Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Royal Tusk
Album: Tusk II
Genre: Alternative/Modern Rock
Plattenfirma: Eone Music
Veröffentlichung: 26.10.2018
Obwohl die kanadische Rockszene längst nicht so viel Anerkennung erfährt wie beispielsweise die amerikanische, rücken immer wieder tolle Gruppen ins Rampenlicht und schicken sich an, den Bands des „großen“ Nachbarn den Erfolg streitig zu machen. Einer dieser Anwärter ist die Formation ROYAL TUSK, die mit ihrem zweiten, schlicht „Tusk II“ betitelten Album einen weiteren Schritt nach oben auf der Karriereleiter machen wollen.
Den Stil der Nordamerikaner irgendwie zu kategorisieren führt schon zu den ersten Schwierigkeiten. Mal erinnert das ganze ein wenig an Linkin Park (allerdings ohne Rap-Einlagen), an anderen Stellen werden klangliche Reminiszenzen an die kanadischen Landsleute Nickelbeck geweckt. Auf jeden Fall hat das Quartett aus Edmonton ein energiegeladenes, mit fetten Riffs angereichertes Album abgeliefert, das zudem über einige catchige Melodielinien verfügt.
So sind mit der Vorabsingle „Aftermath“, dem sich steigernden „Reflection“ oder der an Linkin Park erinnernde flotte Rausschmeißer „Long Shot“ einige potentielle Hitkandidaten vorhanden. Auch sonst groovt und rockt es an allen Ecken und Enden. Allerdings stellt sich im Laufe des Albums so eine gewisse Müdigkeit ein, denn obwohl an den jeweiligen Songs separat betrachtet nicht viel oder gar nichts auszusetzen ist, wird man im Laufe der Zeit das Gefühl nicht los, dass sich die Chose doch irgendwie wiederholt. Das mag bei anderen Bands funktionieren und dem geneigten Fan möglicherweise auch egal sein, aber jemand wie ich, der die Band gerade erst neu entdeckt hat, schielt dann doch schnell mal sehnsuchtsvoll Richtung Skip-Taste.
Insgesamt haben ROYAL TUSK mit ihrem Zweitwerk ein ordentliches Rock-Album mit leichten Abzügen in der B-Note abgeliefert, das sicherlich seine Zielgruppe finden wird. Aus meiner Sicht wäre ein klein wenig mehr Abwechslung wünschenswert gewesen, um letztlich eine höhere Punktzahl zu ergattern. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Und bekanntlich ist es ja erst Album Nummer drei, das über die Karriere einer Band entscheidet.
Von mir gibt es 6.5 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- First Time
- Aftermath
- Die Knowing
- Stowaway
- Freedom
- Reflection
- Control
- Under
- Northern Town
- Long Shot
Line Up:
Daniel Carriere: Gesang, Gitarre
Sandy MacKinnon: Bass
Quinn Cyrankiewicz: Gitarre
Calen Stuckel: Drums
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