Redaktions-Quick 5: Deaf Forever, Open Flair und Metal-Filme als Abschlussprüfung: Olli resümiert sein erstes Hellfire-Jahr

© Oliver Heberling

Keine Band, kein Plattenlabel oder Veranstalter. Nein… heute stellen sich unsere Teammitglieder dem Quick5-Interview. Mal schauen, was Marco über Olli erfahren hat.

Letztes Jahr hab  ich Olli quasi ins Hellfire-Boot geholt, für mich nun die perfekte Möglichkeit zu erfahren, ob diese Entscheidung richtig war…

 

Marco: Hallo Olli. Da ich ja schuld daran bin, dass Du nun seit einem guten Jahr auch beim „Hellfire“ schreibst, meine erste Frage: Hast Du es schon bereut und mich verflucht, oder macht es noch Spaß?

Olli: Bereut hab ich es bisher keine Minute. Wieso auch? Wir haben ein launiges Team und sehr viel Flexibilität, die ich dieses Jahr besonders gern angenommen hab. Aufgrund zeitraubender beruflicher Verpflichtungen bin ich nämlich ein wenig von meiner Vielschreiberei aus der Studienzeit zuvor abgekommen. Das war jedoch nie Thema irgendwelcher Kritik, sondern wird verständnisvoll angenommen. Das begrüße ich sehr, hoffe aber, mit neuer beruflicher Ausrichtung im neuen Jahr wieder mehr Zeit für Rezis und Konzertberichte zu haben, als zuletzt.

 

Marco: Bereits mit Deiner fünften Review (für das Album „Lethean – The waters of death“) hast Du im Oktober letzten Jahres einen Beitrag geliefert, der später sogar in einer Werbeanzeige im „Deaf Forever“ Erwähnung fand. Und aktuell geht Deine Review zu „Turbokill – Vice world“ förmlich durch die Decke. Machen Dich solche Feedbacks ein wenig stolz, oder wie reagierst Du auf diese „Erfolge“?

Olli: Das erfüllt mich definitiv mit Freude. Gerade verbunden mit dem Aspekt, dass mein musikalischer Schwerpunkt des Traditional Metal gewöhnlich nicht gerade von breiter Aufmerksamkeit geprägt ist und auch der Großteil unserer Leser sich eher anderer Spielarten harter Klänge erfreut (zumindest nehme ich das so wahr, vielleicht täusche ich mich auch), nehme ich es mehr als begeistert an zu sehen, dass meine Arbeit trotzdem in gewissen Kreisen Resonanz erzeugt. Ich saß an Neujahr im Zug und schlug die erste Ausgabe meines zu Weihnachten geschenkten Jahresabos des „Deaf Forever“ auf und fand auf Seite 5 eine Werbeseite meines Lieblingslabels „Cruz del Sur Music“ mit einem Zitat aus meiner Rezi, die du oben ansprichst. So kann ein neues Kalenderjahr beginnen!

 

© Deaf Forever

Marco: Nun, ein Jahr Hellfire hast Du hinter Dir. Lass doch mal kurz Revue passieren: Was ist Dir sonst so im Gedächtnis geblieben? Was hat Dir besonders gefallen, was nicht und gab es ein absolutes Highlight im Dienste des „Hellfire-Magazin“?

Olli: Besonders gefällt mir wie bereits oben erzählt der lockere Umgang untereinander, der sich zum Beispiel auch darin ausdrückt, dass, obwohl ich selbst noch gar nicht so lange Teil des Hellfire-Teams bin, mit Matze bereits eine Empfehlung für einen neuen Kollegen durch mich mit offenen Armen angenommen wurde. Besonders freut mich dann natürlich auch zu beobachten dass er sowohl qualitativ als auch quantitativ mit seiner Arbeit das Team bestens ergänzt. Mein absolutes Highlight bisher war wohl die Akkreditierung für das diesjährige Open Flair, zu dem ich eine besonders persönliche und langjährige Verbindung habe und dieser nun auch in einem Festivalbericht Ausdruck verleihen konnte. Was mir nicht gefallen hat? Ach ganz ehrlich: Jeder findet mal Kleinigkeiten zum Nörgeln, aber in der Weihnachtszeit haben wir uns doch alle gern 🙂

 

© Oliver Heberling

Marco: Ich habe Dich ja als „jungen Wilden“ 2015 kennengelernt, der einen ebenso wilden Musikgeschmack hatte (und bis heute noch hat 😉 ). Hin und wieder frage ich mich immer noch, wie das alles zusammenpasst. Aber langsam kriege ich ich Dich ja in die richtige Richtung und Du beweist immer öfter (wenn auch nur meinen) Geschmack 😉 . Ist das auch eine Folge deiner Tätigkeit hier beim Hellfire, da Du ja nun offensichtlich mit mehr Musik in Kontakt kommst? Oder liest Du auch die Rezis unserer Kollegen und lässt Dich dadurch inspirieren und beeinflussen?

Olli: Eure Rezis lese ich offen und ehrlich gesagt eher selten. Besonders momentan, wo ich mit meinem eigenen Schreibwerk kaum hinterherkomme. Ich hab mich schon immer offenherzig musikalisch inspirieren lassen. Was du als „wild“ bezeichnest ist eher Ausdruck unterschiedlicher Lebensphasen. Beispielsweise habe ich über meine Zeit im Basketballverein und meinen heimischen Freundeskreis Zugang zum Hip Hop gefunden, der in jeder Halle lief. Metal spielt dort keine Rolle. Aber natürlich ist auch das Hellfire hier nicht bloß eine Randnotiz: Ich war dieses Jahr auf bestimmt 30 Konzerten, wozu die Möglichkeit zur Akkreditierung natürlich einen bedeutenden Beitrag leistet. Dort lasse ich mich dann auch gerne von Vorbands inspirieren oder nehme auch mal ein Konzert von mir (eher) unbekannten Bands wahr.

 

Marco: Wie ich bist Du ja neben der Musik auch stark an Filmen und auch Serien interessiert. Wenn ich mich recht erinnere hattest Du für deine Masterarbeit sogar Musikvideos behandelt. Wie stehst Du eigentlich zu Filmen die von Heavy Metal handeln oder zumindest im Soundtrack sich stark daran orientieren? Gibt es da gute Filme, und was kannst Du jedem Metalhead ans Herz legen?

Olli: Da liegst du grob richtig. Für die mündliche Abschlussprüfung meines Filmwissenschafts-Masterstudiums habe ich mich mit Subkulturen im Film am Beispiel des Black Metal beschäftigt und mir in dem Zug viele Musikvideos angeguckt, um die eigens kreierte Ästhetik und Dramaturgie der Szene mit ihrer entsprechenden Umsetzung innerhalb der Filme zu vergleichen. Viele Metal-Filme finde ich katastrophal wie zum Beispiel „Happy Metal“. Die allseits bekannten Szene-Klassiker lasse ich für die Empfehlung mal außen vor. Besonders außergewöhnlich ist aus meiner Sicht der isländische „Metalhead“, der in seiner Coming-of-Age Story Zeitgeist und Lebensgefühl, auch über seinen großartigen Soundtrack, ausdrückt. Auch „Lords of Chaos“ ist sehr empfehlenswert, noch interessanter ist jedoch die Dokumentation „Until the light takes us“ die einen unverblümten und kommentarlosen Blick auf die norwegische Black Metal-Szene Anfang der 1990er Jahre wirft. 

 

Marco: Dann danke ich Dir lieber Olli für Deine offenen Worte und hoffe auf noch viele gemeinsame Stunden auf den Konzerten dieser Welt und hier beim Hellfire-Magazin! Um es mit Deinen Worten zu sagen: Immer wie noch nie!

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