Rock am Feld 2018 – Das kleine Festival am Rande des Soonwaldes

Unherz @ Rock am Feld / 29.06.2018 – © by Marco G.

 

Geschrieben von: Marco Gräff

Rock am Feld – Braunweiler // 29. + 30. 06.2018. Zum vierten Mal lud der Kultur-Feld e.V zum ROCK AM FELD in Braunweiler nahe Bad Kreuznach ein. Das diesjährige Line-Up versprach Großartiges und mehr Zuschauer als die letzten Jahre. Doch leider waren es nicht wirklich mehr. Dabei ist es den Machern so sehr zu gönnen. Mit liebevoller und unermüdlicher Arbeit stemmt der Verein immer Ende Juni dieses äußerst gemütliche und intime Festival aus dem Feld.

Dazu sind die Preise mehr als Fair, Camping direkt neben der Bühne inklusive. Wo sonst bekommt man ein 0,33er frisch gezapftes Bier für 2,50€? Oder ne Pommes für 2€? Dazu kommt, man kann sich während der Konzerte auf Sofas rumlümmeln, sofern man noch ein freies ergattert.

Und auch das Wetter spielte in diesem Jahr ausnahmslos mit. Schon am Freitag, als um 19:15 bei fast untergehender Sonne die erste Band SURRENDER THE CROWN das Festival eröffnete, waren die einzigen Leute vor der Bühne wir Fotografen. Das tut so weh im Herzen, denn man wünscht sich so viel sehr Zuspruch für dieses Kleinod… Die Band machte das beste daraus, ihr Mix aus Alternative und Stoner Rock kam derart locker, flockig daher, als stünden 200 Leute vor der Bühne. Respekt vor diesem Auftritt!

Mit der Frankfurter Band LEIDBILD wurde es etwas wilder. Deutsch Rock / Rock n‘ Roll hatte das Quintett mit Mädel zu bieten. Man sah den Musikern teilweise die Enttäuschung ob der wenigen Zuschauer zwar ins Gesicht geschrieben, dennoch brachten sie ihren Gig anständig zu Ende.

Dann wurde es düster. Im wahrsten Sinne. Um 22:20 betraten MASCHINIST die Bühne, und schlugen mit ihrer NDH die Bühne zu Kleinholz. Mit Licht- und Showeffekten konnten sie die zahlreicher werdende Menge in ihren Bann ziehen. Die Bühne für den Headliner war geebnet.

 

Die rheinhessisch / pfälzische Band UNHERZ hatte sich an diesem Tage den Release ihres neuen Albums „Für immer“ ausgesucht. Allein deswegen hätte ich mir mehr Gäste erwartet. Doch auch so machten die Deutsch Rocker das beste daraus und rockten bis kurz nach eins das Feld in Braunweiler. Mit einem Cover des Onkelz Songs „Auf gute Freunde“ brachten sie die „Menge“ zum Ausflippen. Ein guter, wenn auch hinter den Erwartungen gebliebener erster Tag.

 

Der Samstag sollte früher beginnen, und bei den Temperaturen um die 30°C kein Zuckerschlecken. Den Beginn machten wie am Tage zuvor vor eigentlich leerer Bühne die Mainzer Band PUSHSEVEN12, die kurzfristig als Ersatz eingesprungen sind. Bereits im Jahr zuvor enterten sie die Bühne des RAF und hatten auch an diesem Samstag die Ehre ihren Alternative / Punk Rock den wenigen Gästen zu präsentieren. Für meine Begriffe war das mehr als ordentlich und machte richtig gute Laune.

Als nächstes standen die Lokalmatadoren aus Bad Kreuznach auf dem Plan. GREEN MACHINE heizten dann so richtig ein. Punk / Rock n’Roll, Heavy Rock oder Blues. Alles fand sich in den partytauglichen Songs wieder und das Highlight folgte in Form des Covers von „Ace of spades“, laut Band ein Song einer befreundeten „Kreuznacher Band“ 😉 immer wieder ein Genuss!

Dann wurde es wirklich hart. ZWISCHENMENSCH boten Post Hardcore / Alternative mit deutschen Texten und hätten eigentlich den ein oder anderen Circle Pit verdient. So blieb es eine energiegeladene Show, bei der Gitarrist und der Drummer hervorstachen.

 

Mein persönliches Highlight folgte dann mit der Koblenzer Nachwuchsband ULTRASCHALL. „Alternative Funk Rock“ hört sich erst mal nicht sooo spannend an, doch was die vier Jungs da auf die Bretter zimmerten war mehr als amtlich. Vollgestopft mit Spielfreude zerlegten sie die Bühne, hatten sie ja auch leichteres Spiel als die anderen Bands. ULTRASCHALL brachten reichlich Fans mit. Und als man noch den ‚Rage Against The Machine‚ Klassiker „Killing in the name“ ganz spontan zockte, war niemand mehr ruhig zu sehen. Ganz großes Kino einer genialen Live Band!

Da hatten es MAERZFELD etwas schwerer. Allein schon die technischen Probleme vor dem Gig kosteten schon einige Zuschauer. Mit gut 20-Minütiger Verspätung betraten die Franken endlich die Bühne um ihr neuestes Werk „Ungleich“ vorzustellen. Trotz schwindender Gäste brachten sie ihren Gig professionell und mehr als ordentlich zu Ende. Die verbliebenen Gäste dankten es ihnen mit ordentlich Applaus und auch die drei Zugaben waren keine vergebene Liebesmühe. Nach 90 Minuten war Schluss und ich war Zeuge meines besten Maerzfeld Konzertes bis dato. Wir sehen uns auf jeden Fall wieder!

Und auch dem ROCK AM FELD möchte ich ein Lob aussprechen. So familiär, gemütlich und authentisch sind kaum andere Festivals. Leute, schaut vorbei, kommt 2019 zum ROCK AM FELD, gebt den Jungs und Mädels eine Chance und genießt geile Musik von jungen, aufstrebenden Bands. Support your local hero!

 

Hier gehts zu den Fotogalerien © Photos by Marco G

Surrender The Crown
Leidbild
Maschinist
Unherz
Pushseven12
Green Machine
Zwischenmensch
Andy`s Sister
Ultraschall
Maerzfeld

 

Weitere Infos:

Rock am Feld (Facebook)

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