Saturnalia Temple – Gravity

© Saturnalia Temple

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Saturnalia Temple
Album: Gravity
Genre: Black Doom Metal
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 21.02.2020

 

Schwarzer Doom aus Schweden auf einem französischen Label. Darauf muss man erst mal kommen. Die Band SATURNALIA TEMPLE liefert genau das und zwar seit 2006. Das GRAVITY erst das dritte Album ist, soll nicht weiter verwundern. Dann doch eher die acht neuen Kompositionen.

Das Trio schert sich wenig um Trends oder Experimente. Da wird stur die eigene Masche durchgezogen. Langsamer Doom gepaart mit Stoner und Psychedelic Rock mit ein wenig Black Metal Flair, schön hypnotisierend, oft okkult oder rituell. Variationen finden sich selbst in den einzelnen Songs eher selten. Einfache, eingängige Riffs, oft nur aus wenigen Akkorden und eine düster, schaurige Atmosphäre. Da muss man schon Liebhaber sein.

Und auch unter den jeweiligen Songs gibt es wenig Unterschied. Wenn man da nicht aufpasst, ist man nach der guten dreiviertel Stunde high ohne Drogen genommen zu haben. Irgendwie fühlt man sich schon bei dem Song Saturnalia Temple zurückversetzt nach Woodstock. In der prallen Sonne sitzend und sich beplätschern lassen von den monotonen Riffs und dem verzerrten, jammernden Gesang. Was für ein Einstieg ins Album.

Der Titelsong ist da um einiges Zugänglicher. Etwas Orgelsound, Black Metal Gekrächze, aber weniger düster als das Stück zuvor. Ganze neun Minuten dröhnt es schön aus den Boxen. Aber auch hier wiederholt es sich zu oft. Und da werden neun Minuten ganz schnell ganz schön lang. Das langsame Tempo tut sein übriges. Immerhin gibt es zwischendurch mal ein paar nette Soli.

Und während Elyzian fields noch näher am Black Metal ist, gespickt mit verzerrten und nachhallenden Vocals so richtig psychedelisch wird, gehen wir mit dem fast zehnminütigen Between the worlds ganz andere Wege. Ambient, Post Rock, Stoner, Psycho Doom. Alles vereint in einem Song voller Wahnsinn. Zu langem Wahnsinn.

Bitter taste bringt die offensichtlich okkulte Note ins Spiel, wirkt rituell und lässt einen erneut in unwirkliche Welten abdriften. Wer braucht da noch etwas zu rauchen? Wie wäre es mal mit einem neuen Song, der nicht so klingt wie die davor? Oannes kann da auch nicht mit dienen. Also ehrlich. Wenn ich rein zufällig an irgendeiner beliebigen Stelle ins Album hören würde, es fällt unheimlich schwer zu sagen welcher Song da gerade läuft. Allein Gravity und Between the worlds können sich absetzen.

Aber sonst? Mir zu monoton und langatmig. Will nicht mal sagen langweilig, das bestimmt nicht. Vielleicht anstrengend? Auf jeden Fall harte Kost für Genre Liebhaber. Mir fallen ad hoc noch nicht mal Vergleiche ein. Was eigentlich gut für eine Band ist. ‚Black Sabbath‘? Irgendwo ganz unten. ‚Pentagram‘? Auch ein bisschen. ‚Celtic Frost‘? Kann sich nicht verleugnen. Und doch ganz viel SATURNALIA TEMPLE. Gravity muss man mögen.

von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Tordyvel
02 – Saturnalia Temple
03 – Gravity
04 – Elyzian Fields
05 – Between the Worlds
06 – Bitter Taste
07 – Oannes
08 – Alpha Drakonis

 

Line-Up:

Tommie – Vocals, Guitar
Peter – Bass
Kennet – Drums

 

Weitere Infos:

Facebook
Bandcamp
Listenable Records

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