Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Rexoria
Album: Imperial Dawn
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Black Lodge Records
Veröffentlichung: 03.02.2023
Vor fünf Jahren ließ das damalige Debüt „Queen Of Light“ der schwedischen Melodic Metal Band REXORIA erstmals aufhorchen, zumindest soweit es das Songwriting anbelangt, denn die Produktion ließ seinerzeit noch etwas zu wünschen übrig. Auch wenn die ein Jahr später veröffentlichte zweite Scheibe „Ice Breaker“ leider komplett an mir vorbeigelaufen ist, scheinen die Skandinavier sich meine Kritik offenbar zu Herzen genommen zu haben (oder auch nicht), denn ihr neues Album „Imperial Dawn“ ballert amtlich und druckvoll aus den Boxen, so wie es bei einer Metal Scheibe sein muss.
Wenn der Sound schon ein solches Gütesiegel hat, fehlen nur noch die passenden Songs, um das metallische Hörvergnügen abzurunden. Und diese gibt auf „Imperial Dawn“ reichlich. Schon der Opener „Paradigm“ dürfte jeden Melodic Metal Fan die Freudentränen in die Augen treiben, denn der flotte Track wird in bester Battle Beast Manier von kernigen Riffs und untermalenden Synthies nach vorne getrieben und mündet in einem einfach nur genial zu nennendem Chorus, der mir schon seit einigen Tagen nicht mehr aus dem Kopf geht. „The New Revolution“ macht eigentlich nichts anderes, als den eingeschlagenen Weg fortzuführen und abermals mit einer feinen Melodielinie zu glänzen.
Bei „Devious Desire“ schalten die Skandinavier kurzzeitig einen Gang zurück, was die Nummer ein wenig leichter zugänglich erscheinen lässt, die Saiten-Fraktion gibt sich mit Ausnahme des Solos etwas zurückhaltender und lässt Platz für das schöne Leitmotiv. „Rage And Madness“ läuft dann auf Vollgas und rauscht in bester Power Metal Manier durch die Prärie, ohne jedoch an Eingängigkeit zu verlieren. Schade nur, dass dies das einzige Stück dieser Art auf dem Album ist. „Fading Rose“ ist eine dieser Power Balladen, die mit einem dramaturgisch perfekt getimten Aufbau und einem geradezu hymnischen Refrain aufwarten, denen man sich nicht entziehen kann.
Böse Zungen könnten behaupten, „Light Up The Sky“ sei wie sein Vorgänger nur doppelt so schnell, und tatsächlich meine ich einen Hauch von Similarität in der Hookline auszumachen, aber vielleicht ist das auch nur Einbildung. Nichts desto trotz überzeugt der energiegeladene Song, der mich ein wenig an Amaranthe erinnert, auf ganzer Linie. Der Piano Auftakt von „Horizon“ lässt zunächst fälschlicherweise auf die nächste Ballade schließen, doch wandelt sich der Song recht bald zu einem anhänglichen Midtempo Track, der der erste auf der Scheibe ist, der ein paar Anläufe benötigt, um zu überzeugen, was angesichts der Klasse der vorherigen Nummern aber keineswegs verwunderlich ist.
Die Vorab-Single „Set Me On Fire“ bringt wieder vermehrt Schwung in den Laden, angetrieben von einer starken Synthie Line und einem mächtigen Chorus lassen sich abermals Parallelen zur innerschwedischen Konkurrenz ziehen, ohne die Band um die fantastische Sängerin Frida Ohlin als billige Kopie abtun zu wollen. „Crushing For More“ nimmt den Drive vollends mit, sorgt aber im Mittelteil zumindest kurzzeitig für eine kleine Verschnaufpause. Der Schlusstrack „Enchanted Island“ „überrascht“ insofern, als dass dieser immer wieder geschickt in seiner Dynamik variiert, ansonsten liefern die Schweden nochmals ein Paradebeispiel für ihre songwriterischen Qualitäten ab, an denen es auf „Imperial Dawn“ eigentlich nichts auszusetzen gibt.
Hatte das vor fünf Jahren erschienene Debüt das Potential der Band schon grob erahnen lassen, haben REXORIA dies auf „Imperial Dawn“ offenbar reichlich ausgeschöpft, denn mehr als die Vielzahl an potentiellen Ohrwürmern kann man sich auf einer Melodic Metal Scheibe nicht wünschen. Und auch wenn das neue Jahr gerade erst begonnen hat, lehne ich mich mal weit aus dem Fenster und prophezeie schon jetzt einen der vorderen Plätze in meiner Jahresbestenliste!
Von mir gibt es 9,5 von 10 Hellfire Punkten.
Trackliste:
- Paradigm
- The New Revolution
- Devious Desire
- Rage and Madness
- Fading Rose
- Light Up the Sky
- Horizon
- Set Me on Fire
- Crushing for More
- Enchanted Island
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