Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Diesmal sprachen wir mit den Jungs von Reflected Shadow aus Berlin, die gerade ihre erste Single „Darkness“ veröffentlicht haben.
HF: Da Reflected Shadow als Band ja noch verhältnismäßig neu ist, fangen wir mal mit der klassischen Vorstellungsrunde an 😉 Wer sind die Leute hinter Reflected Shadow und wie ist die Band entstanden?
RS: Die besten Ideen entstehen doch zusammen mit Freunden und einem Bier in der Hand. ? In diesem Falle waren es Maik und Jan mit Bier und Idee. Maik kannte bereits Sven, der damals noch bei Calderon Bassist war und so direkt einen Proberaum stellen konnte. Erik kam als Gitarrist zwei Monate später dazu. Wir kannten uns vorher nicht persönlich, es war allerdings erschreckend, wie sehr sich unsere Freundeskreise überschnitten. Tatsächlich entstand dann auch erst der Name Reflected Shadow, wie so oft bei einer Party. Womit wir wieder beim Bier wären. ? Alex unterstützt uns an der Gitarre seit Anfang des Jahres, nachdem unser früherer Leadgitarrist ausgestiegen ist
HF: Ich kenne von euch bis jetzt euren Demo-Song „Consumption“ und natürlich die aktuelle Single „Darkness“. Wie gut kenne ich damit den Sound von Reflected Shadow und warum klingt ihr genau so, wie ihr klingt? Welche Hintergründe, Vorbilder und Einflüsse kommen bei euch zusammen?
RS: Wer die beiden Songs gehört hat, kennt zumindest den roten Faden unserer Live-Shows. „Consumption“ wollten wir als erstes Demo veröffentlichen, weil der Song unseren Stil ziemlich gut zusammenfasst. Schnelle Riffs in den Strophen, melodische Refrains und fette Breakdowns. „Darkness“ schlägt in dieselbe Richtung. Der Song kommt live immer gut an und macht uns auf der Bühne mindestens genauso viel Spaß. Unser Set ist aber auch noch vielseitiger. Wir haben ebenso ruhigere Momente, noch härtere Songs und groovigere Parts, als es diese beiden Songs abbilden können. Wer aber vor einer Show reinhört und wem die Songs gefallen, der wird vom Rest nicht enttäuscht sein. Wir wollen verhindern, dass man uns als Band in eine Schublade steckt, indem man uns auf Metalcore oder Post Hardcore reduziert. Es ist viel interessanter, die Leute sich selbst ihre Meinung bilden zu lassen, letztendlich machen wir auch nur Metal 🙂
Es gibt viele Einflüsse, die auf unsere Musik wirken. Der Bass-Sound beispielsweise wurde vom Sound von Godsmack und Machine Head inspiriert, bei der Gitarre kann man den Einfluss von As I Lay Dying und Wage War erkennen. Abgründe gibt’s immer: Jan ist ein großer Power Metal Fan. Wir verzichten bewusst auf Clean-Parts in unseren Songs, um damit zu zeigen, dass es auch möglich ist, harte Shouts mit sanften Tönen zu mischen, die am Ende dann doch wieder zueinander finden und unserem Sound zu seinem Wiedererkennungswert verhelfen.
HF: Im November 2017 habt ihr euren ersten Gig gespielt und seitdem ist viel passiert. Ziemlich einschneidend dürfte der Ausstieg eures Leadgitarristen Basti Anfang des Jahres gewesen sein. Wie hat sich das auf euch als Band ausgewirkt und wie wird sich der Einstieg von Alex bemerkbar machen, außer dass wieder weniger Platz auf der Bühne ist?
RS: Klar war es hart, von Basti Abschied zu nehmen. Er ist ein begnadeter Musiker und noch viel mehr ein guter Freund der Band (Viele Grüße an dieser Stelle!). Da schmerzt seine Entscheidung, musikalisch jetzt neue Wege zu gehen. Kaum war das Musikvideo zu „Darkness“ fertig, wurden also in den einschlägigen Foren und Internetseiten Suchanfragen geschaltet. Da hat Alex nicht lange auf sich warten lassen und wir haben schnell gemerkt, dass wir den nicht wieder gehen lassen sollten. Jetzt fehlt nur noch seine große Feuertaufe auf der Bühne im SO36, die im Mai ansteht.
HF: Als Konzertbesucher ist Berlin ja ein Traum, vergleichsweise viele Locations aller Größenordnungen und eine unglaubliche Anzahl an interessanten Bands. Wie sieht das von der anderen Seite aus? Ist Berlin der beste oder der schwierigste Ort, um eine Band zu gründen? Kann man in Berlin eigentlich Heimvorteil haben?
RS: Berlin hat eine sehr große Musiker-Szene. Das ist natürlich ideal, um eine Band zu gründen. Egal, ob man Classic Rock oder absurd spezielle Sub-Genres spielen will, man wird höchstwahrscheinlich Leute dafür finden. Genauso sieht es mit der Fülle an Veranstaltungen aus, man hat immer Chancen aufzutreten. Mit einer Band dann aber aufzufallen steht auf einem ganz anderen Blatt. Gegen die Menge an Bands muss man sich erstmal durchsetzen. Da muss man dann natürlich wesentlich kreativer sein als in einer Kleinstadt, in der es weniger lokale Metal-Bands gibt. Jetzt wo wir Material online haben, wollen wir deshalb auch mal schauen, wie es sich so auf Bühnen außerhalb der Hauptstadt spielt.
HF: Wenn man so durch euren Terminkalender blättert, dann habt ihr ja schon auf so einigen Release-Shows gespielt. Wäre doch mal langsam Zeit für eine eigene, oder? 😉 Wie sieht es mit EP- oder Album-Plänen bei euch aus?
RS: Ja, das ist richtig. Leider haben unterschiedliche Gründe bisher immer wieder dazu geführt, dass wir in unseren Planungen zurückgeworfen wurden. Nachdem wir wieder vollständig sind, ist das nächste Release natürlich Thema. Wir schreiben gerade verstärkt an neuen Songs und sammeln Ideen.
HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und sind gespannt, was wir als nächstes von euch hören werden.
Interview: Katja Maeting
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