Raven – Metal City

(C) Raven

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Raven
Album: Metal City
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 18.09.2020

Manchmal sind es die kleinen Zufälle, die einer Band einen zusätzlichen Kreativ-Schub verleihen. Im Fall der britischen Metal-Veteranen RAVEN war es der Einstieg von Drummer Mike Heller, der die Brüder Gallagher nachhaltig beflügelte, nachdem dessen Vorgänger Joe Hasselvander vor drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen seine Sticks an den Nagel hängen musste. „Mike ist ein absolutes Energiebündel, er besitzt ein gutes Gehör und ist Fan der früheren Alben, vor allem von ihrem besonderen Flair. Er hat uns auf ein höheres Level gehievt, auf dem wir das Gefühl haben, wirklich alles ohne Einschränkungen spielen zu können“, so Sänger John Gallagher.

Auf jeden Fall scheint der Personalwechsel dem Trio nicht geschadet zu haben, denn „Metal City“ wirkt frisch, energiegeladen und druckvoll von der ersten bis zur letzten Sekunde. Vor allem die heftigen Speed’n Roll Attacken wie der Opener „The Power“, „Top Of The Mountain“, „Cybertron“ oder „Break“ sind es, die den Fans ein breites Grinsen auf um die Kauleisten zaubern dürften. Sänger John Gallagher singt, schreit, brüllt und kreischt nach allen Regeln der Kunst, als ob er in einen Jungbrunnen gefallen wäre, sein kongenialer Bruder schüttelt so manches geniale Riff/ Solo aus dem Handgelenk, während Mike Heller den beiden ordentlich Feuer unter dem Allerwertesten macht. Und mit dem nicht minder rasanten „Motorheadin'“ zollen die Briten in gekonnter Manier Motörhead Tribut. Lemmy dürfte es auf seiner Wolke wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

Allerdings können RAVEN mehr als nur Vollgas geben. „Human Race“ ist über weite Strecken zwar ebenso temporeich und aggressiv wie die vorgenannten Tracks, in der Mitte des Songs schaltet das Trio aber überraschend zwei Gänge runter und bereitet des Raum für eine feine Melodielinie, ehe sie gegen Ende wieder in die Vollen gehen. Der Titeltrack – einem ihrer britischen Heimatstadt Newcastle gewidmetem Stück – wiederum ist eine im Mid-Tempo angelegte Hymne, die bei künftigen Live-Auftritten ebenso abgefeiert werden dürfte wie das anschließende „Battlescarred“ das dank Textzeilen wie „All for one, one for all“ und „Raise your hands“ zum absoluten Ohrwurm mutiert. Ein wenig aus dem Rahmen fällt die Schlussnummer „When Worlds Collide“, hier nimmt die Band das Tempo komplett raus und schleppt sich in gut sechs Minuten durch eine von Iron Maiden inspirierte epische Metal Nummer, die trotz einiger ungewöhnlicher Licks leider nur bedingt überzeugen kann. Hier entsteht der Eindruck, dass das Trio bei den dynamischeren Nummern eindeutig besser aufgehoben ist.

Trotz des kleinen Luftlochs gegen Ende des Albums haben RAVEN ein überzeugendes Album abgeliefert, dass mit den Glanzpunkten früherer Tage problemlos mithalten kann und langjährige Anhänger der Band keinesfalls enttäuschen dürfte.

 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:

  1. The Power
  2. Top of the Mountain
  3. Human Race
  4. Metal City
  5. Battlescarred
  6. Cybertron
  7. Motorheadin’
  8. Not So Easy
  9. Break
  10. When Worlds Collide

Line Up:

John Gallagher: Gesang, Bass
Mark Gallagher: Gitarre
Mike Heller: Drums

 

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Video zu „Top Of The Mountain“

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