Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Richie Sambora und Orianthi
Album: Radio Free America
Genre: Melodic Rock
Plattenfirma: BMG
Veröffentlichung: 11. Mai 2018
Alle, die Richie Sambora nicht kennen, bitte mal die Hand heben…Dachte ich mir, also spare ich mir die detaillierte Vorstellung an dieser Stelle, würde bei seiner musikalischen Historie auch definitiv den Rahmen sprengen. Orianthi hingegen habe ich das erste Mal bewusst wahrgenommen, als sie sich mit dem Ex- Bon Jovi Gitarristen zusammentat – so und so.
Dabei steht die Australierin ihrem Partner in Sachen Saitenzauberei kaum nach, verfügt (altersbedingt) aber natürlich noch nicht über dessen beachtliche Erfahrungs- und Erfolgssammlung. Trotzdem stand sie schon mit Santana, Alice Cooper und diversen anderen auf der Bühne und hat bereits vier Alben plus ein Best of veröffentlicht und für Ende diesen Jahres ein neues Solo-Album geplant.
Richie Sambora hatte ja bereits während seiner Zeit bei Bon Jovi Solo-Ausflüge gewagt, von denen das 1991 erschienene, blues-betonte „Stranger In This Town“ mich bis heute am meisten beeindruckt hat. Auf Platz 2 in meinem Sambora-Ranking ist mit sofortiger Wirkung „Radio Free America“ vorgerückt. Hier präsentieren sich die beiden singfähigen Gitarrenkünstler abwechslungsreich und kurzweilig von verschiedenen Seiten.
Inspiriert aus vielen Stilrichtungen, machen Richie Sambora und Orianthi aus scheinbaren Gegensätzen eine erstaunlich homogene Mischung, die einen Regenbogen an Facetten aufblitzen lässt. So geht es bei „We Are Magic“ sehr poppig und radiotauglich zu, während „Rise“ ein fettes Rock-Brett zimmert. „Masterpiece“ bedient sich in den Strophen leichter R’n’B Anleihen, während der Chorus wieder zum Ohrwurm mutiert und „Good Times“ bringt gutgelauntes Country-Feeling für die Ohren.
Natürlich gibt es auch schöne Balladen auf „Radio Free America“, so zum Beispiel das instrumental schlicht, aber wunderschön und gefühlvoll ausgestaltete „Forever All The Way“. Einzig auf das Sonny & Cher Cover „I Got You Babe“ hätte ich verzichten können, hier wäre mir ein weiterer Song aus eigener Feder lieber gewesen.
Richie Sambora und Orianthi haben hier ein kurzweiliges Album eingespielt, welches mit seiner stilistischen Vielfalt zu begeistern weiß. Sambora tritt damit die Nachfolge seiner Ex-Kollegen an, was radiotauglichen, aber trotzdem interessanten und vielfältigen AOR/Melodic Rock angeht. Während Bon Jovi sich gefühlt nur noch selbst kopieren, weiß dieses Pärchen, wie man Gewohntes in neue Bahnen lenkt.
Trackliste:
01. Making History
02. We Are Magic
03. Rise
04. Take Me
05. Masterpiece
06. Walk With Me
07. I Don’t Want To Have To Need You Now
08. Truth
09. Together On The Outside
10. Good Times
11. Forever All The Way
12. I Got You Babe
13. One Night Of Peace (Modern Mix)
14. Blues Won’t Leave Me Alone
15. Hellbound Train
Weitere Infos:
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