Sacred Steel – Ritual Supremacy

© Sacred Steel

Geschrieben von: Klaus S.
Band: Sacred Steel
Album: Ritual Supremacy
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 25.04.2025

Seit fast dreißig Jahren sind die aus Ludwigsburg stammenden Traditions-Metaller SACRED STEEL im Auftrag des wahren Edelstahls unterwegs und bieten eine „tödliche, trendfreie Alternative zu aufgeblähten Trigger-Drums, kitschigen Keyboards und langweiligen Klischee-Sounds“, neun Studio-Alben belegen dies eindrucksvoll. Dennoch gab es in den vergangenen neun Jahren kaum Live Auftritte geschweige denn neues Material von der Truppe um Sänger Gerrit P. Mutz zu hören. Doch Befürchtungen, die Band habe sich stillschweigend aufgelöst, dürften sich spätestens mit der Ankündigung des neuen Longplayers „Ritual Supremacy“ verflüchtigt haben.

Der Titeltrack klingt dann auch so, als sei die Band nie weg gewesen, denn der an Thrash grenzende Song rückt dem Hörer mit seiner Aggressivität erstmal ordentlich die Frise gerade bzw. bringt diese in Unordnung, je nach Ausgangslage. „Leather, Spikes & Chains“ ist eine zwischen stampfenden Rhythmen und speedigen Passagen pendelnde Hymne, auch wenn die Chose klingt, als seien die Lyrics mit dem Joey DeMaio Text-Generator erstellt worden. „The Watcher Infernal“ ist ein überwiegend behäbig tuckernder Song, bei dem eine gewisser melancholischer Unterton rauszuhören ist und der zudem vermehrt den Fokus aus Melodik legt.

„A Shadow In The Bell Tower“ kehrt mit kurzer Unterbrechung zur Wucht des Album-Einstiegs zurück und bietet einen herrlichen Abriss, der leider nach gerade einmal drei Minuten abrupt endet. Nach dem kürzesten Stück des Albums folgt prompt der mit über siebeneinhalb Minuten längste Track, „Entombed Within The Iron Walls Of Dis“, der dank seiner Tempovariationen und mithin unerwarteten Wendungen das epische Herzstück der Scheibe darstellt. Auf „Bedlam Eternal“ werden die Gitarren runtergestimmt und SACRED STEEL begeben sich auf Black Sabbath Pfade. Entsprechend zäh und schleppend verläuft die Nummer, was diese sehr sperrig rüberkommen lässt und möglicherweise zum Streitfall der Tracklist krönt.

Mit dieser Lethargie ist es mit den ersten Riffs von „Demon Witch Possession“ schnell wieder vorbei, denn der Song knüppelt in dreieinhalb Minuten alles gnadenlos nieder, was ihm in die Quere kommt. „Covenant Of Grace“ kommt über weite Strecken sehr verhalten daher, dafür liefert Gerrit Mutz aufgrund seiner emotionsgeladenen Performance eine mehr als beeindruckende Leistung ab. Rifftechnisch könnte das flotte „Omen Rider“ auch von einem Running Wild Album stammen, auch wenn man zum Chorus hin und im Mittelteil merklich den Fuß zugunsten einer höchstmelodischen Hookline vom Gaspedal nimmt. Was zum guten Schluss folgt ist wohl die allererste Ballade der Bandgeschichte. „Let The Blackness Come To Me“ ist jedoch glücklicherweise frei von jeglichem Anfall von Kitsch, stattdessen liefern SACRED STEEL einen melancholisch-stimmungsvollen Track mit erstklassigem Gitarren-Solo ab.

Fazit: „Ritual Supremacy“ ist ein schönes Stück Old School Metal, welches sich fast durchgängig auf gleichbleibend hohem Niveau bewegt und dessen einzig möglicher Kritikpunkt – neben dem erwähnten „Bedlam Eternal“ – die etwas rohe Produktion sein könnte, diese hätte ich mir noch ein wenig druckvoller gewünscht. Ansonsten können Fans mit dem Album absolut nichts falsch machen.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Ritual Supremacy
  2. Leather, Spikes & Chains
  3. The Watcher Infernal
  4. A Shadow In The Bell Tower
  5. Entombed Within The Iron Walls Of Dis
  6. Bedlam Eternal
  7. Demon Witch Possession
  8. Covenant Of Grace
  9. Omen Rider
  10. Let The Blackness Come To Me

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