Reverse: Nirvana war definitiv der Grund gewesen, eine Band zu gründen

© Reverse

 

Hellfire-Magazin Autor Paul Hilger hat sich mit „Reverse“ getroffen. Die Punkrock-Band aus Dorsten, im Norden des Ruhrgebiets, geht schon auf die 20 zu und halten sich immer noch die Treue – nicht selbstverständlich für eine Band. Ihre Mischung aus Punk, Grunge & Core findet eine wachsende Zuhörerschaft und die Band hat allmählich Blut geleckt, und will aus ihrem Projekt mehr machen. Ihre jüngste Veröffentlichung „Deadlocked“ untermauert ihre Ambitionen und sie haben dabei sound- und produktionstechnisch eine Schippe draufgelegt. Reinhören ist definitiv angesagt! Unser Autor findet: „Reverse wäre das Ergebnis, wenn Iggy Pop sich dazu entschieden hätte Grunge-Rock zu machen.“

 

HF: Wie habt Ihr zueinander gefunden?

Reverse: Daniel und Chris kennen sich schon seit dem Kindergarten. 2004 haben sich Micha und Chris in einer Kneipe kennen gelernt, und zusammen mit dem alten Bassisten Olli ist man zusammen Proben gegangen, und daraus entwickelte sich die Band „Reverse“. Da Olli im Jahr 2007 die Band verließ, stand man erstmal ohne Bassisten da. Ein paar Jahre später kam dann Daniel dazu (der parallel zu Gründung von Reverse das Bassspielen erlernt hatte). 2017 lernten sich dann Chris und Arno auf der Arbeit kennen. Arno hatte zu dem Zeitpunkt mega Bock auf Punkrock/Grunge/Alternative Rock (er spielte da schon einer MetalCore Band), daher lag es dann nahe mit Arno und dem Rest von Reverse mal zusammen proben zu gehen. Und nun schaut Reverse seit 4 Jahren aus: Micha-Drums, Daniel-Bass, Chris-Vocals&Guitar, Arno-Guitar

 

HF: Welche Bands haben Euch am meisten geprägt?

Reverse: Also Nirvana war definitiv der Grund gewesen eine Band zu gründen. Micha war aber z.B. kein großer Nirvana Fan, er feierte zu der Zeit Motley Crue. Aber beide Einflüsse zusammen verschmelzen zu lassen, hatte einen großen Reiz.

 

HF: Grunge gilt einigen Kritikern zufolge als tot. Was ist Eure Meinung dazu?

Reverse: Ja da ist schon was Wahres dran. Wir würden jetzt nicht sagen er ist komplett tot, aber der Fokus im Genre Rock ist mehr auf den Core-Bereich, Metal und Punkrock.
Es gibt auf jeden Fall viele und neue und vor allem gute Grunge-Bands, doch im Verhältnis zu den anderen Genres ist das schon sehr wenig.

 

HF: Euch gibt es nun in der Formation – mit minimalen Umbesetzungen – seit 2004. Viele Bands halten nicht so lange zusammen. Was ist Euer Geheimnis?

Reverse: Wir glauben der Schlüssel dazu ist, dass wir uns zum Beispiel nicht 24/7 sehen. Klar haben wir fast täglich Kontakt, aber durch das nicht so häufig sehen, entstehen dann seltener Konflikte, die dann belastend für eine Band sind.
Klar ist eine Band immer ein bisschen wie eine Ehe: Man streitet sich, man verträgt sich. Aber nach wie vor ist der Gedanke Musik zu machen mit der Band viel zu stark, als dass sich daran was ändern wird. So hoffen wir zumindest.

 

HF: Könnt Ihr einen Zeitpunkt bestimmen, an dem ihr Euch dazu entschieden habt mit Eurer Musik voll durchzustarten?

Reverse: Also den Gedanken durchzustarten wird jede Band haben, gerade wenn man frisch die Band gegründet hat. Bei uns kann man auf jeden Fall die ersten Aufnahmen bei Kurt Ebelhäuser (Produzent u.a. Beatsteaks) als Schlüsselmoment nennen.
Durch die Zusammenarbeit mit ihm sind wir bestimmte Dinge anders angegangen. Das waren dann beispielsweise so Sachen wie: „Keine Pause mit Aufnahmen, keine Pause mit Shows spielen, Socialmedia aktiv sein etc.“

 

HF: Welche Themen beschäftigen Euch beim Songwriting am meisten?

Reverse: Alle Themen aus dem Leben können bei den Texten eine Rolle spielen.  Da sehen wir auf jeden Fall unsere Stärke.

 

HF: Welche Antriebs- und Inspirationskräfte haben bei der Produktion Eurer jüngsten EP am meisten mitgewirkt?

Reverse: Der Gedanke unser Debüt-Album „Sonics“ zu übertreffen war auch ein unausgesprochener Grund. Weil man doch meistens versucht, „besser“ zu klingen als bei den alten Aufnahmen. Zudem hatten wir halt viele neue Ideen, wo man schon beim Proben coole Vibes empfunden hatte. Inspirationen kommen einfach von überall her.

 

HF: Habt Ihr eine lustige Anekdote von einem Eurer Live-Konzerte?

Reverse: Ja in der Tat…;)Wir hatten mal 2007 eine Show bei einem NewMetal Event, wo das Publikum so gar nichts mit Grunge oder Punkrock anfangen konnte. Vom ersten bis zum letzten Song wurde zwischendurch oft gebuht. Wir haben komplett durchgezogen und als wir eigentlich fertig waren, fragte unser Sänger noch herausfordernd „Wollt ihr noch ne Zugabe?“. Die Antwort des Publikums war natürlich „Nein“ mit weiteren Buh-Rufen. Aber es gab dann trotzdem noch ne Zugabe. So nett muss man dann doch sein ;). Aber da muss man halt drüberstehen als Band.

 

HF: Oh nein, das ist echt gemein! Aber Respekt für´s Drüber stehen! Was ist Eure Empfehlung für den (möglichen) nächsten Lockdown: Womit vertreibt Ihr Euch am liebsten die Zeit? (gerne Frei Schnauze, ironisch antworten, wenn Ihr wollt 😉)

Reverse: Aus Bandsicht: Macht Mucke, nehmt was auf und haut es raus.
An alle anderen: Hört es euch an!

 

Interview: Paul Hilger

 

Mehr Infos:

https://www.facebook.com/ReverseOfficalSite 

 

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