Rising Insane – Porcelain

© Rising Insane

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Rising Insane
Album: Porcelain
Genre: Metalcore
Plattenfirma: LongBranchRecords
Veröffentlichung: 01. November 2019

Angesichts der Tatsache, dass mein Hauptjob beim Hellfire Magazin das Schreiben von Reviews ist, hat es echten Seltenheitswert, wenn ich eine Band zwar live schon mehrmals gesehen habe, aber noch nie eine CD oder das digitale Pendant dazu von dieser gehört habe. Diese Premiere gebührt nun den Jungs von Rising Insane aus Bremen. 

Ihre Anfänge nahm die Band schon 2012, fünf Jahre später war es dann soweit – die Band veröffentlichte ihr erstes Album „Nation“. Dass sie mit diesem kurze Zeit später schon für die Szenegröße Annisokay mehrere Shows eröffnen durften, zeigt schon, warum die Jungs zurecht zu den aufstrebenden Größen in der deutschen Metalcore-Szene gehören. Mit ihrem kraftvollen Sound und ihren energiegeladenen Auftritten scheinen sie auch Annisokay überzeugt zu haben, denn im letzten Jahr waren beide Bands erneut zusammen auf Tour. Damals gabs schon die ersten neuen Songs zu hören, nun schieben Rising Insane endlich das komplette Album hinterher, mit dem sie einen Deal bei LongBranch Records landen konnten. Nicht nur hier tun sich erstaunliche Parallelen zu ihren Tourgefährten aus Halle auf.

Die Jungs aus Bremen verfügen ebenfalls über eine ähnlich markante Kombination aus fetten Shouts und kraftvollen Cleans, die sich perfekt ergänzen. Schon damit heben sie sich von vielen anderen Formationen wohltuend ab. Der melodische Metalcore von Rising Insane überzeugt zudem mit einer hohen Konstanz, Catchiness und angenehmem Drucklevel, sodass die Aufmerksamkeit über die gesamte Spieldauer der Scheibe gefesselt wird. 

„The Marks You Left“ startet mit Vollgas in das zweite Album der fünf und gibt ganz gut die Marschrichtung vor, auch wenn sich der Song zum Ende hin ein bisschen zieht. Eine ausgewogene Mischung aus Cleans und Shouts, Melodie und Härte inklusive reichlich Breakdowns und überschäumender Energie erwarten den Hörer auf „Porcelain“. Der Titeltrack schlägt stilistisch eine Brücke zu den zweifachen Tourgefährten Annisokay und stellt insbesondere die starke Clean Stimme in den Vordergrund. Eine hochemotionale Nummer voller Aggression und Verzweiflung.  Auf den Rap-Part im Landmvrks-Stil bei „The Lost Kids“ hätte ich dafür dann locker verzichten können, aber man muss ja nicht alles mögen. Und dafür macht der Chorus mit der Power eines Polar-Songs doppelt soviel Spaß.

„Ignite“ tritt den Beweis an, dass Frontmann Aaron auch nur mit Shouts bestehen kann, statt Cleans übernimmt hier die melodische Gitarrenlinie den Job des Gegenparts und zusammen machen die beiden einen guten Job. Die aktuelle Single „Last Fragments“ versprüht dann in Sachen Energie und Dramaturgie bis hin zum Breakdown angenehme Architects-Vibes. Kurz vor Ende zeigen die Jungs auch, dass sie nicht nur Vollgas, sondern auch gefühlvoll können. Die Metalcore-Ballade „Born To Live“ nimmt durchaus gefällig das Tempo raus und stellt den Cleangesang nochmal verdientermaßen ins Rampenlicht. 

Wie man an meinen diversen Vergleichen merkt, erfinden auch Rising Insane das Metalcore-Rad nicht neu, aber schaffen es mit ihrer Energie und Spielfreude, auch Bekanntes frisch rüberzubringen. Wer den Sound der deutschen Metalcore-Szene mag, der sollte sich Rising Insane gönnen. Ob live oder aus der Konserve ist bei dieser Band ausnahmsweise mal egal, sie überzeugen in beiden Kategorien. 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. The Marks You Left
02. Porcelaine
03. Helpless
04. Neurotic
05. Half Life
06. The Lost Kids
07. Silent Screaming
08. Ignite
09. Last Fragments
10. Awakening
11. Born To Live
12. The Summary

Line-up:
Aaron – Vocals
Florian – Guitar / Vocals
Sven – Guitar
Ulf – Bass
Robert – Drums

Weitere Infos:
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Website von Rising Insane

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