Geschrieben von Marco Gräff
Band: Rival Sons
Album: Feral roots
Genre: Classic Rock / Blues Rock
Plattenfirma: Low Country Sound / Atlantic Records
Veröffentlichung: 25.01.2019
Die RIVAL SONS sind auch eine der Bands, die zum richtigen Zeitpunkt auf diesen Revival-Rock-Zug aufgesprungen sind. Und dabei haben sie seit 2008, dem Jahr ihrer Gründung ordentlich an Fahrt aufgenommen. Mit dem nun erschienenen Album FERAL ROOTS können die Kalifornier mittlerweile sechs Alben aufweisen, was in Anbetracht des hohen Tourpensums schon erstaunt.
Kurz nach dem Debüt „Before the fire“, welches in Eigenregie digital veröffentlicht wurde, tourte man schon 2010 mit ‚AC/DC‘, ‚Alice Cooper‘ und ‚Kid Rock‘. Es dauerte auch nicht lange, da waren die RIVAL SONS auch in Europa ein gern gesehener Gast. Ausverkaufte Tourneen, Support von ‚Judas Priest‘, ‚Slash‘, ‚Black Sabbath‘ und ‚Deep Purple‘. Der Weg der Band kennt wohl nur eine Richtung.
Dabei spielen sie nicht mal irgendwas aussergewöhnliches, oder erfinden ein Genre neu. Nein. Den mittlerweile erlangten Ruf haben sie auch auf Grund ihrer Live Auftritte zu verdanken. Das was sie tun ist einfach nur gut. Und die Leute stehen nun mal drauf. Die Musik von RIVAL SONS verbindet viele Stile des Hard Rock. Dazu hat Sänger Jay Buchanan eine begnadete Stimme, die nicht selten an Robert Plant (Led Zeppelin) erinnert.
Besonders beim Titeltrack FERAL ROOTS fällt dies auf. Ein schöner, gefühlvoller Song, getragen von der starken Stimme Buchanan’s. Doch will ich die Band nicht als einfachen ‚Led Zeppelin‘ Epigone abstempeln. Mehr ist es eine Verneigung vor den großen Werken der Vorbilder. Man nehme mal den ersten Song DO YOUR WORST, ein Ohrwurm im klassische Sinn, der sofort animiert mitzusingen und mitzuklatschen. Eine richtige Stadion Hymne.
BACK IN THE WOODS überrascht zu Beginn erstmal mit einem wilden Drumsolo. Dann geht es stark Blues inspiriert weiter, sogar der weibliche Background Gesang darf hier nicht fehlen. LOOK AWAY ist für mich mit der stärkste Song der Platte. Das hat Herz und Kraft und geht ziemlich tief. So fügt sich ein Song an den anderen. Mal gibt es treibenden Rock, dort mischen sich ‚Sabbath‘ Riffs sein und machen das ganze etwas schwerfällig aber nie leblos oder altbacken.
Vielmehr schaffen es die vier, den guten alten Spirit am Leben zu erhalten und mit ein paar „Vitamin-Spritzen“ ins hier und jetzt zu befördern. TOO BAD ist da so ein gutes Beispiel. ‚Led Zeppelin‘ meets ‚Black Sabbath‘ meets „21th Century“. Eigentlich gar nicht „too bad“.
STOOD BY ME könnte auch vom jungen ‚Joe Bonamassa‘ stammen, so viel Blues strahlt der Song aus. Und während IMPERAL JOY wieder mehr in die ‚Zeppelin‘ Ecke geht und Robert Plant sich vor dem inneren Auge aufbaut, schwingt bei ALL DIRECTIONS sogar etwas ‚Pink Floyd‘ mit. Den Schlussakkord bildet SHOOTING STARS, und der Song fällt etwas aus dem Rahmen, auch wenn er doch zu 100% nach RIVAL SONS klingt. Ein spirituell anmutendes, dem Gospel nahes Stück, mit weiblichem Chor und ganz viel Soul. Mein Fall ist es nicht wirklich, aber stimmig und passend zum Album.
Das sechste Album FERAL ROOTS ist mal wieder ein großer Wurf in der noch jungen Karriere der RIVAL SONS geworden. Ein rundum gelungenes Album, dass beweist, die Retro Rock Revival Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt und das guter Rock zeitlos ist. Allein das Cover lässt mich etwas ratlos zurück…
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – Do your worst
02 – Sugar on the bone
03 – Back in the woods
04 – Look away
05 – Feral roots
06 – Too bad
07 – Stood by me
08 – Imperal joy
09 – All directions
10 – End of forever
11 – Shooting stars
Line-Up:
Jay Buchanan – vocals
Scott Holiday – guitar
Michael Miley – drums
Dave Beste – bass
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