Savage Grace – Master of Disguise / After the Fall From Grace (Reissues)

© Savage Grace

von Mathias Keiber
Band: Savage Grace
Album: Master of Disguise / After the Fall From Grace
Genre: Speed Metal / Power Metal
Label: Hammerheart Records
Veröffentlichung: 18. Februar 2022

Ab morgen im Handel: Hammerheart Records legt beide Alben der Speed-Metaller Savage Grace in schmucken 2CD-Deluxe-Versionen neu auf!

Manche Leute muss man in manchen Situationen einfach beim Wort nehmen. Man stelle sich einen Metalfan vor, der in den Achtziger Jahren in Deutschland schon Fanzines betrieb. Und der auch bei dem Schlüsselmoment für die deutsche Metalszene schlechthin live mit vor Ort war – sprich: bei den vom ZDF am 17. und 18. Dezember 1983 aufgezeichneten Konzerten von Iron Maiden, Scorpions, Judas Priest, Def Leppard, Ozzy Osbourne und anderen. Genau das trifft auf unseren Chef zu, der uns jeden Freitag mit einer Liste neuer Veröffentlichungen versorgt. Und kürzlich stand das in der Liste:

Sagt unser Chef: „KULT!!!!!“ Dann sag ich: „Her damit!“ Und das habe ich nicht bereut. Denn nicht nur handelt es sich bei den 1985 und 1986 veröffentlichten Alben der Formation aus Los Angeles um echte Leckerbissen, sie sind auch noch bis zu den Zähnen mit davor bzw. danach veröffentlichtem Material bewaffnet!

Fangen wir mit dem Debütalbum an, „Master of Disguise“: Auf das instrumentale Intro, das es selbst schon in sich hat, folgen acht Stücke an feinstem, frenetischstem Speed Metal, der Genre-Granden wie Agent Steel in nichts, aber auch absolut garnichts nachsteht. Darauf folgt auf CD1: Die 1983er EP „The Dominatress“ mit fünf Stücken, das „Demo 1982“ mit drei Stücken sowie eine Demoversion des Stücks „No One Left to Blame“ vom Debütalbum. Alle 18 Stücke auf CD1 wurden remastert und remixt, die ersten 17 davon klingen so heiß wie Frittenfett. Die Demoversion von „No One Left to Blame“ hätte man sich aus meiner Sicht sparen können, sie stört aber nicht. Auf der zweiten CD liegt das komplette Material in seiner Originalversion vor, also unremixt und unremastert.

Und damit zu „After the Fall From Grace“ von 1986: Es ist ein erstaunlicher Schritt, den Savage Grace innerhalb nur eines Jahres machten. Und das nicht nur, weil Gitarrist und Songwriter Chris Logue nun auch Sänger der Band war. In erster Linie der stilistischen Weiterentwicklung wegen. Zwar trat die Band das Gaspedal immer noch häufig und heftig durch. Doch während „Master of Disguise“ Fans von Agent Steel ans Herz gelegt sei, so sei „After the Fall From Grace“ jenen empfohlen, die auf Heir Apparent stehen.

Wie beim Debütalbum bietet auch das Reissue von Album Nummer zwei einiges an saftigem Bonusmaterial: die EP „Ride into the Night“ von 1987 mit vier Songs, den Song „Mainline Lover“ von den „New York Tapes – Demo 1991“ sowie zwei Perlen eines Liveauftritts von 1982. Damals war die Band noch weit vom Speed Metal entfernt, klingt stattdessen eher nach frühen Aerosmith. Wiederum gilt: Alle Songs auf CD1 wurden remixt und remastert, auf CD2 befindet sich das komplette Material im ursprünglichen Sound.

Für „Master of Disguise“ gibt es von mit 9 von 10 HELLFIRE-Punkten, für „After the Fall From Grace“ einen Punkt weniger, also 8 von 10 HELLFIRE-Punkten, weil dem Zweitling der hemdsärmelige Charme des Debüts etwas abhanden kommt. Für die Aufmachung beider Alben sind ganz klar 10 von 10 HELLFIRE-Punkten fällig. So macht man Reissues. So und nicht anders.

Tracklist
„Master of Disguise“
1. Lions Roar (Instrumental)
2. Bound to be Free
3. Fear my Way
4. Sins of the Damned
5. Into the Fire
6. Master of Disguise
7. Betrayer
8. Sons of Iniquity
9. No One Left to Blame
„The Dominatress“
10. Fight for your Life
11. Curse the Night
12. The Dominatress
13. Live to Burn
14. Too Young to Die
„1982 Demo“
15. Scepters of Deceit
16. Curse the Night
17. Genghis Khan
„1984 Demo“
18. No One Left to Blame
CD 1: Remixed & remastered
CD 2: Original recording
(playing time: 75:24 min.)

„After the Fall from Grace“
1. Call to Arms
2. We Came, we Saw, we Conquered
3. After the Fall from Grace
4. Trial by Fire
5. Palestinia
6. Age of Innocence
7. Flesh and Blood
8. Destination Unknown
9. Tales of Mystery
„Ride into the Night“
10. Ride into the Night
11. We March On
12. The Healing Hand
13. Burn (Deep Purple Cover)
„Compilation 1991“
14. Mainline Lover
„Live 1982“
15. Bare Bottom Blues
16. Such a Dirty Mind
CD 1: Remixed & remastered
CD 2: Original recording
(playing time: 68:20 min.)

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