von Mathias Keiber
Band: Rothadás
Album: Kopár hant… az alvilág felé
Genre: Death-Doom
Label: Me Saco Un Ojo Records
Veröffentlichung: 12. Oktober 2021
Manchmal sehe ich das Cover eines Albums — und ich muss es einfach hören. So auch beim LP-Debüt der ungarischen Death-Doomer Rothadás. Vier Sargträger mit Zylinder, ein Friedhof, blattlose Bäume, eine bedrohliche Wolkenformation. Im Zentrum: eine Kapelle aus der warmes Licht in die kalte Nacht strömt. Ein Cover wie eine Filmszene — fantastisch!
Ob die Musik mithalten kann?
Im Prinzip machen Rothadás auf „Kopár hant… az alvilág felé“ nichts falsch. Sie spielen gefälligen, kompetenten Death-Doom, der zwischen langsamen Passagen, mittleren und Blastbeat-Attacken hin- und herwechselt. Die Vocals kommen scheinbar aus dem Bodenlosen und wären genauso unverständlich, würde man in Englisch singen. Und damit bin ich gewissermaßen auch schon beim einzigen „Problem“, das ich mit der Platte habe: So wenig die Band falsch macht, es gibt kaum etwas, das sie auszeichnet. Etwas, das Dich anspringt und Dir unmissverständlich klar macht: Das sind Rothadás! Genau deshalb bleibt beim Hören auch relativ wenig hängen. Nach fünf Durchläufen fühle ich mich mit dem Songmaterial noch relativ unvertraut.
Zu was die Songs aber definitiv taugen: Sie fangen die Stimmung des Covers gekonnt ein. Die Mucke von Rothadás gleicht trotz häufiger Tempowechsel einer düsteren Prozession. Und im Herzen, also vom Sound her, ist sie so warm wie das Licht, das aus der Kapelle strömt.
Von mir gibt’s 7 von 10 HELLFIRE-Punkten.
Trackliste
1. Utolsó kenet 07:15
2. Koporsószeg 06:46
3. Sírkő 08:22
4. Kripta 08:40
5. Temető 12:27
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