Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Santa Cruz
Album: Bad Blood Rising
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: M-Theory Audio
Veröffentlichung: 10. November 2017
Wer’s nicht so mit Kaffee hat, sollte es am frühen Morgen mal mit dem neuem Album von Santa Cruz probieren. Kaffee in der Hand empfiehlt sich dabei nur als To Go-Becher, denn ohne Deckel ist nach dem ersten Durchgang von „Bad Blood Rising“ putzen angesagt. Aber wach ist man dann definitiv.
Die Finnen geben dem klassischen Hard Rock einen modernen Anstrich und sprechen mit ihren Songs sowohl die Gefühlsebene als auch einfach die Partylaune an. Laut Gitarrist Johnny ist das dritte Studioalbum der Band so etwas wie ein musikalisches Durchstarten. Ohne einen komplett neuen Sound zu erfinden, scheuen sich Santa Cruz nicht, die Einflüsse, die beim Blick über den Tellerrand unweigerlich aufkommen, in ihrer Musik zu verarbeiten. Und so strotzt „Bad Blood Rising“ zum einem vor rockiger Härte und hat zum anderen diese Momente, die unweigerlich unter die Haut kriechen. Die Entwicklung des Quartetts kann man anhand der bisherigen Alben sehr gut nachvollziehen und zumindest nach meiner Bewertung geht sie genau in die richtige Richtung. Die Sounddichte hat nochmals zugenommen, aber auch die Abwechslung in den Songs. Zudem schaffen Santa Cruz es, Reminiszenzen an die Hochzeiten des klassischen Hard Rock in ihre Songs einzuweben, ohne das es kitschig oder anbiedernd wirkt.
Der Opener „Young Blood Rising“ treibt nach einem kurzen harmlosen Intro den Puls direkt mit einem Riff der Marke „Hallo wach“ hoch. Mit hohem Tempo macht der Song keine Gefangenen und brettert kräftig los. Ohrwurm-Chorus inklusive. Stillstehen geht einfach nicht, denn der Sound schubst ordentlich in den Rücken. Bei „Drag Me Out Of The Darkness“ wird es dann erstmals gefühlsintensiv. Die Halbballade überzeugt mit Pianospiel in den Strophen und einem Bombast-Refrain.
„Back From The Dead“ ist einer der Songs, bei denen ich mir problemlos vorstellen kann, dass Guns’N’Roses so klingen würden, wenn sie heute ihre Musikkarriere starten würden. Und das ist jetzt für beide Bands als Kompliment gemeint. Bei „Get Me Out Of California“, einer Mitsing-(Teil)Akustik-Ballade, zeigen Santa Cruz schließlich, dass sie auch ohne wuchtigen Sound beeindrucken können. Der klassische Feuerzeug-/Handybeleuchtungsmoment.
Wer klassischen und/oder modernen Hard Rock mag, sollte definitiv in „Bad Blood Rising“ reinhören. Und soviel Spaß wie das Album macht, könnte man dann auch direkt noch eine der Live-Shows auf der anstehenden Europa-Tour in Erwägung ziehen, auch wenn die Deutschland-Termine etwas rar gesät sind.
Trackliste:
01.Young Blood Rising
02.River Phoenix
03.Fire Running Through Our Veins
04.Drag Me Out Of The Darkness
05.Breathe
06.Voice Of The New Generation
07.Back From The Dead
08.Bad Habits Die Hard
09.Pure Fucking Adrenaline
10.Get Me Out Of California
11.River Phoenix, Pt. 2
Line-up:
Archie Cruz: Vocals, Guitar
Joonas „Johnny“ Parkkonen: Guitar, Backing Vocals
Mitja „Middy“ Toivonen: Bass, Backing Vocals
Tapani „Taz“ Fagerström: Drums, Backing Vocals
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