Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Santa Cruz
Album: Katharsis
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: M-Theory Audio
Veröffentlichung: 18.10.2019
Während einer Amerika Tour mit Fozzy im Frühjahr 2018 trennten sich unvermittelt die Wege von Archie Cruz – Gründungsmitglied der finnischen Sleaze Rocker SANTA CRUZ – und seinen Bandkollegen. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, entschloss sich der Frontmann mit neuer Gefolgschaft weiterzumachen, zog für einige Zeit nach Los Angeles um, um dort im Hideout Recording Studio (u.a. Papa Roach, Halestorm) das neue Album der Band zu schreiben und aufzunehmen. Dementsprechend handeln einige der Songs von Archies Weg des Wiederaufbaus der Band, ohne dass es sich bei „Katharsis“ um ein klassisches Konzeptalbum handelt.
Wenn ich mir die elf Tracks von „Katharsis“ so anhöre, dann kann ich mich mit der Bezeichnung „Sleaze Rock“ allerdings nicht so recht anfreunden, denn dafür klingen Teile des Albums einfach zu modern. Beim ansonsten gelungenen Opener „Changing Of Seasons“ beispielsweise pendelt der Sound irgendwo zwischen Nu Rock und Metal und scheut sich auch nicht ein paar knurrige Growls einfließen zu lassen. Auch das heftig groovende „Bang Bang (My Worst Enemy)“ klingt eher nach Bands der Kategorie Papa Roach als nach Backyard Babies. Das deutlich auf Radio Einsätze schielende „Into The War“ mit seinem leicht süßlichen Refrain könnte glatt als neue Pop-Rock Perle a là 30 Seconds To Mars durchgehen, während die vor sich hinplätschernde Ballade „I Want You To Mean It“ relativ blutleer wirkt und nicht wirklich Emotionen weckt.
Der Eingangsriff von „True Believer“ klingt nach einem Mash-Up von Crashdiets „Cocaine Cowboys“ und Marilyn Mansons „The Beautiful People“, davon abgesehen gehört der Mid-Tempo Groover sicherlich zu den besseren Stücken des Albums. „Tell Me Why“ und „Testify“ erweisen sich als gefälliger Rocker, die noch am ehesten dem im Netz propagierten Genre entsprechen, hingegen „Smoke Signals“ nicht zuletzt aufgrund seiner Background-Chöre abermals Gedanken an die Leto Brüder aufkommen lässt. „It Was You“ startet mit ein paar elektronischen Spielereinen und pendelt im weiteren Verlauf abermals zwischen klassischen und modernen Klängen, während „Salvation“ von einem prägnanten Oldschool-Gitarrenlick angetrieben in eingängige Fahrwasser geführt wird. Zu guter Letzt gibt es mit „Time After Time“ noch eine sehr nah am Original gehaltene Cover Version des 80er Jahres Hits von Cyndi Lauper, die allerdings eher in die Kategorie „Verzichtbar“ fällt.
Eine Bewertung für ein Album abzugeben ist nie wirklich einfach, aber im Fall von SANTA CRUZ fällt dies besonders schwer, denn trotz teilweise gefälligem Songmaterials vermag bei mir nicht so recht der Funke überzuspringen, dafür klingt „Katharsis“ ein wenig zu unausgegoren, so als ob sich Bandkopf Archie Cruz nicht entscheiden konnte, in welche Richtung es denn nun gehen sollte. Dass die Scheibe auch „Fans der klassischen Sunset Variante“ (Rock) bedienen soll, kann ich auch nur bedingt nachvollziehen, denn dafür ist der Sound – wie bereits erwähnt – schlicht zu modern ausgefallen. Da ziehe ich mir doch lieber das neue Steel Panther Album rein.
Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- Changing of Seasons
- Bang Bang (My Worst Enemy)
- Into The War
- I Want You To Mean It
- True Believer
- Tell Me Why
- Testify
- Smoke Signals
- It Was You
- Salvation
- Time After Time
Line Up:
Archie: Vocals, Guitar
Pav: Guitar
Ero: Bass
Toxy: Drums
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