Red Sun Rising – Thread

© Red Sun Rising

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Red Sun Rising
Album: Thread
Genre: Alternative Rock
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 30. März 2018

Was macht man, wenn man sich mit seinem Debütalbum die Messlatte ziemlich weit nach oben gelegt hat? Richtig, man pfeift auf aktuelle Geschmäcker und kurzlebige Musikvorlieben und spielt einfach weiter genau die Musik, die man möchte. Ob man die nun in eine Schublade, mehrere Fächer oder direkt ’nen ganzen Schrank packen muss, ist Red Sun Rising dabei egal. 

Die Band aus Akron, Ohio hat es seit ihrer Gründung 2007 geschafft, einen facettenreichen Sound zu entwickeln, der auch in Albumlänge durchgehend Spaß macht. Nachdem sie sich durch zahlreiche Live-Gigs einen exzellenten Ruf und eine große Zahl an Fans erspielt hatten, begeisterten sie mit ihrem erfolgreichen Debütalbum „Polyester Zeal“ regelrecht. Und der Nachfolger „Thread“ hat meines Erachtens keine Probleme, diese Fußstapfen nicht nur auszufüllen, sondern stellenweise auch auszuweiten. 

Die Vielfalt an Stilen und Einflüssen, die Red Sun Rising in ihren Songs zusammenführen, ergibt dabei immer ein schlüssiges Ganzes und nicht nur eine Zusammenrottung. Sehr schönes Beispiel hierfür ist die Single-Auskopplung „Deathwish“, die auf die Riff-Arbeit fokussiert startet, sich zu einem wuchtigen Rocker entwickelt und dann im fließenden Übergang zu einer pop-rockigen Mitsing-Passage wechselt und nach einem Gitarren-Solo ein paar Flamenco-Elemente einstreut und dann in einer geschickten Kurve über einen im Chor gesungenen Refrain wieder Richtung Ausgangspunkt steuert, um schließlich im Akustik-Stil auszuklingen.

Den vordergründig leichteren Sound beherrschen Red Sun Rising auch problemlos, wie das anschließende „Stealing Life“ beweist, mit stellenweisen Ausflügen in die große Zeit des Alternative im letzten Jahrtausend. Definitiver Anspieltipp ist das druckvolle „Clarity“, dass eingängig und melodiegeladen zum Mitsingen einlädt. Dies ist übrigens auch erklärtes Ziel der Bands: Songs zu erschaffen, die die Leute lieben und mitsingen können, die dabei aber keiner Schablone folgen. Und darin sind die fünf Jungs echt gut. 

Erinnerung an die Hochzeit der Alternativ Halb-Balladen weckt der Song „Rose“, während der abschließende Track „Evil Like You“ eines der experimentellsten Stücke des Albums ist, mit Bad Ass-Rock Riffs, Tempowechseln zwischen Verse und Chorus, jazzigem Piano-Sound und klanglicher Vielfalt bei Melodie und Gesang.

Wer abwechslungs- und ideenreichen Alternative Rock mit einer idealen Mischung aus gelungener Instrumentalarbeit und einer den Sound perfekt ergänzenden Stimme mag, der liegt bei Red Sun Rising einfach richtig. 

Trackliste:
01.Fascination
02.Left For Dead
03.Deathwish
04.Stealing Life
05.El Lazo
06.Lonely Girl
07.Veins
08.Clarity
09.Benny Two Dogs
10.Rose
11.Evil Like You

Line-up:
Mike Protich – Vocals, Guitar
Ryan Williams – Guitar
Ricky Miller – Bass, Vocals
Dave McGarry – Guitar, Vocals
Pat Gerasia – Drums

Weitere Infos:
Red Sun Rising bei Facebook
Website von Red Sun Rising

 

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