Realm of Wolves – Oblivion

© Realm Of Wolves

 

Geschrieben von Oliver Heberling
Band: Realm of Wolves
Album: Oblivion
Genre: Atmospheric (Post) Black Metal
Plattenfirma: Casus Belli Musica/Beverina Production
Veröffentlichung: 19. Oktober 2018

 

Realm of Wolves bewerben ihr erstes Album „Oblivion“ damit, dass dies zu 100% eigenproduziert sei. Die Band wurde 2018 aus Mitgliedern der Projekte ‚Vvilderness‘ und ‚Silene Island‘ formiert und soll einen Ausdruck der düsteren Seite jedes Mitglieds darstellen, der thematisch um individuelle, globale und soziale Schicksalsfragen kreist. Oblivion ist ein atmosphärisch sehr dichtes Projekt, dem sich der Hörer aktiv hingeben sollte, damit die einzelnen Songs ihre Faszination entfalten können. Die Betonung der Musik liegt insbesondere auf dem melodischen Fluss der einzelnen Lieder. Mit dem Opener „Cascadia“, insbesondere sein zittriges Gitarrenspiel zu Beginn, das sich auch noch durch weitere Songs von „Oblivion“ ziehen wird, entführt den Zuhörer in eine Klangwelt, bei der sich mir die Untiefen einer Wanderung entlang eines Bachs in das Ungewisse eines düsteren Waldes vor den Augen entfalten. Black und Death Metal, vor allem der Melodic Death Metal Gesang im darauffolgenden „Ignifer“, dienen als Elemente, durch die die Düsternis einzelner Momente des Albums betont wird, die jedoch nicht den musikalischen Fokus für sich beanspruchen. Betrachtet man beispielsweise „Translucent stones“, so entdeckt man eine starke Betonung des Post-Rocks in der Musik von Realm of Wolves. Mit diesem Herzstück des Albums überwinden sie die Zwänge und Ansprüche von Rockmusik und komponieren eine Melodie, deren transportierte Traurigkeit und Melancholie sich von der durch Black und Death Metal geprägten restlichen Atmosphäre des Albums abhebt, dabei jedoch keineswegs als Fremdkörper wirkt, sondern perfekt aus „Old roots“ hergeleitet wird und den Hörer über das Intro von „Twelve miles to live“ wieder gekonnt dorthin zurückführt. Chapeau! Auf „Twelve miles to live“ folgt mit „Into the woods of Oblivion” der progressivste Song des Albums, der innerhalb einer Länge von 9:11 Minuten einen Mikrokosmos des Albums darstellt, der die vorherig beschriebene Abwechslung der Melodien gekonnt wiederspiegelt. Mit „Northern wind“ wird der Hörer dann abschließend wieder ruhiger aus dem Album entlassen, das zittrige Gitarrenspiel bildet dabei einen Ringschluss. Der schleppende Song stellt nochmal, gerade durch Vvildrs Gesang, ein abschließendes Highlight dar. Insgesamt bleibt mir nichts weiter übrig als mich zurückzulehnen und „Oblivion“ erneut von vorn zu lauschen, denn das melodisch ausgeklügelte Album lädt dazu ein, immer wieder neue Lieblingsstellen zu entdecken.

Alles in allem gibt es von mir für dieses faszinierende Debüt 9 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Tracks:

01 – Cascadia
02 – Ignifer
03 – Old roots
04 – Translucent stones
05 – Twelve miles to live
06 – Into the woods of oblivion
07 – Northern wind

 

Line – Up:

Stvannyr – Guitars
Ghöul – Bass
Vvildr – Vocals, Drums

 

Weitere Infos:

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Bandcamp

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