Sacred Reich – Awakening

© Sacred Reich

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Sacred Reich
Album: Awakening
Genre: Thrash Metal
Plattenfirma: Metal Blade Records
Veröffentlichung: 23.08.2019

 

SACRED REICH ist eine der vielen Bands die man vom Hörensagen her kennt, von der man auch weiß was sie spielen, doch richtig gehört hat man sie nie und Album- oder gar Songtitel fallen einem aber nicht ein. Auch kein Wunder, da das letzte Album „Heal“ 1996 erschienen ist und sich die Band dann im Jahr 2000 auflöste. Erst 2006 raffte man sich wieder zusammen um ein paar Festivals (u.a. Wacken 2007) und Konzerte zu spielen. Dann wurde es wieder etwas ruhiger.

2018 dann der neue Plattenvertrag bei Metal Blade Records und auch der langjährige Drummer Dave McClain kehrte an die Schießbude zurück, nachdem er bei ‚Machine Head‘ die Drumsticks geworfen hatte. Dazu noch der neue, junge und talentierte Joey Radziwill an der zweiten Gitarre. Der Albumtitel AWAKENING war schon früh festgelegt, was wiederum daran lag, dass der Kern der Band schon fast 20 Jahre an den Songideen arbeitete. All ihre Erfahrung sollte in die Songs mit einfließen. Und die Lyrics sind im Vergleich zu früheren Platten von persönlicher Natur und eher positiv angesiedelt.

Und gerade auch deshalb hören und fühlen sich die acht neuen Songs sehr geradlinig, direkt auf den Punkt, recht Old School aber auch verspielt und leichtfüßig an. AWAKENING als Titeltrack an den Anfang zu setzen war keine dumme Idee. Sofort wird klar, dass die Band keine halben Sachen machen wird. Flott, schön thrashiger Old School Metal. Dazu der passend raue Gesang. Plus einen schön groovenden Headbang Part am Schluss. SACRED REICH sind wahrhaftig neu erwacht.

DIVIDE AND CONQUER geht zu Beginn ähnlich forsch zu Gange, doch schon bald wird deutlich, dass Sänger Phil Rind nichts an seiner stimmlichen Qualität verloren hat. Im Gegenteil. Oft verleiht der Gesang den Songs einen epischen Touch, was den Stücken hier und da zwar etwas die Härte nimmt, aber auch gerade deshalb das Album zu einem der bisher stärksten in diesen Jahren macht. DIVIDE AND CONQUER ist ein melodischer Thrasher aller bester Machart!

SALVATION nimmt die Thrash Elemente zum ersten Mal etwas zurück, mehr der klassische Metal dominiert, noch melodischer als zuvor und auch zum ersten Mal dringen mir Stoner Rock Töne in die Ohren. Und doch hört es sich typisch nach SACRED REICH an. Was willst du da meckern? Einfach genial. MANIFEST REALITY beginnt dagegen schon fast düster um dann bald das Tempo deutlich anzuziehen und wieder die Keule der alten Thrash Schule zu schwingen. Und dennoch ist es der Track der beinahe etwas untergeht da er dann doch zu „gewöhnlich“ klingt.

Da hat man mit dem folgenden Song KILLING MACHINE doch direkt viel mehr Spaß. Eigentlich eher simpel gestrickt, hat der Refrain schon fast Ohrwurmcharakter, und das Stück glänzt dabei mit nicht wenigen geilen Riffs. Das Ding geht direkt ins Ohr, in die Beine und darf als mein absoluter Lieblingssong der Platte angesehen werden. Geradliniger, moderner und melodischer Thrash. So muss das heute!

Ganz andere Töne dann wieder mit DEATH VALLEY. Stark rockig, bluesig, noch mehr Stoner Einflüsse als bei SALVATION, und hier und da muss ich an ‚Monster Magnet‘ denken. Verrückt. Irgendwie passt das Ding nicht auf die Platte und dann wieder doch. Und hätten wir bis dahin nicht schon genug Abwechslung gehabt, gibt es mit REVOLUTION schnell und direkt auf die Zwölf! Ein dreckiger, schneller Thrasher mit deutlicher Hardcore / Punk Kante. Not bad!

SOMETHING TO BELIEVE funktioniert nach gut 30 Minuten als Rausschmeißer dann ähnlich gut wie der Titelsong als Opener. Hier geht es groovy zu Werke, auch etwas bluesig und schön rockig. Noch mal ein schöner Stilmix am Schluss. Melodisch, hart, SACRED REICH!

Das muss man den vier Haudegen schon lassen. Die 20 Jahre haben sie nicht ungenutzt gelassen. AWAKENING ist ein bockstarkes Comeback Album, das bisher beste Thrash Album des Jahres und ein starker Anwärter auf die Top Five in diesem Jahr. Die halbe Stunde macht einfach Spaß und das von mal zu mal mehr! Da freuen wir uns doch wie Bolle auf die Tour mit ‚Night Demon‘ im Spätherbst.

von mir gibt es 9,5 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracks:

01 – The awakening
02 – Divide and conquer
03 – Salvation
04 – Manifest reality
05 – Killing machine
06 – Death valley
07 – Revolution
08 – Something to believe

 

Line-Up:

Phil Rind – Vocals, Bass
Wiley Arnett – Guitar
Joey Radziwill – Guitar
Dave McClain – Drums

 

Weitere Infos:

Facebook
Metal Blade Records

 

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