vor Ort zugelassen waren. Nichts desto Trotz ist das Teil natürlich über alle Zweifel erhaben.
Es gibt wahrlich trostloser Aussichten, als die Wartezeit auf die nächste reguläre Scheibe mit einer solchen EP gebührend zu verkürzen. Die EP macht definitiv Laune und garantiert auch Lust auf die eingangs erwähnte Tour. Wer dem bisherigen RAGE Schaffen zugetan ist, wird an „Spreading The Plague“ nicht vorbeikommen.
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten
Trackliste:
- To Live And To Die – 4:07
- Spreading The Plague – 4:27
- The King Has Lost His Crown – 4:29
- A New Land (acoustic version) – 3:29
- The Price Of War 2.0 – 4:07
- Straight To Hell (live from the Cave) – 5:08
Line Up:
Peavy Wagner: Gesang, Bass
Stefan Weber: Gitarre
Jean Bormann: Gitarre
Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos: Drums
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