Sascha Paeth’s Masters Of Ceremony – Signs Of Wings


(C) Masters Of Ceremony

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Sascha Paeth’s Masters Of Ceremony
Album: Signs Of Wings
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 13.09.2019

Sascha Paeth dürfte jüngeren Metalheads in erster Linie durch seine Arbeit mit Avantasia bekannt sein, dabei ist der Mann bereits seit rund dreißig Jahren im Geschäft, sowohl als Musiker (Heavens Gate, Luca Turilli) als auch als Produzent / Engineer zahlreicher, mal mehr, mal weniger großer Bands (z.B. Angra, Epica, Kamelot, Edguy). Nun hat der Maestro sich dazu entschieden, nach so vielen Jahren erstmals ein „Soloalbum“ aufzunehmen, für dessen Umsetzung er sich Unterstützung von einigen seiner Schützlinge wie Edguy Drummer Felix Bohnke und Seven Spires Frontröhre Adrienne Cowan geholt hat.

Wie so häufig ist das Ergebnis dieser Kooperation dann mehr oder minder eine Mischung aus den Sounds der Bands, bei denen die beteiligten Musiker normalerweise aktiv sind. So klingen dann beispielsweise Songs wie das flotte „Weight Of The World“ und das eher im Bombast Rock angesiedelte „Bound in Vertigo“ mit ihren groß angelegten Melodiebögen, als seien sie ursprünglich mal für ein Avantasia Album geschrieben worden. Das schleppende „Die Just A Little“ hingegen hätte man sich dank der düsteren Atmosphäre und der eindringlichen Vocals auch problemlos von Cowan’s Haus- und Hofcombo Seven Spires vorstellen können. Überhaupt lebt das Album vom variantenreichen Timbre der Amerikanerin, denn die junge Dame beherrscht stimmlich sowohl die zarte Elfe als auch die rasende Wildsau. So growlt Miss Cowan im rasanten Opener „The Time Has Come“ an manchen Stellen alles in Grund und Boden, nur um ein paar Sekunden später eine tolle Hookline der Marke Avantasia zum Besten zu geben.

Ein wenig aus dem Rahmen fällt die Seemannsnummer „Radar“, der Track wird von einem unwiderstehlichen Groove vorangetrieben und mündet in einen Schunkel-Chorus, an dem jeder Insasse des ZDF Fernsehfriedhofs seine Freude hätte. Lediglich die abermals eingestreuten Growls sorgen dafür, dass man bei dem Stück nicht ins Zuckerkoma fällt. Auch die obligatorische Ballade „The Path“ hebt sich deutlich vom übrigen Songmaterial ab, hier wird Adrienne Cowan lediglich von Piano und Cello begleitet, was dem Ganzen eine gewisse Evanescence Affinität verleiht.

Absolute Highlights sind für mich das irgendwo zwischen Kamelot und Avantasia anzusiedelnde „Where Would It Be“ sowie der zunächst ruhig beginnende, dann aber mächtig Fahrt aufnehmende Titeltrack, der insbesondere im Refrain ein wenig an die Seven Spires Nummer „Stay“ erinnert. Besser hätte man das Album nicht beschließen können.

Es gibt ja genügend Beispiele von musikalischen Projekten – ohne jetzt Namen zu nennen, auf die die Welt getrost hätte verzichten können, Sascha Paeth’s Masters Of Ceremony gehört definitiv nicht dazu! „Signs Of Wings“ offeriert einen gelungenen Mix aus kernigen Riffs, schmeichelnden Melodien und einer leichten Portion Düsternis und müsste all diejenigen ansprechen, die sich für die von Paeth in der Vergangenheit unterstützten Formationen erwärmen können. Spannend bleibt die Frage, ob das Ganze auch mal seine live-haftige Umsetzung finden wird…

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten!

 

Trackliste:

  1. The Time Has Come
  2. Die Just A Little
  3. Radar
  4. Where Would It Be
  5. My Anarchy
  6. Wide Awake
  7. The Path
  8. Sick
  9. Weight Of The World
  10. Bound In Vertigo
  11. Signs Of Wings

Line Up:

Adrienne Cowan: Gesang  
Sascha Paeth: Gitarre
Corvin Bahn: Keyboards
André Neygenfind: Bass 
Felix Bohnke: Drums  

Mehr Infos:

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Video zu „Die Just A Little“

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