Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Requiem
Album: Steven
Genre: Progressive / Heavy Metal / Rock
Plattenfirma: Golden Core/ZYX Music
Veröffentlichung: 19. Februar 2021
Golden Core haben sich sechs Alben gesichert, die 1980/1981 erschienen sind und noch nie als CD oder LP wiederveröffentlicht wurden. Nach dem bereits mit sehr guten Reviews ausgestattetem ersten Streich (PILEDRIVER, „Letters Of Steel“ von 1980), folgt nun der wesentlich progressivere Heavy-Nachschlag mit REQUIEM – erneut aus dem Pionierjahr 1980 und dort damals bei Srilanca erschienen.
Wenn man zu seiner Recherche nach REQUIEM als Band sucht, erscheinen unzählige mit diesem Namen, aber hier geht es um REQUIEM, eine talentierte Band aus dem Raum Stuttgart, über die bis zu dieser Wiederveröffentlichung nicht viel bekannt war und ist. Ihr einziges Album „Steven“ ist eine Mischung und eine Achterbahnfahrt aus Progressive Rock, Hardrock und dem, was man heute gerne als Proto-Metal bezeichnet. Des Weiteren wundert euch nicht, das im unten angefügten Video Steven zuerst steht, denn bis heute ist es nicht nur dort falsch herum geschrieben worden, sondern wie hier zu sehen auf Discogs auch falsch gelistet und vielleicht ändert sich das ja nun mal.
Definitiv ist dies ein Stück Musikgeschichte, für Sammler (nicht Metal-Messi…grins) wie mich immer interessant sind und nun glücklicherweise aus der Versenkung geholt wurde und wieder der Menschheit zugeführt wird in Form der entsprechenden Tonträger. Die Songs sind vergessene musikalisch rockende Zeitzeugnisse, 41 Jahre alt, fliegend in anderen Sphären wie stellenweise gefühlt bei „On This Earth – Introduction„, mit rockenden und gitarrenschmetternden Prog-Momenten bei „On This Earth – Hunters„, doomlastig musikalische und verträumte Augenblicke mit „Angel“ oder dem gefühlvoll balladesken „Steven„, das immer wieder mal von und mit Keyboardklängen schwungvoll begleitet und erweitert wird und zum Ende hin an Fahrt aufnimmt.
Alle acht Titel sind mit einer breitgefächerten Vielfalt und Darbietung geschrieben, gestaltet und dargeboten worden die begeistert, zumindest mich als metallisch hörenden Nostalgiker. Sehr schade ist, das es keinen Bonus gibt, aber wo keiner aus der Vergangenheit vorhanden ist, so vermute ich, kann auch hier keiner mit drauf sein.
ZusatzINFO: Ein Mitglied der Band konnte auch nach seiner ersten Band REQUIEM, musikalisch in Erscheinung treten: Tommy Clauss. Er arbeitete erst mit der Band REBEL, deren Sänger JOHN LAWTON (Uriah Heep, Lucifers Friend) war, danach gründete er die wesentlich bekannteren ZAR und so konnte er für die Liner Notes im Booklet auch etwas Licht ins Dunkel bringen. An den Drums befand sich Robert Baumann, der später als Produzent für GAMA Records in seinem Studio (Zuckerfabrik, Stuttgart) in Erscheinung trat. Auf sein Konto gehen die meisten Alben der Firma nach der Schließung des Spygel Studio (u.a. Exumer, Tokyo Blade, Darkness).
Fazit: eine über vier Jahrzehnte vergessene Perle, die nun vom Sand der Zeit aus ihrer Muschel befreit wurde!
Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- On This Earth – Introduction
- On This Earth – Hunters
- Angel
- Crystall Ball
- Bottom Line
- Steven
- Listen Boy
- It’s Hard To Imagine